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Goettin - Das Erwachen

Goettin - Das Erwachen

Titel: Goettin - Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Haige
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Genügend versilberte Kugeln bringen auch alles um." Jetzt schien Lee auf Touren zu kommen. „Und was ist mit Knoblauch und Vollmond?" Ihre großen Augen sahen ihn mit einer Mischung von Faszination und Aufregung an. „Knoblauch finden wir alle lecker und Vollmondnächte sind super für romantische Spaziergänge geeignet." Er musste sich wirklich zusammenreißen, um nicht laut loszulachen. Lee sah ihn entrüstet an und boxte gegen seinen Arm. „Hey, verarschen kann ich mich selbst!", beschwerte sie sich. Nichts war von ihrem Misstrauen und ihrer Wut übrig geblieben und Liam war froh darüber.

    Die nächsten paar Drinks genossen sie schweigend. Jeder war ihn seinen Gedanken versunken. Bis Lee ihm die Frage stellte, vor der er sich am Meisten fürchtete. „Was ist mit mir? Wie passe ich in dieses Bild? Und warum reagiert ihr so auf mich?" Er streichelte ihr Haar, das sich nun wieder aus dem Zopf gelöst hatte. Lee hatte sich mittlerweile auf seiner Couch ausgestreckt und ihren Kopf auf seinen Oberschenkel gelegt. Er lächelte zu ihr herunter. „Ich weiß nicht, wie du hier reinpasst. Aber von dir geht eine Magie aus, die wir anderen spüren. Auf die wir reagieren." Sie runzelte die Stirn. „Ist es so wie das Kribbeln, das ich fühle, wenn ich dich oder Pino berühre?" Wie zum Beweis legte sie eine Hand auf seine Wange. Liam hatte keine Ahnung, wie es sich für sie anfühlte, aber Lees kleine Hand setzte ihn augenblicklich unter Strom. Er bezwang den Impuls, sie ebenfalls zu berühren und sie zu streicheln. Nur gegen die Enge in seiner Hose konnte er im Moment nichts tun. Gedanklich zählte er bis zehn und hoffte Lee würde die Beule neben ihrem Kopf übersehen. „Hmm, das ist wohl unsere Magie, die du spürst. Erst seit gestern, oder?" Sie nickte. „Ich möchte dir etwas zeigen."

    Er startete den Laptop und stellte ihn so auf, dass Lee ihren Kopf nur drehen musste, um darauf sehen zu können. Okay, er machte das nicht, weil er so ein Gentleman war. Er fand es toll, sie so nah bei sich zu haben. Außerdem konnte sie so seine körperliche Reaktion nicht mehr sehen. Er startete das Video, das er sich vorher angesehen hatte. Es war das zusammengeschnittene Überwachungsvideo von letzten Freitag aus seinem Laden. Es zeigte Lee, wie sie mit Nick in seiner DJ-Kabine tanzte. Sie ging und Nick kippte sich Eiswürfel in die Hose und starrte minutenlang vor sich hin. Tatsächlich hatte er vergessen neue Musik aufzulegen. Dann sah man Lee mit seinen Türstehern plaudern, sie ging und die beiden fingen augenblicklich an, mit Raubtieraugen und ausgefahrenen Reißzähnen, aufeinander einzuprügeln. Im Flur war sie dann auf ihn getroffen und er hatte die Türklinke zum Vorratsraum abgerissen. Zu guter Letzt sah man Lee an der Bar von Pino. Pino hatte ohne zu Zögern seinen Arbeitsplatz verlassen und hatte sie zum Hinterausgang gezogen. Der Zeitstempel des Videos zeigt 2.35 Uhr. Noch fast anderthalb Stunden, bis das Royal schloss. Geräuschvoll atmete Lee aus und sah ihm in die Augen. Das Grinsen konnte sie wohl nicht ganz verhindern. „Ups!" Liam verdrehte die Augen. „Ja ups! Du kannst von Glück reden, dass wir so berauscht waren und nicht mehr wussten, wie diese Vorfälle entstanden sind. Mir ist es erst klar geworden, als ich das hier gestern Morgen gesehen habe." Er nickte zu dem Laptop. Er war jetzt wirklich müde. „Wir müssen als Erstes daran arbeiten, dass du lernst, diese enorme Aura abzuschalten. Das deute wie ein verdammter Neonpfeil auf dich. Erst mal halte ich es für besser, wenn niemand außer uns beiden von deiner Veränderung weiß." Sie nickte langsam „Aber, was ist mit den Anderen? Pino können wir nichts vormachen."

    „Kätzchen, wir sind immer noch im Krieg. Die Leute, die für mich arbeiten, gehören zwar alle zu meinem Rudel und unterstehen daher mir. Sie sind aber alle eigenständig denkende Lebewesen. Das heißt, sie können zu dem Schluss kommen, dass du eine Gefahr für sie sein könntest und dich angreifen. Oder sie könnten versuchen dich zu besitzen, um den Gestaltenwandler im Krieg einen entscheidenden Vorteil zu verschaffen. Ich werde mir für Pino etwas einfallen lassen. Und bis du wieder als normaler Mensch durchgehst, muss ich dir leider Hausverbot im Royal erteilen." Lee sprang wie von der Tarantel gestochen auf. „Aber! Ich bin doch nächsten Freitag als Aushilfe eingetragen!"

    Lee schwankte leicht. Vielleicht hätte er ihr den letzten Whiskey nicht mehr geben sollen. Er stand

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