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Götterbund (German Edition)

Götterbund (German Edition)

Titel: Götterbund (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona Winter
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einmal mehr als Beraterin fungieren. Und Rajatshas kann die Menschen von Fativa zum Wohlstand zurückführen.“
    „Wer soll Rajatshas die Wahrheit sagen?“, fragte Malyn bissig. „Du vielleicht?“
    Niquos schüttelte den Kopf. „Niemand. Er muss die Wahrheit selbst herausfinden oder er wird ihr keinen Glauben schenken. Es ist an der Zeit, unserer… Geheimwaffe einzusetzen.“
    „Geheimwaffe!“ Malyn spie Niquos das Wort förmlich entgegen. „Wir reden hier von einem Menschen! Yanna ist seit ihrem fünften Lebensjahr Mitglied unserer Organisation. Sie riskiert jeden Tag, von den Gardisten festgenommen zu werden, genau wie wir alle. Du kannst sie nicht einfach benutzen, als wäre sie nicht mehr als ein Dolch oder ein Schwert!“
    Thoran legte ihm eine Hand auf den Arm, doch der Jüngere schüttelte sie ab.
    „Yanna ist deine Enkelin“, wandte Malyn sich anklagend an den alten Mann. „Was sagst du zu Niquos’ Plan?“
    „Ich schlage vor, wir hören uns an, was Niquos zu sagen hat. Dann können wir ihn immer noch verurteilen.“
    Fassungslos starrte Malyn seinen alten Freund an. Hatte er den Verstand verloren? Hatte ihn sein Alter am Ende doch eingeholt? Doch als Malyn den Blick auf Amjen und Lahlia richtete, begriff er, dass Thoran seine Worte mit Bedacht gewählt hatte. Die übrigen beiden Mitglieder des Rates warteten gespannt darauf, dass Niquos mit seinen Erläuterungen fortfuhr. Ihm und seinem alten Freund blieb vorerst nichts weiter übrig, als gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Erst, wenn Niquos seinen ganzen Plan offenbart hatte, konnten sie sich daran machen, Lahlia und Amjen dessen Schwächen vor Augen zu führen.
    „Fahre mit deiner Erläuterung fort.“ Malyn nickte Niquos zu.
    „Im Prinzip ist es ganz einfach: Niemand weiß, dass Yanna noch lebt. Nicht einmal Rajatshas und Schelash. Das müssen wir ändern. Sobald Rajatshas merkt, dass Yanna am Leben ist, wird er Fragen haben-“
    „-die ihm Schelash zweifellos mit Lügen beantworten wird“, beendete Malyn den Satz.
    „Zweifellos. Aber gerade du kennst dich doch bestens mit dem Götterbund aus. Du hast uns damals berichtet, was für Auswirkungen er in diesem besonderen Fall auf Rajatshas und Yanna haben könnte. Das Band zwischen den beiden ist da. Doch es ruht, solange sie nichts von der Existenz des jeweils anderen ahnen. Sobald Rajatshas davon erfährt, wird das Band erwachen. Und er wird sich nicht mit den leeren Lügen seiner Mutter begnügen. Er wird die Wahrheit suchen und sie auch finden. Mit Schelashs Hilfe, oder ohne sie.“
    „Wie soll Rajatshas von Yannas Existenz erfahren?“, fragte Amjen.
    „Shaquess“, antwortete Niquos einfach.
    Nun hielt Malyn nichts mehr auf seinem Stuhl. „Das kann nicht dein Ernst sein!“
    „Er ist klug und ein guter Beobachter.“
    „Er ist ein Gardist“, unterbrach Malyn. „Was sage ich? Er ist der oberste Taissin von Fativa, doch das ist es nicht einmal, was in erster Linie gegen ihn spricht. Du kennst Shaquess nicht persönlich, Niquos. Lass dir gesagt sein, dass ihm auf keinen Fall zu trauen ist.“
    „Deine Sorgen sind unbegründet, Malyn. Natürlich werden wir Shaquess nicht einweihen. Er wird seine Rolle in unserem Plan spielen, ohne dass er davon weiß. Ihm wird auffallen, was sonst niemandem auffallen würde. Und er wird es Rajatshas berichten.“
    Stumm ließ Malyn sich zurück auf seinen Stuhl sinken.
    „Wir müssen es tun!“, ereiferte sich Niquos. „Diese Organisation besteht seit über zwanzig Jahren und was haben wir bis jetzt erreicht? Anfangs waren wir noch voller Hoffnung, voller Tatendrang! Wir dachten, Malyn als Spion in der Garde könnte uns schnell zum Ziel führen. Nur, um immer wieder festzustellen, dass Schelash von zu vielen Gardisten umgeben ist, als dass es möglich wäre, sie zu töten. Nach Malyns Enttarnung versuchten wir, Bedienstete am Hofe zu schmieren um sie als Spione für uns agieren zu lassen. Doch wir mussten begreifen, dass sie viel zu viel Angst vor Schelash haben, als dass sich auch nur einer von ihnen darauf einlassen würde. Sagt selbst: Stimmt es nicht, dass wir über die Jahre die Hoffnung aufgegeben haben? Mittlerweile konzentrieren wir uns darauf, die Reihen unserer Mitglieder zu vergrößern. Unter dem Vorwand, irgendwann den Gardisten zahlenmäßig überlegen zu sein. Aber tun wir das im Grund nicht nur, um nicht das Gefühl zu haben, tatenlos herumzusitzen? Unsere Mitgliederzahl wird niemals auch nur annähernd die der königlichen

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