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Goettin in Gummistiefeln

Goettin in Gummistiefeln

Titel: Goettin in Gummistiefeln Kostenlos Bücher Online Lesen
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wütend an ihrer Zigarette, das frisch gebleichte Haar wippt um ihre Schultern. »Dieses Meeting war entscheidend!«
    »Tut mir schrecklich Leid, Madam«, sage ich mit niedergeschlagenem Blick.
    »Ich weiß, Sie verstehen von solchen Dingen nichts, Samantha.« Ihre Augen richten sich durchdringend auf mich. »Aber hier steht eine Menge Geld auf dem Spiel! Das sind Summen, die Sie sich nicht einmal vorstellen können.«
    Ruhig bleiben. Demütig bleiben.
    »Eine Menge Geld«, wiederholt Trish wichtigtuerisch.
    Sie brennt geradezu darauf, mir mehr zu verraten. Ich kann an ihrem Gesicht sehen, wie sie mit sich ringt: angeben oder Diskretion wahren?
    »Siebenstellig!«, stößt sie schließlich hervor.
    »Mann!« Ich bemühe mich, angemessen beeindruckt zu sein.
    »Wir waren gut zu Ihnen, Samantha. Wir haben uns so bemüht.« Ihre Stimme zittert vor Empörung. »Und wir erwarten von Ihnen, dass Sie in Zukunft ebenfalls alles geben.«
    »Tut mir schrecklich Leid«, sage ich zum zigsten Male.
    Trish wirft mir einen unzufriedenen Blick zu. »Nun, Sie können gleich heute Abend versuchen, das wieder gutzumachen.«
    »Heute Abend?«, wiederhole ich blöde.
    »Beim Abendessen.« Trish verdreht die Augen.
    »Aber ich habe heute Abend frei«, sage ich erschrocken. »Sie sagten, das wäre in Ordnung, ich könnte Ihnen ein paar Brote machen ...«
    Trish hat offensichtlich alles vergessen.
    »Tja«, sagt sie streitlüstern, »das war, bevor Sie Kaffee über unsere Gäste gegossen haben. Und bevor Sie den ganzen Vormittag lang herumgesessen und sich die Haare haben machen lassen.« Was?
    Das ist so ungerecht, dass mir die Spucke wegbleibt. »Offen gesagt, Samantha, ich erwarte ein wenig mehr von Ihnen. Sie werden heute Abend dableiben und uns das Dinner servieren.« Sie wirft mir einen abschließenden harten Blick zu, greift sich eine Zeitschrift und rauscht aus der Küche.
    Ich starre fassungslos hinter ihr her. Ein altvertrautes Gefühl von Resignation macht sich in mir breit. Das habe ich schon so oft erlebt, dass ich es eigentlich gewöhnt bin. Ich werde meine Verabredung mit Nathaniel absagen müssen. Noch eine Verabredung den Bach runter ... Noch eine Absage ...
    Doch dann ziehe ich jäh die geistige Notbremse. Wo sind wir denn eigentlich? Jedenfalls nicht bei Carter Spink! Ich muss mir das nicht gefallen lassen.
    Zornig marschiere ich aus der Küche und zu Trish ins Wohnzimmer.
    »Mrs. Geiger«, sage ich so entschlossen, wie ich kann. »Das mit dem Kaffee tut mir Leid, und ich werde mir in Zukunft alle Mühe geben. Aber ich muss den heutigen Abend freihaben. Ich habe eine Verabredung - und die werde ich einhalten. Ich gehe um sieben, wie geplant.«
    Das Herz schlägt mir bis zum Hals, als ich fertig bin. Noch nie im Leben habe ich versucht, meine Interessen so energisch durchzusetzen. Wenn ich das bei Carter Spink getan hätte, wäre ich erledigt gewesen.
    Trish sieht einen Moment lang fuchsteufelswild aus. Dann gibt sie zu meinem Erstaunen ein irritiertes Schnalzen von sich und blättert eine Seite ihrer Zeitschrift um.
    »Och, na gut. Wenn es so wichtig ist -«
    »Ja.« Ich schlucke. »Es ist wichtig. Mein Privatleben ist wichtig.«
    Noch während ich das sage, spüre ich neue Empörung in mir aufwallen. Am liebsten hätte ich noch mehr zu Trish gesagt. Irgendwas von wegen Prioritäten setzen, Gleichgewicht zwischen Berufs- und Privatleben ...
    Aber Trish hat sich bereits in einen Artikel mit der Überschrift »Die Rotweindiät - was bringt sie?« vertieft. Tja, sieht mir nicht so aus, als ob sie im Moment weiter gestört werden wollte.

15
    Gegen sieben an diesem Abend hat sich Trishs Stimmung auf wundersame Weise verbessert. Oder vielleicht doch nicht so wundersam. Als ich die Treppe hinunterkomme, taucht sie mit einem Cocktailglas aus dem Wohnzimmer auf. Ihr Gesicht ist gerötet, die Augen blutunterlaufen.
    »So!«, hickst sie fröhlich. »Dann gehen Sie heute also mit Nathaniel aus?«
    »Ja, richtig.« Ich werfe einen Blick in den Spiegel. Ich habe mich für etwas Einfaches entschieden, Jeans, ein hübsches Top, Sandalen. Neue, glänzende Haare. Flick.
    »Ein sehr attraktiver junger Mann.« Sie beäugt mich neugierig über den Rand ihres Glases. »Sehr muskulös.«
    »Ah ... ja. Kann sein.«
    »So wollen Sie also gehen?« Sie musterte mich von Kopf bis Fuß. »Nicht besonders peppig, nicht? Warten Sie, ich werde Ihnen was leihen.«
    »Es ist schon okay so«, versichere ich ihr hastig, denn mir schwant Übles, aber Trish

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