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Goettin - Das Erwachen

Goettin - Das Erwachen

Titel: Goettin - Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Haige
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dass Lee so etwas wie ein großes, saftiges Steak wäre. Er hatte es zu erst gehabt, daher gehörte es auch logischerweise ihm. Darüber würde noch zu sprechen sein, nahm sie sich vor, als sie den schweren Wagen über die Tanzfläche schob. Erst als sie das DJ-Pult sah, wurde ihr bewusst, dass keine Musik lief. Also sprang sie die Stufen zur Anlage hoch und startete den PC. Sie stellte eine Playlist nach ihrem Geschmack zusammen und stellte sie auf Shuffle.

    Als sie wieder in den Außenbereich trat, wurde sie von den Männern angespannt beobachtet. Nur Mario kam locker und mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen auf sie zu. „Gedankenlesen? Na dann zeig mal, was du drauf hast, Kleines.", forderte er sie auf. In Marios Kopf herrschte ein wildes Durcheinander. Er sprang gedanklich von seiner Frau und seinen Kindern, zum Club, zu Liam beziehungsweise zu dem Respekt, den er vor ihm zu haben schien. Schließlich dachte er über die taktischen Möglichkeiten von Lees Gabe nach. Der Gedanke sie als Spionin an vorderster Front einsetzen zu können, schien ihm zu gefallen. Auch wenn es ihr nicht behagte, wie eine Schachfigur behandelt zu werden, war sie Mario nicht wirklich böse. Zum Wohle des Rudels dachte er über solche Möglichkeiten nach. Außerdem, mal ehrlich, wie oft hatte sie schon gedanklich jemanden kalt gemacht. Gedanken waren nun einmal dazu da, Situationen durchzuspielen und auf Konventionen und Moral zu pfeifen.

    „Was willst du wissen?", fragte sie, so unbewegt wie möglich. Mario deutete auf Chris. „An was denkt er?", wollte er wissen. Sie unterdrückte ein Grinsen. „An Sex oder Waffen.", antwortete sie sofort. „Um das zu Wissen, muss ich seine Gedanken nicht wirklich lesen.", fügte sie hinzu. Die Gruppe Männer schmunzelte und auch Lee lächelte. Allerdings aus einem anderen Grund. Sie sah zu Frank und zog eine Augenbraue hoch. „Echt jetzt? Erbsen und Karotten?", fragte sie ihn und Franks Gesichtszüge entgleisten. Ihm entfuhr ein entsetztes Jaulen und er rannte an ihr vorbei in den Club. Daran hatte Frank immer wieder gedacht. Erbsen und Karotten, Erbsen und Karotten ... Mario schien zufrieden und nickte. Die restlichen Männer zeigten unterschiedliche Reaktionen. Pino wirkte völlig unbeeindruckt, Chris grinste wie ein Irrer und Nick sah sie ungläubig an. Dann schaltete sich Liam mit bestimmten Ton ein. „In Ordnung, Jungs. Ihr habt genug mit meiner Freundin gespielt. An die Arbeit!"

    Sofort setzen sie sich in Bewegung und schon bald wirkten sie wieder geschäftig. Nur Liam war stehen geblieben und sah sie immer noch an. Freundin? fragte sie ihn. Auch wenn ihr klar war, dass sie das von nun an offiziell war, fühlte sie sich damit nicht wohl. Ja, Freundin! Stellte Liam bestimmt fest. Für eine Weile stand Lee wie angewurzelt da und sah Liam an, der sie lächelnd beobachtete. Sie benötigte einfach ein bisschen, um sich mit diesem Gedanken anzufreunden. Sie hatte zu Liams Vorschlag es öffentlich zu machen zugestimmt und war sich der Konsequenzen auch bewusst gewesen. Aber wirklich zum ersten Mal als Liams Freundin bezeichnet zu werden, ließ sie unsicher werden. Sie hatte mit vielen Männern geschlafen, mit einigen sogar längere Affären unterhalten, aber ihren letzten festen Freund hatte sie noch vor ihrem 18. Geburtstag abserviert. Liam wand sich ungerührt ab und machte sich daran, die nun fertige Bar mit Geräten und Getränken zu bestücken. Bei jedem anderen Mann hätte sie vermutet, dass er ihre Unsicherheit einfach nicht bemerkt hatte. Aber nicht bei Liam. Er wollte ihr damit wohl etwas wie, „Komm damit klar!", sagen. Ihr wurde bewusst, dass er darüber nicht diskutieren würde. Sturer Mistköter!

    Während sie anfing auf einer Seite der zentral gelegenen Bar Liegestühle und die dazu passenden Klapptische aufzustellen, erklang hinter ihr Drive by von Train. Automatisch sang sie mit. Als ihr jemand auf die Schulter tippte, drehte sie sich um. Nick stand mit hochgezogenen Augenbrauen und strengem Blick hinter ihr. „Warst du etwa an meinem besten Stück?", knurrte er laut. Sie schmunzelte. Natürlich war ihr klar, dass er seine Anlage meinte, aber wirklich. Was für eine Steilvorlage! Langsam ging sie an ihm vorbei zur fertigen Bar. Dort schenkte sie sich ein Glas Wasser ein und steckte ein Strohhalm rein. Als sie sich wieder zu Nick umdrehte, bemerkte sie, dass er ihr gefolgt war und lässig am Tresen lehnte. Sie sah ihm in die Augen, während sie das Glas anhob und anfing

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