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Götterbund (German Edition)

Götterbund (German Edition)

Titel: Götterbund (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona Winter
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gehört. Und auch der Ton und Inhalt von Malyns Worten deuteten nicht darauf hin, dass es sich bei dieser Frau um Lahlias Nachfolgerin handelte.
    „Warum tust du es nicht selbst?“, fragte die Fremde. Der Blick ihrer kalten grünen Augen streifte Yanna, die instinktiv spürte, dass diese Frau sie nicht mochte.
    „Weil es dein Anliegen ist, nicht meines.“
    Malyn und Debrana starrten sich einen Moment lang schweigend an, dann gab die Frau nach. „Nun gut.“
    Sie fixierte Yanna mit einem unfreundlichen Blick. „Wie Malyn bereits erwähnt hat, ist mein Name Debrana. Ich bin keine Rebellin, doch auch ich kämpfe mit meiner Familie gegen die Ungerechtigkeit in Fativa.“
    „Sie ist eine Fanatikerin“, fügte Malyn erklären hinzu, als Debrana keine Anstalten machte, ihre Identität weiter auszuführen.
    „Wir bevorzugen den Begriff Freiheitskämpfer! “, spie die Frau dem Ratsvorsitzenden entgegen.
    Yanna öffnete den Mund und schloss ihn wieder. Eine Fanatikerin? „Was macht sie hier?“ Sie spürte, wie sie vor Wut zu zittern begann. Wie konnte der Rebellenrat ihr Zutritt zu ihrer Versammlung gewähren?
    „Sie hat uns auf eine Idee gebracht. Da es ihr Einfall war, haben wir ihr erlaubt, der heutigen Versammlung beizuwohnen.“
    „Sie ist eine Fanatikerin!“, rief Yanna ungläubig. „Sie hasst die Königsfamilie ohne Grund! Einer von ihren Freunden hat versucht, mich zu vergiften, während ich Gefangene im Palast war!“
    Auf Debranas Lippen bildete sich ein feines Lächeln.
    „Wie könnt ihr mit so einer Person zusammen arbeiten?“
    Malyn schüttelte entschieden den Kopf. „Niemals würden wir mit ihr zusammen arbeiten .“
    Debranas Blick verfinsterte sich.
    „Aber die Situation in Fativa ist ernst. Rajatshas wird von Tag zu Tag unberechenbarer. Ich weiß nicht, woher Debrana ihre Informationen hat und es ist im Moment auch nicht wichtig. Fakt ist, dass sie über dich Bescheid weiß. Sie zählte eins und eins zusammen und kam auf die offensichtlichste aller Lösungen. Eine, auf die wir innerhalb der nächsten Tage vielleicht ebenfalls gekommen wären. Doch Debrana war schneller. Sie bat um eine Anhörung beim Rebellenrat und wir gewährten sie ihr. Sie hat unsere Lösungsfindung lediglich ein wenig beschleunigt, aber keineswegs beeinträchtigt.“
    Yanna schwirrte der Kopf. Eine einfache Lösung aller Probleme? Dieser Gedanke kam ihr bekannt vor, auch wenn sie ihn im Moment nicht einordnen konnte. Sie hatte das seltsame Gefühl, dass ein Teil von ihr genau wusste, wovon Malyn sprach. „Was ist das für eine Lösung?“
    Der Ratsvorsitzende holte tief Luft, doch Debrana kam ihm zuvor. Ihre Lippen zierte ein grausames Lächeln, als sie an Malyns Stelle antwortete. „König Rajatshas muss sterben.“
     
     
    Kapitel 10
     
    „Was?“, hauchte Yanna.
    Malyn räusperte sich und warf Debrana einen ungehaltenen Blick zu. „Es ist die einzige Möglichkeit, die wir haben. Rajatshas scheint den Verstand zu verlieren. Wir müssen etwas tun, bevor noch mehr Menschen sterben.“
    Yanna nickte atemlos. Sie verstand Malyns Worte, sah die Logik darin, doch alles war so unwirklich.
    Als sie Xanos, Emylas und Lahlias Tod hatte miterleben müssen, war es ihr größter Wunsch gewesen, Rajatshas auf der Stelle töten zu können. Die letzten Tage hatte Yanna oft an ihre Rache gedacht und ihre Meinung dazu hatte sich nicht geändert. Nun kam der Rat zu derselben Entscheidung. Yanna wusste nicht, ob sie sich freuen oder schreien sollte.
    „Natürlich haben weder wir, noch die Fanatiker die Möglichkeit dazu, Rajatshas zu töten“, ergriff plötzlich Niquos das Wort. „Du bist die Einzige, die das kann.“
    Wieder nickte Yanna. Natürlich. Auch das machte Sinn. Sie konnte mit Rajatshas Kontakt aufnehmen, könnte es mit ein wenig Einfühlungsvermögen und Geschick vielleicht schaffen, ihn aus dem Palast zu locken. Diese Vorstellung war nicht neu für Yanna. Sie hatte sich solch ein Szenario in den letzten Tagen schon einige Male ausgemalt.
    „Also wirst du es tun?“, fragte Debranas zischende Stimme.
    Yanna schluckte. Sie starrte die fremde Frau an. Dann schweifte ihr Blick von Amjen über Niquos zu Malyn, blieb aber letztendlich an ihrem Großvater hängen.
    Thoran erhob sich umständlich. „Wir wissen alle, wie viel wir von Yanna verlangen. Wir sollten ihr ein paar Tage Zeit geben, um über diese Entscheidung nachzudenken.“
    „Wenn sie wirklich ist, wer sie vorgibt zu sein“, begann Debrana mit lauerndem

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