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Götterbund (German Edition)

Götterbund (German Edition)

Titel: Götterbund (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona Winter
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Garde erreichen. Jetzt haben wir die Chance, wirklich etwas zu ändern!“ Er sah Malyn an. Als der nicht reagierte, schweifte sein Blick zu Thoran, dann zu Amjen und Lahlia. Er lächelte. „Dann ist es also beschlossen.“
    Mit einem lauten Krachen schlug Malyn die Handflächen auf den Tisch und fuhr hoch. „Gar nichts ist beschlossen! Kannst du vorhersehen, was dein Plan für Auswirkungen haben wird? Niemand weiß, wie die Zwillingsseelen aufeinander reagieren werden. Niemand kann ahnen, was mit ihnen passieren wird. Es ist unverantwortlich, Yannas Leben aufs Spiel zu setzen!“
    „Wir alle setzen jeden Tag unser Leben aufs Spiel, weil wir etwas verändern wollen. Auch Yanna.“
    „Niquos hat Recht“, sagte Lahlia ruhig. „Yanna ist eine von uns, eine Rebellin. Auch sie will den Menschen von Fativa helfen.“
    „Wir könnten ihr auch einfach die Wahrheit sagen“, schlug Niquos vor. „Das würde alles noch einfacher machen. Und auf Shaquess könnten wir dann verzichten.“
    Zitternd vor Wut ließ sich Malyn zurück auf seinen Stuhl sinken. Er spürte Thorans Blick auf sich.
    „Was hältst du von diesem Vorschlag, Malyn?“, fragte der alte Mann flüsternd. „Yanna wird eines Tages ohnehin die Wahrheit erfahren. Jetzt ist ein ebenso guter Zeitpunkt wie jeder andere.“
    „Nein!“ Malyn schüttelte den Kopf. „Niemals.“ Er wandte sich von seinem alten Freund ab. „Ihr seid alle dafür?“, fragte er in den Raum hinein.
    „Wir haben keine Alternative“, sagte Amjen.
    Lahlia nickte.
    „Selbst du, Thoran?“
    „Du weißt, dass es unwichtig ist, ob ich dafür oder dagegen bin“, lächelte der alte Mann. Er beugte sich zu Malyn und wisperte: „Es ist eingetreten, was du vorausgesagt hast: Du kannst dich in dieser Sache nicht gegen Niquos stellen, wenn du nicht Gefahr laufen willst, den Rat zu entzweien. Deine Position als Ratvorsitzender steht auf dem Spiel.“
    Malyn musterte erst Lahlia, dann Amjen. Thoran hatte Recht. Sie waren, ebenso wie Niquos, von der Notwendigkeit dieses Plans überzeugt. Wenn er sich dagegen stellte, würden sie ihn einfach durch Niquos ersetzen. Die dafür erforderliche Mehrheit hatten sie.
    Malyn vergrub das Gesicht in den Händen. Das, was er so lange gefürchtet hatte, war eingetreten. Und er konnte rein gar nichts tun, um es abzuwenden.
     
    Als Yanna an diesem Morgen erwachte, spürte sie sofort, dass etwas nicht stimmte. Über dieses seltsame Gefühl nachgrübelnd, drehte sie sich auf die andere Seite, um den penetranten Sonnenstrahlen auszuweichen, die durch das Fenster auf ihr Bett fielen. Yanna blinzelte. Sonnenstrahlen? Sie rollte sich wieder zurück. Tatsächlich. Ratlos starrte Yanna zum Fenster.
    Seit Malyn vor sieben Jahren zusammen mit Ehliyan zu ihr und ihrem Großvater in dieses Haus gezogen war, hatte er Yanna jeden einzelnen Morgen noch vor Sonnenaufgang geweckt. Malyn war der Meinung, dass frühes Aufstehen nicht nur gesund war, sondern auch notwendig, wenn man seine Tagesziele erreichen wollte. Obwohl Yanna aufgrund dieser Einstellung mehr als einmal mit Malyn in Streit geraten war, hatte dieser sein morgendliches Wecken beibehalten. Immer. Bis heute.
    Plötzlich hellwach sprang Yanna aus dem Bett. In Windeseile streifte sie sich ihre Kleidung über, dann verließ sie das Zimmer. Im Flur blieb sie kurz stehen, lauschte, doch im Haus war es völlig still. Sie eilte auf die Treppe zu und die Stufen hinab.
    „Wie kann man nur so lange schlafen? Malyn hat wirklich Recht damit, dass er dich jeden Morgen persönlich weckt.“
    Yanna sog erschrocken die Luft ein, nur um im nächsten Moment entnervt mit den Augen zu rollen.
    Ehliyan blickte ihr vom unteren Stockwerk aus verschmitzt grinsend entgegen. Er saß am Tisch, vor sich einen Teller mit zwei Scheiben Brot und etwas Käse.
    „Warum ist es so ruhig im Haus?“, wollte Yanna wissen und sprang die letzten paar Stufen hinunter. „Und warum hat Malyn mich nicht geweckt?“
    Der gleichaltrige junge Mann zuckte mit den Achseln und wandte sich wieder seinem Frühstück zu. „Mich hat er auch nicht geweckt.“
    „Das muss er auch nicht. Du bist immer vor Sonnenaufgang wach.“
    Wieder zuckte Ehliyan mit den Achseln.
    „Wo sind Malyn und Thoran?“
    „Weg.“
    „Ehliyan!“ Ihr war klar, dass er sich absichtlich jedes Wort aus der Nase ziehen ließ.
    „Sie haben heute Morgen zusammen das Haus verlassen. Sagten etwas davon, dass sie einen Spaziergang durch den Wald machen wollten. Das war vor mehr als drei

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