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Goetheruh

Goetheruh

Titel: Goetheruh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Koestering
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Blume. Er war schon lange in kriminelle Aktionen verstrickt. Als er von den gestohlenen Exponaten erfuhr, witterte er eine Riesenchance. Er ließ Goethes Gartenhaus-Bild in einer Fälscherwerkstatt kopieren und versuchte es als Original zu verkaufen. Als ihm das über seine ausländischen Kanäle nicht gelang, weil das Bild in London als Fälschung enttarnt wurde, blieb er hier in Thüringen am Ball und ließ kurzerhand drei weitere Fälschungen anfertigen. Die wollte er heute Morgen über unseren Informanten unter die Leute bringen.«
    Peter Gärtner sah uns ungläubig an, jeden einzelnen, der Reihe nach. »Und so etwas war jahrelang mein persönlicher Referent!«, rief er wütend, als er sich vom ersten Schock erholt hatte. »Wo ist er jetzt?«
    »Wir haben ihn verhaftet.«
    »Sehr gut, sehr gut. Ich will ihn sprechen, dieses Schwein!« Onkel Leo legte ihm die Hand auf die Schulter. »Bitte, Peter, beruhige dich. Das hat so keinen Zweck, du bist zu aufgebracht. Außerdem brauchen wir dich jetzt hier!«
    Der OB fixierte ihn mit flackernden Augen. »Entschuldigung, ich bin nur … sehr, sehr enttäuscht. Danke Leo. Machen Sie bitte weiter, äh … Dorst!«
      Siggi war ebenso beeindruckt wie wir alle. »Danke, Herr Oberbürgermeister. Bei der Observation wurden Hendrik Wilmut und ich leider entdeckt. Wir konnten uns auf das Dach retten, bis Kommissar Hermann mit unseren Leuten eintraf, die die Situation unter Kontrolle brachten.«
    Die kühle und präzise Wiedergabe eines aufwühlenden Ereignisses.
    »Bei der Festnahme wurden zwei der Verdächtigen verletzt. Einer wurde von unseren Kollegen während eines Schusswechsels angeschossen, nichts Lebensbedrohliches, nur ein Streifschuss. Der andere erlitt eine schwere Handverletzung.«
    Der Würgereiz meldete sich wieder, ich konnte ihn nur mit Mühe unterdrücken, indem ich an einen Palmenstrand dachte, an dem Hanna mit ausgebreiteten Armen auf mich zugelaufen kam.
    »Ein Verdächtiger konnte entkommen, er ist allerdings nur ein kleiner Fisch.« Er warf mir einen kurzen Blick zu. »Wir kennen ihn. Er trägt meistens blaue Kleidung. Die wichtigen Männer wie Hans Blume und seine Helfer haben wir gefasst.«
    »Gute Arbeit, Dorst!«, sagte Göschke trocken.
    »Ja, sehr gute Arbeit!«, pflichtete Benno ihm bei und die anderen klopften anerkennend auf den Tisch.
    »Noch eins …«, unterbrach Siggi die Ovationen und drehte sich zu mir um, »es tut mir leid, Hendrik, dass ich dich da mit reingezogen habe, aber für einen Amateur hast du dich ganz ordentlich gehalten!«
    Beifall prasselte auf mich nieder. Es tat gut, doch ich war trotzdem unzufrieden mit mir. Schließlich hatte ich das Fernglas fallen gelassen und uns dadurch in Gefahr gebracht. Ich hörte Mutter Hedda förmlich sagen: ›Junge, du setzt dir selbst zu hohe Maßstäbe. Das kann jedem mal passieren!‹ In Gedanken antwortete ich: ›Ja, Mutter, du hast ja recht.‹
    »Deswegen hat Blume wohl auch die Nachricht an die Zeitung gegeben, um den Schwarzmarktpreis für die Bilder in die Höhe zu treiben?«, fragte Benno.
    »Genau!«, flötete Göschke.
    Martin Wenzel meldete sich zu Wort. »Und Sie kennen die Fälscherwerkstatt nicht?«
    »Nein«, gestand Siggi. »Das hatte zunächst auch nicht die höchste Priorität, doch wir wollen sie natürlich ausfindig machen, um den Burschen das Handwerk zu legen. Außerdem …« Er stockte.
    »Was, außerdem?«
    »Na ja, wir sind nun zwar ein erhebliches Stück weiter und haben einige Verhaftungen vorgenommen, aber wir wissen immer noch nicht, wo sich die gestohlenen Exponate befinden. Falls die Fälschungen direkt vom Original kopiert wurden, könnten wir über die Fälscherwerkstatt vielleicht an die Originale kommen.«
    »Das ist möglich«, antwortete Wenzel, »aber eine Federzeichnung mit Tusche kann man auch von einem guten Foto oder aus einem hochwertigen Katalog reproduzieren.«
    »Also könnte Blume quasi nur ein Trittbrettfahrer sein«, überlegte Siggi laut.
    Wenzel wiegte den Kopf hin und her. »Wir haben die Fälschung aus London in einem Berliner Labor untersuchen lassen. Die Qualität ist nicht sehr gut. Die Machart und das Material weisen gemäß der dortigen Datenbank auf einen Fälscher hin, der Tscherbo genannt wird. Er arbeitet hauptsächlich im Raum Dresden.«
    »Aha, sehr gut, Herr Wenzel, vielen Dank. Der Namen ist mir geläufig, wir überprüfen das!« Siggi griff zum Telefon und gab Anweisungen, nach einem gewissen Tscherbo zu fahnden.
    Ich fand, der

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