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Goettin - Das Erwachen

Goettin - Das Erwachen

Titel: Goettin - Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Haige
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Hauptbar direkt gegenüber des Eingangs war, konnten die Türsteher sehen, wenn es auf der Tanzfläche oder an der Bar zu Schlägereien kam. Zu ihrer Linken befand sich die Anlage des DJs und die große Flügeltüre zum Außenbereich. Da der Club L-förmig war, konnte sie von dort wo sie stand, die Lounge mit den gemütlichen Rattansofas und Marios Arbeitsplatz, die Loungebar, nicht einsehen. Freude stieg in ihr auf und ließ sie lächeln. Hier zu sein, fühlte sich für sie immer wie Heim kommen an. „Geht's dir gut?", fragte Pino, als sie ihn ansah. „Ja. Wo sind die Anderen?" Pino deutete auf den Außenbereich, der durch einen Stahlzaun vom Parkplatz abgetrennt war. „Draußen. Was war denn gestern los?" Lee nahm Liams Hand und wand sich zur großen Flügeltüre, die zu ihrem neuen Arbeitsplatz führte. „Komm mit raus", sagte sie über ihre Schulter. „dann muss ich es nur einmal erzählen."

    Als sie nach draußen trat, spürte sie den Sand unter ihren Schuhen. Ihre Jungs, von denen nur der Himmel wusste, wie alt sie wirklich waren, hatten schon einiges geschafft. Der nackte Stahlzaun war mit Bambus-Matten verkleidet worden. Das gesamte Areal, von der Größe eines halben Fußballfeldes, war mit Sand bedeckt und hier und da standen auch schon Palmen. Sie beobachtet kurz die vier Männer, die gerade dabei waren die Bar aufzubauen. Sie nahm sich kurz Zeit, jeden zu mustern.
    Nick stand mit dem Rücken zu ihr und hielt eines der Bauteile. Er war so groß wie Liam, aber das war auch schon die einzige Gemeinsamkeit dieser Männer. Nick hatte blonde kurze Haare und blaue Augen. Während ihr bei Liam immer das Wort Waschbrett einfiel, fiel ihr bei Nick unweigerlich das Wort Waschbär ein. Trotzdem hatte er eine Ausstrahlung, die Frauen bei ihm Schlange stehen ließ und er neigte dazu, die Ladys nicht zu enttäuschen.

    Neben Nick stand Mario in gebückter Haltung und schien etwas fest zuschrauben. Trotz seiner Größe von immerhin 180 cm wirkte er wie ein Quadrat. Liam und er gingen oft zusammen trainieren. Auch wenn er nicht älter als sie selbst aussah, wirkte er immer väterlich auf Lee. Vielleicht lag es daran, dass er der einzige Mitarbeiter war, der verheiratet war und Familie hatte. Seine Frau Claudia war im Moment mit ihrem zweiten Kind hochschwanger. Ist Claudi eine von euch? Fragte sie Liam, ohne ihn anzusehen. Eine Wölfin . Bestätigte er ihre Vermutung. Marios schwarze Haare standen ihm wie üblich wirr vom Kopf ab und sein Gesicht, das er ihr nun zu wand war, sonnengegerbt und ausdruckslos. Auch wie üblich. Nur kurz schien Sorge aufzuflackern, als er Lee mit seinen dunklen Augen fixierte. Er richtete sich auf und drehte sich um.

    Hinter dem, was einmal die Bar werden sollte, standen die Türsteher des Royal. Sie schienen die Teile festzuschrauben, oder zumindest versuchten sie das fluchend und sich gegenseitig beschimpfend. Frank wirkte wie aus einem Katalog für Türsteher. Er sah aus wie eine kleinere und hellhäutige Version von Liam. Seine braunen Haare waren militärisch kurz und in seinen Augen lag meistens ein Ausdruck von Arroganz und Distanz. Sie war nie wirklich warm mit ihm geworden.

    Ihr Blick fiel auf den Mann, den sie, abgesehen von Liam, am Meisten mochte. Chris. Für einen Türsteher war er im falschen Körper geboren worden. Er war nur einen halben Kopf größer als sie und wirkte neben der restlichen Jungs eher wie ein schmächtiger Teenager, auch wenn sein Gesicht älter als die der Anderen wirkte. Sein schulterlanges aschblondes Haar trug er wir immer zu einem Zopf gebunden. Die warme Nachmittagssonne und die körperliche Arbeit hatten die Männer wohl ins Schwitzen gebracht. Wie alle anderen hatte Chris auch sein Shirt ausgezogen. Seinen mehrfach tätowierten Oberkörper bekam sie nicht zum ersten Mal zu Gesicht. Allerdings erkannte sie jetzt erst die Bedeutung der gefleckten Katze, die quer über seinen Rücken sprang. Lass mich raten, er ist der Luchs! Platze sie raus und achtete dabei darauf, dass ihre Mimik nicht darauf schließen ließ, dass sie gerade eine lautlose Unterhaltung mit dem Mann hinter ihr führte. Woher weißt du, dass in unserem Rudel ein Luchs zu finden ist? Fragte Liam verwundert. Fuck! „Erst denken, dann sprechen, Lee!", wies sie sich stumm zurecht. Aber sie schaltete schnell. Ich wusste es nicht, aber sein Tattoo verrät so einiges. Da er nicht weiter fragte, hoffte sie, dass er ihr die Antwort abgekauft hatte. Sie konzentrierte sich wieder auf Chris.

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