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Götterbund (German Edition)

Götterbund (German Edition)

Titel: Götterbund (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona Winter
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so. „Weißt du nun, ob er zu Hause ist?“
    „Ich denke nicht, nein.“
    Yanna seufzte ungeduldig. „Weißt du, wann er wieder kommt?“
    „Sehe ich denn aus wie sein Dienstplan?“
    „Es geht um eine sehr wichtige Angelegenheit. Etwas, das mir hilft, Malyn eins auszuwischen“, versuchte sie, ihr Vorhaben für Lyza schmackhaft zu machen.
    „Wenn Malyn dir so auf die Nerven geht, wieso verlässt du dann die Rebellen nicht einfach?“
    „Das ist nicht so einfach. Eigentlich ist meine Situation ein bisschen wie deine. Theoretisch könnte ich gehen, ja. Aber meine Eltern waren Rebellen und mein Großvater hat die Organisation mitgegründet. Im Grunde bin ich schon seit meiner Geburt eine Rebellin. Ich bin bei ihnen aufgewachsen, war immer involviert. Ich kann nicht gehen, ohne meine Familie, meine Freunde, mein ganzes Leben zu verlieren. Natürlich weiß ich, dass Malyn nicht mit der Königsfamilie vergleichbar ist. Er ist ein guter Mensch. Aber er benutzt mich, bestimmt über mich und behandelt mich manchmal wie eine Sache. Oder wie jemanden, der keinen eigenen Willen hat.“
    Lyza blickte sie nachdenklich an. Dann lächelte sie. „Was bekomme ich für ein Treffen mit Shaquess?“
    Yanna grinste. „Wenn ich mit Shaquess geredet habe, erzähle ich dir, um was es ging. Das heißt, wenn du das möchtest. Ich könnte dir auch Geld geben. Allerdings habe ich selbst nichts, also müsste ich es Malyn klauen.“ Sie zwinkerte der Gardistin zu.
    Lyza lachte. „Beides hört sich gut an. Wir werden sehen, ob Ersteres so interessant ist, wie du denkst. Wenn nicht, komme ich auf Letzteres zurück.“
    „Abgemacht.“
    „Am Besten treffen wir uns morgen früh wieder hier. Bis dahin werde ich Shaquess’ Dienstplan in Erfahrung gebracht haben und dir sagen, wann du ihn in seinem Haus antreffen kannst.“
    „Morgen früh ist zu spät.“ Womöglich hatte Malyn sie bis dahin bereits mit seinen neuen Lügen gefüttert und wer wusste schon, ob sie ihm dann nicht doch glauben würde. „Kannst du das nicht sofort erledigen, so dass ich Shaquess noch heute Nacht sprechen kann?“
    „Ich kann es versuchen. Aber vielleicht ist er auch die ganze Nacht im Palast.“
    Yanna sah die Gardistin flehend an.
    Lyza seufzte. „Ich werde sehen, was sich machen lässt. Vielleicht kann ich ihn dazu bringen, sich kurz mit dir zu treffen, selbst wenn er Dienst hat. Zufrieden?“
    „Danke.“
    „Dann treffen wir uns in drei Stunden wieder hier.“ Lyza wandte sich ab und ging in die Richtung, in der hinter den Bäumen die Hauptstadt lag.
    „Lyza?“
    Die Gardistin sah fragend zurück.
    „Du bist ganz anders, als ich mir dich vorgestellt habe.“
    Lyza lachte. „Besser, hoffe ich.“
    Yanna nickte nur. Dann drehte sie sich um und machte sich auf den Weg zurück zum Haus.
     
    Mit festen Schritten eilte Lyza durch den Palast. Sie war bei Shaquess’ Haus gewesen, war sogar hineingegangen, doch ihr Verdacht hatte sich bestätigt. Der Taissin war nicht da gewesen. Also war es wahrscheinlich, dass er Dienst hatte. Und Lyza wusste, dass Shaquess, wenn er gerade nichts Besseres zu tun hatte, seine Zeit am liebsten im Thronsaal verbrachte. Dort konnte er so tun, als würde er persönlich über das Wohl des Königs wachen. Während er in Wirklichkeit versuchte, Rajatshas den letzten Nerv zu rauben.
    An der zweiflügeligen offenen Tür des Thronsaals angekommen, spähte Lyza suchend in den großen Raum. Sie hatte Recht gehabt. Neben den zehn Gardisten, die im Raum verteilt ihre Wachposten bezogen hatte, stand Shaquess mitten im Saal, kaum zehn Schritte von Rajatshas entfernt, der aus dem Fenster starrte. Beide Männer standen mit dem Rücken zu Lyza.
    „Ich will, dass sie hier her gebracht wird!“, befahl Rajatshas gerade.
    Shaquess antwortete etwas, doch sprach zu leise, als das Lyza es über die Entfernung hinweg verstanden hätte.
    Darauf bedacht, nicht zu laut aufzutreten, schlich sie näher.
    „Das ist mir egal!“, donnerte Rajatshas. „Ich will mit ihr reden und es ist deine Aufgabe, das möglich zu machen. Zumindest, wenn du gedenkst, weiterhin in diesem Palast zu arbeiten.“
    Lyza sah, wie Shaquess den Kopf schief legte. „Wenn du meine bescheidene Meinung hören willst: Es ist nicht die klügste Taktik, jemanden, mit dem du ein vernünftiges Gespräch führen willst, gegen dessen Willen verschleppen zu lassen.“
    „Ich habe nicht die geringste Lust, das mit dir zu diskutieren, Shaquess!“
    Der Taissin seufzte. „Ich auch

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