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Göttin des Frühlings

Göttin des Frühlings

Titel: Göttin des Frühlings Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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Speisesaals vorbei. Schließlich blieb Hades vor einer großen Tür stehen, in die Bilder des steigenden Orion und der Kappe aus dem Thronsaal geschnitzt waren.
    Nervös wies Lina auf die Tür. »Da ist Orion gut getroffen. Er sieht sehr wild aus.«
    Hades schnaubte verächtlich. »Ich glaube, wir brauchen ein neues Bild – eins, auf dem er seiner Göttin leise zuwiehert.«
    Erleichtert über seinen Scherz stieß Lina ihn spielerisch mit der Schulter an. »Ach, wir behandeln ihn einfach weiter wie ein Streitross. Eurydike geht ihm ganz bestimmt aus dem Weg.«
    Hades schüttelte den Kopf. »Ich befürchte, dass sein Ruf des wilden Einzelgängers für immer zerstört wurde.« Er drehte sich zu Lina um, nahm ihr Kinn in die Hand und hob es an. »Aber es stört ihn nicht. Sein Gewinn ist viel größer als der Verlust.« Sanft küsste er sie und murmelte an ihren Lippen: »Willst du mit mir in mein Gemach kommen?«
    »Ja.« Ihr Magen zog sich zusammen.
    Hades öffnete ihr die gewaltige Tür, und sie trat in die private Welt des Gottes. Als Erstes fiel ihr das riesengroße Bett mitten im Raum auf. Es hatte einen Himmel aus reiner Seide, die in üppigen Falten herabhing. Lina konnte erkennen, dass das Bett selbst mit schwerem weißen Leinen bezogen war, so dass es wie eine Wolke wirkte, die ihren Platz am Himmel verlassen hatte. Es war luxuriös, erotisch und äußerst einladend. Lina merkte, dass sie das Bett anstarrte und ihrer Phantasie freien Lauf ließ. Ihre Wangen wurden warm.
    Dann riss sie ihren Blick los und richtete die Aufmerksamkeit auf die beiden eindrucksvollen Kronleuchter, die unter der Kuppeldecke hingen. Sie schienen aus schwarzem Glas gefertigt zu sein, auf ihrer ungewöhnlichen Oberfläche tanzten die Flammen von Hunderten schimmernder Kerzen.
    »Deine Kronleuchter sind immer so wunderschön. Sind sie tatsächlich aus schwarzem Glas?«
    »Das ist Obsidian«, sagte Hades. Er legte die Hand auf Linas unteren Rücken und führte sie in den Raum. »Wenn der Stein geschliffen und poliert ist, sieht er allerdings wirklich wie Glas aus.«
    Lina lächelte ihn an. »Was hat er für Eigenschaften? Es sind bestimmt ganz besondere, sonst hättest du diesen Stein nicht für dein Schlafzimmer ausgewählt.«
    »Der Obsidian gibt Schutz und steht für Erdverbundenheit, Weissagungen und Frieden.« Der Gott blickte hoch zum funkelnden Licht. »Und ich finde ihn beruhigend.«
    »Na, auf jeden Fall passt er gut zu deinem Konzept.« Lina wies auf den Rest des großen Raumes. Die vorherrschenden Töne waren Schwarz, Weiß und Silber. Doch die krassen Gegensätze ließen das Gemach nicht kühl und erhaben erscheinen, sondern passten gut zusammen, so als hätte der Gott eine Möglichkeit gefunden, hell und dunkel miteinander zu verbinden.
    »Möchtest du Wein trinken?«, fragte Hades. Er war nervös und fragte sich, ob sie sein Herz klopfen hören konnte.
    Als sie nickte, eilte er hinüber an einen gedrungenen Tisch, der zwischen zwei weißen Satinliegen stand, und schenkte zwei Glas Wein aus einer Flasche ein, die bereits geöffnet worden war und in einem geeisten Behälter wartete.
    Lina lächelte dankbar und nahm das mit der goldenen Flüssigkeit gefüllte Kristallglas entgegen. Der Duft zog zu ihr herüber, ihr Lächeln wurde breiter.
    »Ambrosia!«
    »Es wird erzählt, dass du ihn gerne magst.« Hades’ Lippen zuckten.
    »Es sollte auch erzählt werden, dass ich ihn manchmal zu gerne mag.«
    »Das ist unser Geheimnis.« Hades lächelte. Dann räusperte er sich und hielt ihr das Glas hin. »Auf Neuanfänge.«
    »Auf Neuanfänge«, wiederholte Lina und stieß mit ihm an. Als sie tranken, schauten sie sich tief in die Augen.
    Dann stellte Hades sein Glas zurück auf den Tisch. Ohne zu zögern, setzte Lina ihres daneben ab. Der dunkle Gott atmete tief durch. Dann machte er einen Schritt auf sie zu und nahm sie in die Arme.
    »Du gehst mir nicht mehr aus dem Sinn, Persephone. Ich kann nicht atmen, ohne an dich zu denken.«
    Er umfing ihre Lippen mit einem gierigen Kuss. Sie pressten ihre Körper aneinander. Lina konnte nichts anderes denken als: na endlich! Seine Erektion drückte gegen ihren Unterleib, der heiß und weich wurde. Ihre Hände fuhren über seine Brust, über den breiten Lederpanzer, und am liebsten hätte sie entnervt geflucht. Sie hatte keine Ahnung, wie sie ihm das Ding ausziehen sollte. Während die innigen Küsse ihr Blut zum Kochen brachten, tastete sie umher, bis sie schließlich die Bindungen fand, die

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