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Göttergetöse

Göttergetöse

Titel: Göttergetöse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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gereicht uns zum Vorteil. Ich spüre, wie der Panzer um ihren Verstand allmählich Risse bekommt.
    »Na wunderbar«, knurrte ich. »Und was ist mit diesem stinkenden, kiffenden Cherub?«
    Cherub?
    »Der da im Flur diesen Aufstand veranstaltet. Dieser kleine Mistkerl, der seinen Rüssel überall reinstecken will.«
    Cat schrie: »Vierzehn, hör auf damit!«
    Ach so, dieser Cherub. Irgendwie wurde mir schlagartig klar, daß er das kleine Monster nicht wahrnehmen konnte, außer durch die Sinne von anderen. Wahrscheinlich sah er gerade durch Cats Augen, da ich ja nicht da draußen war. Und Dean konnte diese Kreatur vielleicht nicht wahrnehmen, weil er ja nicht auserwählt war.
    Ob gewöhnliche Sterbliche den Rauch riechen konnten, obwohl sie den Raucher nicht sahen?
    »Eben dieser Cherub«, erklärte ich. »Da du ihn jetzt siehst, mach ihn alle!« Und viel Glück mit dem Knirps. Du toller Hecht, du.
    Dein Verhalten bedarf dringend einer Korrektur.
    »Und du solltest dich langsam wieder aus meinem Kopf verpissen, Komiker.« Hah, eins zu null für mich.
    Ich spürte, wie er sich zurückzog. Allerdings wollte er mir damit keinen Gefallen tun. Vermutlich brauchte er alle seine drei Hirne, um mit Cat und ihrem Schoßcherub fertig zu werden.
    Ich versuchte, mit Eleanor zu kommunizieren. Aber sie hatte kein Interesse. Wer konnte ihr das verübeln?
     
     

 
35. Kapitel
     
    Garrett. Ich habe alles unter Kontrolle. Du kannst uns jetzt Gesellschaft leisten, wenn du möchtest.
    »Oh gern. Das muß ich sehen.«
    Der Tote Mann schwelgte in Selbstzufriedenheit. Was nicht ungewöhnlich ist. Wenn die Sache schiefläuft, ist immer jemand anders schuld, aber der Triumph ist sein Verdienst, und zwar ausnahmslos.
    »Eine Hauptanwärterin für die Amazonenschule«, erklärte ich. Cat sah aus wie die führende Bewerberin um den zukünftigen Thron der Frauenkriegerinnen. »Eine zweite Winger.«
    Nicht ganz. Diese hier hat keinerlei Macken, ist vollkommen ehrlich und kerngesund. Ein Mädchen, das man sich nur als Tochter wünschen kann.
    »Hat sie auch was in ihrem hübschen Köpfchen?« Diese Frage war bei Cat wirklich berechtigt.
    Aber eigentlich achtete ich nicht weiter auf sie. Statt dessen betrachtete ich den Cherub. Er hockte starr auf der Stuhllehne des Toten Mannes und sah aus wie ein Wasserspeier auf einer Tempelwand.
    Hübsch bedeutet nebenbei bemerkt eine körperlich anziehende Frau, die ansonsten keine attraktiven Anziehungskräfte besitzt. So was wie deine gutaussehende Schwester. Eine perfekte Partnerin für deinen schwachsinnigen Vetter Rudolf aus Dingsda. Lächel sie an, tätschel ihre Hand und such dann die Mädels, die lieber böse sein wollen.
    »Hast du bei dem Knirps hier irgendwas erreicht?«
    Es ist mir gelungen, seinen Joint zu löschen. Im Zimmer stank es bestialisch, genau wie draußen im Flur. Und es ist mir außerdem gelungen, ihn zu versteinern. Ansonsten spüre ich nichts weiter in ihm.
    »Mir genügt es schon, wenn er die Schnauze hält und nicht qualmt. Was ist mit Cat?«
    Sie weiß eine Menge, aber ich kann es ohne ihre Mitarbeit nicht in Erfahrung bringen. Sie ist sehr stark.
    »Das muß Vererbung sein.«
    Er schnaubte verächtlich. Ein mentales verächtliches Schnauben ist etwas wirklich Bemerkenswertes.
    »Was soll das? Immerhin ist sie eine Frau, die auf fliegenden Pferden reitet und das für ein Vergnügen hält.«
    Der Tote Mann lockerte seinen Griff unmerklich. In Cats Blick schimmerte sofort so etwas wie Erkenntnis auf. Sie schüttelte sich und starrte den Toten Mann an. Ihre Miene verriet blankes Entsetzen. »Das wußten wir nicht«, murmelte sie. Sie sah mich an. »Sie sind also hier.«
    »Allerdings. Ich wohne hier. Haben Sie eine Entschuldigung parat?«
    Doch der Druck ließ sie kalt. Sie streckte die Hand nach dem Cherub aus und berührte ihn sanft. »Der arme Vierzehn. Dieses Erlebnis wird er nur schwer verkraften.«
    »Soll das heißen, daß er jetzt okay ist?«
    »Ich habe nach Ihnen gesucht.«
    Ich setzte mich auf den Stuhl, der extra für mich dastand. Er wird nur selten benutzt. Meine Füße legte ich auf einen Schemel und betrachtete meinen linken Fingernagel. Alles klar, er war noch da. »Warum? Kenne ich Sie? Haben wir irgendwas laufen? Kann ich mir nicht denken.«
    »Sie haben mich verlassen, bevor ich…«
    »Allerdings. Bevor Sie irgendwas machen konnten. Schon gar nichts Unerfreuliches.«
    »Aber ich habe Sie doch aus…«
    »Das hab ich auch nicht vergessen. So lange ist letzte

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