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Goldaktien

Goldaktien

Titel: Goldaktien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Wink?«
    »Weiß ich nicht, aber Jed wußte es. Ich vermute, von Crumweather. Jedenfalls wollte Jed die Briefe nicht bis zur letzten Minute bei sich behalten. Als er mit mir zum Hotel ging, trug ich sie unter meinem Mantel und gab sie ihm erst kurz bevor ich in den Verkaufsstand ging. Also weiß ich auch, daß er sie bei sich hatte, als er im Lift hinauffuhr, und — heruntergekommen ist er ja nicht wieder. Die Briefe muß der Mörder an sich genommen haben.«
    Ich ging um den Wagen zur anderen Seite, machte die Tür auf und half ihr beim Aussteigen, blieb nachdenklich bei ihr stehen und sagte: »Jed Ringold war nicht sein wirklicher Name, wie?«
    »Nein.«
    »Wie lange benutzte er den falschen schon?«
    »Seit zwei, drei Monaten.«
    »Und wie hieß er richtig?«
    »Jack Waterbury.«
    »Noch eins: Als ich im Hotel zu Ihnen kam und Sie nach Namen von Glücksspielern fragte — weshalb machten Sie mich da auf Ringold aufmerksam?«
    Sie erwiderte: »Offen gestanden, Donald, ich hatte Sie falsch eintaxiert und glaubte Ihnen tatsächlich, was Sie vorbrachten, denn wie ein Detektiv sahen Sie nicht aus. Eher wie ein — na, wie einer, der sich leicht ausnutzen läßt. Sie wissen schon, wie ich's meine. Ab und zu erschien nämlich so einer und nahm Kontakt mit Jed oder Tom Highland auf, die jeden Tag zünftige Pokerspiele arrangierten.«
    »Wer ist Tom Highland?« fragte ich.
    »Auch ein Spieler.«
    »In Verbindung mit dem Atlee-Betrieb?«
    »Ja.«
    »Und wohnt in demselben Hotel?«
    »Ja, Zimmer 720.«
    »Wollen wir den nicht mal aufsuchen? Wenn Ringold die Briefe mit auf sein Zimmer nahm, sie also dort oben verblieben und Highland in dem gleichen Hotel wohnt — liegt da nicht eine solche Schlußfolgerung nahe?«
    »Nein. Highland hat die Briefe nicht.«
    »Woher wollen Sie das wissen?«
    »Weil der nicht gewagt hätte, das zu verschweigen. In Highlands Zimmer war zu der fraglichen Zeit ein Pokerspiel im Gange, und alle Teilnehmer haben ausgesagt, daß er das Zimmer keinen Augenblick verließ.«
    »Bei Mordtaten dieser Art ist meistens derjenige der Täter, der das beste Alibi hat«, sagte ich.
    »Ich weiß, aber die Leute, die da an dem Abend mitspielten, hätten bestimmt die Polizei nicht belogen. Einen kenne ich — es ist ein Geschäftsmann, der schon bei dem Gedanken, vielleicht als Zeuge vor Gericht zu kommen, gezittert hätte. Sie waren doch der Ashbury zum Hotel gefolgt, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Hatte sie selbst darum gebeten?«
    »Nein, ihr Vater.«
    »Wieviel weiß denn der von den Zusammenhängen?«
    »Nichts.«
    »Na«, sagte sie, »lassen Sie uns hier nicht mehr herumstehen und lange reden. Wollen Sie nicht für eine Weile mit auf mein Zimmer kommen?«
    »Nein. Ich will es für Sie nur bestellen, und dann gehe ich Geld auftreiben.«
    Ich betrat mit Esther das Hotel und sagte zu dem Nachtportier: »Hier bringe ich Miß Evelyn Claxon, meine Sekretärin. Wir mußten heute im Büro so lange arbeiten. Da sie kein Gepäck hat, habe ich sie begleitet, damit sie ein Zimmer bekommt, und will es im Voraus bezahlen.«
    Der Portier musterte mich kühl.
    Ich sagte, nur für seine Ohren, zu Esther: »Gehen Sie nur gleich hinauf und legen Sie sich schlafen, Evelyn. Sie haben gründliches Ausruhen nötig. Sie brauchen erst morgen vormittag ins Büro kommen, wenn ich hier anrufe. Werde sehen, daß es nicht zu früh wird. Vielleicht nicht vor neun oder halb zehn.«
    Der Portier reichte mir einen Füllhalter und ein Anmeldeformular. »Drei Dollar, mit Bad«, sagte er und ergänzte: »Einzelperson.«
    Ich trug für Esther die Personalien ein und gab dem Mann drei Dollarscheine. Er rief den Pagen, dem er den Zimmerschlüssel aushändigte. Ich schenkte dem Jungen zehn Cent und ging hinaus, aber nur bis zum Wagen. Dort blieb ich eine Minute stehen und ging dann zurück. Der Portier kniff die Lippen zusammen, als er mich wieder hereinkommen sah.
    »Ich möchte mich gern noch informieren, wieviel bei Ihnen die Zimmer monatsweise kosten«, sagte ich.
    »Ja?«
    »Für mich ist es nicht gerade günstig, daß meine Sekretärin weit draußen wohnt und einen so langen Weg zum Büro hat. Sie hat eine Schwester, die auch hier im Zentrum arbeitet, und die beiden haben schon mehrfach davon gesprochen, daß sie eigentlich eine Wohngelegenheit in der Innenstadt haben müßten, wo sie mehr zusammen sein könnten. Wieviel würden Sie pro Monat rechnen?«
    »Nur die zwei jungen Mädchen?« fragte er.
    »Nur die.«
    »Da haben wir etwas sehr

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