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Göttersturz, Band 2: Der Galgenaufstand (German Edition)

Göttersturz, Band 2: Der Galgenaufstand (German Edition)

Titel: Göttersturz, Band 2: Der Galgenaufstand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lars Schütz
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des Sturms? Mit dem Klumpen von einem Fuß?«
    Trotz der Hitze der Feuer rann ein Schauer über Rowens Rücken. Er fürchtete sich vor dem, was sie erwartete.
    »Ein Sprichwort kam einmal in mein Ohr hinein:
    Im Auge des Sturms soll's am sichersten sein.«

Stadt in Flammen
    Manchmal genügte ein einziger Blick, um zu wissen, dass man Zeuge eines Wendepunkts war. Eines Moments, der wie Donnerhall die Gestirne der Zeit erschüttern sollte.
    Als Rowen von Jolla auf den Richtplatz geschleppt wurde, rauschte nur ein einziger Gedanke durch seinen Kopf: Nichts wird jemals wieder so sein wie zuvor.
    Das Orchosakrum am Rande des Platzes, gleich hinter dem Schafott, wurde geplündert. Flammen leckten aus den eingeschlagenen Fensterscheiben. Vor dem Portal lagen zwei Orcholythen in ihrem eigenen Blut, gut erkennbar an den schneeweißen Gewändern. Ein Mann mit wirrer Mähne schob gerade einen Handkarren heraus, überladen mit Schmuck, Geldsäcken und Köstlichkeiten. Zwei Konzilssoldaten folgten ihm, die sich Wein aus Opferkrügen in die Kehlen laufen ließen. Anscheinend hatten die Legionen sich tatsächlich mit ihnen verbündet.
    Sepiahäutige Sklaven, die anscheinend aus ihren Pferchen auf dem Portiusplatz befreit worden waren, scharten sich um das Schafott. Während sie Worte einer fremden Sprache schrien und die Fäuste in die Höhe reckten, strampelten auf dem Podest zwei Weiße an ihren Galgenstricken. Vielleicht waren es ihre einstigen Herren, vielleicht aber auch nur zwei Unglückselige, die das Pech gehabt hatten, ihrer Wut in die Arme zu laufen.
    Die spitzen Schreie einer Frau ertönten links von ihnen. Rosanna! , dachte Rowen für die furchtbare Länge eines Herzschlags und fuhr herum. Mit seiner Wucht riss er sogar Jolla mit sich.
    Die junge Kaufmannsdame, die von zwei Kerlen an den schwarzen Locken aus einem der Amtsgebäude gezerrt wurde, war nicht Rosanna. Dennoch wollte er hinüber, um zu helfen. »Jolla, bitte …«
    »Ich verstehe schon. Ich lasse dich hier.« Vorsichtig setzte der Kämpfer ihn ab und zückte sein Bastardschwert.
    Unterdessen hatte einer der Kerle, das Gesicht dreckverschmiert und die Augen funkelnd, dem Mädchen die Hände auf den Rücken verdreht. Der andere riss ihren Ausschnitt herunter und keckerte. »Komm schon, Süße! Zeig uns, was du hast!«
    »Hey!«
    Erschrocken fuhren die beiden Schweine herum. Dennoch hielt der Funkeläugige noch immer seine Griffel um die Handgelenke des Mädchens geschlossen. »Was willste?«, fragte er, das Kinn vorgeschoben. »Auch 'ne Nummer mit der Kleinen schieben? Ist das Töchterchen von so 'nem reichen Pfeffersack. Na?«
    »Nein«, knurrte Jolla. Der gefährlichste Laut, den Rowen seit langem gehört hatte. »Ich will euch beide nur kastrieren, wenn ihr das Mädchen nicht sofort in Ruhe lasst.«
    »Mach mal langsam«, sagte der Funkeläugige, ließ das Mädchen aber los.
    Sofort stürzte sie zu Jolla und versteckte sich hinter seinem massiven Rücken. Tränenbahnen zogen Schneisen in die Dreckschicht auf ihrem Gesicht. »Sie haben meinen Papa getötet«, flüsterte sie atemlos. »Und meinen Bruder …«
    Die beiden Gestalten liefen davon. Wahrscheinlich würden sie anderswo ihr Glück versuchen, dachte Rowen aufgebracht.
    Jolla drückte die junge Frau an sich und strich ihr durch das zerzauste Haar. »Wir bringen dich in Sicherheit«, sagte er mit so sanfter Stimme, dass es klang, als würde sie zu einem anderen Menschen gehören.
    »Das muss aufhören!« Rowen hämmerte die Fäuste aufs Pflaster. Er kam sich so hilflos vor, wie er inmitten dieses Chaos auf dem Boden hockte. »Wir müssen Salus davon erzählen. So etwas hat er sich bestimmt nicht vorgestellt.«
    Jolla seufzte, als er ihn wieder hochhob und den Arm um seine Schulter schlang. »Aber so etwas ist leider eine Folge der Revolution. Sie bringt Chaos mit sich und Menschen wie diese Kerle warten nur darauf, das Durcheinander für ihre Schandtaten zu nutzen.«
    Aus der Sklavenschar am Schafott löste sich jemand und rannte zu ihnen herüber. Oddo strahlte über das ganze Gesicht, als er ihnen beiden auf die Schultern klopfte.
    »Alter Strauchdieb! Jolla, bist du es wirklich? Wir dachten du wärest tot.«
    »Anscheinend dauert es noch eine Weile bis zu meinem Tauchgang im Geistermeer.« Jolla hatte seine Stimmlage gewechselt, klang jetzt wieder wie der wohlvertraute mürrische Kämpfer.
    »Wer ist das Mädchen?«, fragte der entflohene Sklave.
    Darauf bedacht, ihren zerfetzten Ausschnitt

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