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Göttergetöse

Göttergetöse

Titel: Göttergetöse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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fertigwerden.« Ich wurde wieder geschüttelt.
    »Bei dem hier handelt es sich eindeutig um einen Kretin«, stellte der Vogel fest.
    »Kannst du ihn sehen?«
    Der Klotz schlug nach Mr. Big und verfehlte ihn. Der Vogel hielt sich in seinem toten Winkel, und ganz offenbar konnte er ihn sehen.
    »Sei ruhig, Garrett.«
    »Das ist nicht einfach.«
    Adonis war baff. Anscheinend war er nicht gewöhnt, daß seine Befehle mißachtet wurden. Erneut schlug er nach Mr. Big. Vielleicht hatte er ja Vorurteile gegen sprechende Vögel. Der Gottverdammte Papagei wich dem Schlag aus.
    »Hast du versucht, mit ihm zu reden?« fragte er mich.
    »Ja. Er hat mir befohlen, den Mund zu halten. Dann hat er angefangen, mich herumzuschwenken. Weißt du, wer oder was er ist?«
    Der Klotz hob mich direkt vor seine Nase, Auge in Auge.
    »Gibt es eigentlich göttliche Zahnärzte? Er hat jede Menge Beißerchen, und die meisten sind faul. Sein Atem stinkt wie ein Schlachtfeld drei Tage nach…«
    Bingo!
    Der Tote Mann begriff es gleichzeitig. »Ein Kriegsgott.«
    Verblüfft stellte mich der Kriegsgott auf die Füße und trat zurück. »Du fürchtest mich nicht?«
    »Ich war fünf Jahre auf deiner Geburtstagsparty. Womit willst du mir jetzt noch Angst einjagen?« Hoffentlich war er nicht clever genug, um großmäuliges Gerede als solches zu erkennen. »Wer bist du? Was willst du?«
    »Ich bin Knochenmus, der Zerstörer.« Trommelwirbel, bitte. Und wo bleibt das Fanfarengeschmetter?
    »Ich kenne deine Schwester Magodor.«
    Er runzelte die Stirn. »Häh?« Anscheinend begriff er es nicht. Vielleicht sitzen die Weltzerstörer ja nie bei einem Gläschen zusammen und tauschen Kriegsgeschichten aus.
    Und wieso bin ich eigentlich immer davon ausgegangen, daß Götter schlauer sind als Sterbliche?
    »Garrett?« Der Gottverdammte Papagei landete flatternd auf meiner Schulter. »Der Name sagt mir nichts. Dir?«
    »Irgendwie schon. Vielleicht noch aus der Zeit beim Corps.«
    Knochenmus der Zerstörer, schwang seine Faust in einem mächtigen Rundumschlag. Damit riß er einige hundert Steine aus der Wand neben uns. Das Pärchen, das auf der anderen Seite vögelte, legte eine kurze Pause ein. Sie brauchten ein bißchen, bis sie begriffen, was hier los war. Dann klappten ihnen die Kinnladen herunter, und die Frau schrie auf. Mehrmals, durch alle Harmonien. Anscheinend konnte sie Knochenmus ebenfalls gut sehen.
    Er stampfte mit dem Fuß auf. Noch mehr Ziegel fielen aus der Wand. »Ich verschwinde lieber, bevor er alles zerlegt.«
    Jedoch so plötzlich, wie der Wutanfall gekommen war, verflog er auch wieder. Knochenmus packte mich wieder. »Hast du den Schlüssel gefunden?«
    »Nein.«
    »Such nicht mal danach.«
    In weiter Ferne hörte ich das Echo von Nog. Nog ist Unentrinnbar.
    »Warum nicht? Was geht es dich an? Du gehörst weder zu den Godoroth noch zu den Shayir.«
    »Ich habe Gründe, beiden Häusern Unglück zu wünschen. Du wirst sofort aufhören…«
    »Natürlich, sofort, Großer. So wie deine Wünsche wichtiger sind als ihre Wünsche.«
    Er wollte mich schon wieder schütteln, überlegte es sich dann jedoch anders, runzelte die Stirn, legte den Kopf schief und musterte mich. Vielleicht dämmerte ihm ja etwas.
    »Es kommen andere«, verkündete der Vogel und flatterte hoch.
    »Ich weiß.«
    Knochenmus hatte zu Ende gedacht und grinste. Seine Zähne waren eindeutig sein schwacher Punkt. »Ich werde dich beschützen.« Er klang sehr stolz auf sich.
    »Natürlich wirst du das. Und du kannst auch gleich damit anfangen. Nog der Unentrinnbare ist hierher unterwegs, um mich zu erwischen. Halt ihn davon ab, während ich mich verstecke.«
    Ich sprang durch die zerborstene Wand in das Zimmer, das von dem Liebespaar verlassen worden war, und stürmte durch die einzige Tür. Im Zurückblicken sah ich, daß Knochenmus sich fragte, ob er vielleicht verarscht worden war. Hinter ihm und sehr nah ertönte das laute und triumphierende Nog ist Unentrinnbar. Nog hatte die Schweißspur aufgenommen.
    Was hatte Sankt Nimmerlein mir erzählt? Die Kommission wollte die Spieler auffordern, nicht so rauhbeinig vorzugehen. Anscheinend hatte sich das noch nicht herumgesprochen. Und Knochenmus arbeitete ganz bestimmt nicht für die Kommission. Was er wollte, stand im direkten Gegensatz zu deren Wünschen.
    Vielleicht sollte ich rausfinden, was er eigentlich vorhatte.
    Ach ja. Nog.
    Nog tauchte auf.
    Ziegelsteine flogen durch die Luft. Donner ertönte. Blitze zuckten. Ich hielt mir die

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