Goettin - Das Erwachen
Die Jungs um sie, brüllten mittlerweile vor Lachen. Neben ihr ließ sich Pino in den Sand fallen und schlug mit der flachen Hand auf den Boden. „... acht, neun, zehn. Aus! Sieg durch K.O. für Nick the Tits!", brachte er noch raus, bevor er keuchend in das allgemeine Gelächter einstimmte. Sie rappelte sich auf und rieb sich über die Backe, die Nick erwischt hatte. „Verdammt Nick, hättest du nicht die Andere nehmen können? Auf dieselbe Stelle hat Liam heute Morgen auch geschlagen!" Dann konnte sie sich auch nicht mehr beherrschen und lachte mit. Wie schön, dass in ihrer völlig neuen Welt etwas beim Alten geblieben war.
Als sie wieder beruhigt hatte, wischte sie sich die Tränen aus den Augen und sah zu Liam. Er hatte sich nach vorne gebeugt und stützte sich mit seinen Händen an seinen Knien ab. Er keuchte noch leicht, schien sich aber auch wieder zu fangen. Danke, dass du mir geholfen hast! Sie hoffte, Sarkasmus kam auch bei nicht lauten Unterhaltungen rüber. Langsam richtete sich Liam wieder auf und sah sie immer noch grinsend an. Sorry, Kätzchen, aber das hattest du wirklich verdient. Hörte sie, während sie auf ihn zu ging. „Sag mal, willst du mir mit deiner Musikauswahl irgendwas sagen?", fragte Liam, als sie bei ihm ankam. Wiedereinmal brachten Liams intensiver Blick und seine Nähe sie ins Schleudern. Sie hörte einen Augenblick der Musik zu. ... ich habe sie verdorben und es war nicht das erste Mal. Frag mich besser nicht, sonst muss ich lügen. Ja, ich habe sie entweiht. Es war mir ein Vergnügen ... ertönte aus den Lautsprechern. Sie hatte den Song in die Playlist aufgenommen, weil sie auf harten Rock und provokative Texte stand. Jetzt führte diese Auswahl dazu, dass Liam sie in seine Arme zog und fordernd küsste. Wieder reagierte sie auf seinen Körper und seine Berührungen. Erst als er ihren, immer noch brennenden Hintern umfasste und zu drückte, konnte sie wieder klar denken. Der Schmerz durchbrach ihre Stimmung und sie drückte mit ihren Händen gegen seine Brust. Sofort gab Liam sie frei und schaute sie fragend an. „Nicht hier!", keuchte sie. Wenn das mit uns funktionieren soll, werden wir ein paar Regeln aufstellen müssen! Schickte sie hinterher. Ich ahne, was jetzt kommt. War Liams wenig begeisterte Antwort.
Hinter ihr räusperte sich eine helle Stimme. Sie drehte sich um und sah eine junge Polizistin. Es war dieselbe Frau, bei der sie erst vor ein paar Stunden ihre Aussage gemacht hatte. Anfangs hatte sie gedacht, dass sie eine Frau befragen sollte um ihr die Hemmungen zu nehmen. Im Laufe des Gesprächs hatte sie diese Einschätzung korrigiert. Die Polizistin hatte sie mit ihrem herablassendem Ton fast zur Weißglut getrieben. Bei jeder ihrer Fragen hatte sie deutlich gespürt, dass diese arrogante Ziege in Uniform davon überzeugt war, sie hätte es auf so einen Vorfall angelegt hatte. Hätte sie nicht während des gesamten Verhörs Liams beruhigende Stimme in ihrem Kopf gehört, wäre sie vermutlich in Tränen ausgebrochen oder davongelaufen. Auch jetzt bedachte sie Lee mit einem angeekelten Blick. Hinter ihr seufzte Liam. „Miriam. Was kann ich für dich tun?"
Der Blick, den Miriam Liam zuwarf, erklärte ihr Verhalten bei der Vernehmung. Ihre Wangen nahmen beinahe denselben Farbton, wie ihre feuerroten Haare an. Durch die Uniform zeichneten sich große Brüste ab, die sie auch noch gekonnt vorstreckte. Die blauen Augen glänzten vor Bewunderung. Fast hätte Lee sich umgedreht, um sich zu versichern, dass hinter ihr nicht plötzlich Ryan Reynolds, Brad Pitt und Will Smith gleichzeitig aufgetaucht waren. Miriam wies zur Tür. „Ähm, kann ich ... oder können wir ...? In deinem Büro?", brachte sie mühevoll mit dünner Stimme raus. Lee spürte Liams Kuss auf ihrer Schulter. An ihrem Ohr murmelte er: „Sorry, Rudelangelegenheiten." Dann ging er mit Miriam hinein. Sie gesellte sich zu Chris und musste nur eine Augenbraue heben, dass er ihr die gewünschte Information gab. „Deine Konkurrenz." Chris gluckste. „Oder zumindest sieht die kleine Wölfin das so." Damit wurde ihr so einiges klar. Obwohl sie Liam schon so lange kannte und sie ständig zusammen waren, hatte sie diese Miriam noch nie zuvor gesehen. Sie ist keine Konkurrenz für dich. Liams Stimme in ihrem Kopf klang genervt. Das bestätigte ihre Vermutung. Auch wenn Miriam Liam ganz offensichtlich anhimmelte, beruhten die Gefühle eindeutig nicht auf Gegenseitigkeit. Fast hätte sie laut gelacht. Aufgrund
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