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Goldaktien

Goldaktien

Titel: Goldaktien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Hübsches — ein nettes Zimmer, das wir ihnen als Dauerwohnung abgeben könnten.«
    »Ein Eckzimmer?«
    »Nein, das nicht. Es liegt nach dem Innenhof hinaus.«
    »Hat's Sonne?«
    »Jawohl, Sir, auch Sonne. Sehr viel allerdings nicht, aber die Damen wären ja, so lange sie in Stellung sind, tagsüber nicht hier, außer sonntags und an Feiertagen.«
    »Ganz recht.«
    Der Page kam im Fahrstuhl wieder herunter.
    »Wenn die Damen sich entschließen sollten, einzuziehen, werde ich gern mit ihnen die Preise besprechen«, sagte der Portier.
    »Haben Sie zufällig einen Zimmerplan, den ich mir mal ansehen könnte, um mir über die verschiedenen Preise klarzuwerden? Vielleicht muß ich dann Gehaltserhöhungen vornehmen. Zur Zeit wohnen die Mädchen nämlich bei den Eltern.«
    Er griff unter den langen Tisch, holte einen Zimmerplan hervor und begann, mir einzelne Räume anzupreisen. An der Schalttafel setzte ein Summton ein. Er ging zum Telefon. Ich nahm den Zimmerplan und begann, wieder mit ihm zu reden, während er das Gespräch annahm: »Wie ist es mit dem Apartment vorn an der Ecke? Würde das — «
    Stirnrunzelnd sah er mich an und fragte in den Apparat: »Wie war die Nummer noch, bitte?« Er hielt einen Bleistift über den Notizblock. Ich drehte mich ein wenig, als wollte ich nur den Zimmerplan besser sehen, und machte das so, daß ich die Nummer sehen konnte, die er mit dem Bleistift aufschrieb. Doch das war gar nicht notwendig, denn er wiederholte sie laut: »Amt Orange, 9-6-4-3-2. Einen Moment, bitte.«
    Er wählte die Nummer auf einer Außenleitung, steckte, sobald er die Verbindung hatte, den betreffenden Stöpsel in die Schalttafel und kam zu mir. »Was hatten Sie noch wissen wollen?«
    »Wieviel dieses Apartment kostet.«
    »Das ist ziemlich teuer.«
    »Na, Sie könnten mir ja mal die Preise für diese drei angeben.« Ich kreuzte drei Zimmer an.
    Er ging zum Schreibpult, studierte kurz eine Tabelle und schrieb für mich die Zimmernummern und Preise auf einen Zettel. Ich faltete das Papier und schob es in die Tasche.
    »Wohlverstanden«, sagte er, »bei diesen Preisen ist alles inklusive, Licht, Heizung, Zimmermädchen, frische Bettwäsche einmal wöchentlich und Handtücher, wenn gewünscht, täglich.«
    Ich dankte ihm, sagte gute Nacht und verließ das Hotel. Zwei Querstraßen weiter fand ich ein Restaurant mit einer Telefonzelle. Ich sah im Buch unter >C< nach, fand >Crumweather. C. Layton, Rechtsanwalt, Büro: Fidelity Building<. Und in der folgenden Zeile die Telefonnummer seiner Wohnung. Diese lautete: »Orange 9 64 32». Mehr hatte ich nicht wissen wollen.

13

    Bertha Cool, in einem grellbunten, gestreiften Seidenpyjama und Morgenrock, saß breit hingestreckt in einem mächtigen Klubsessel und hörte Radiomusik. Sie empfing mich mit den Worten: »Um Himmels willen, Donald, warum legst du dich nicht hin und schläfst mal aus!«
    »Ich glaube, etwas ermittelt zu haben.«
    »Was denn?«
    »Bitte, zieh dich an und begleite mich.«
    Sie betrachtete mich nachdenklich. »Um was handelt sich's diesmal!«
    »Ich muß ein bißchen Theater spielen«, erwiderte ich. »Vielleicht gerate ich dabei in Streit mit einer Frau. Du weißt ja, wie Frauen manchmal mit mir umgehen. Vielleicht kann ich in diesem Fall nicht hart genug sein, deshalb möchte ich dich quasi als moralische Unterstützung dabeihaben.«
    Bertha brachte einen langen Seufzer hervor. »Endlich wirst du etwas vernünftiger«, sagte sie. »Hast auch den einzigen überzeugenden Grund gefunden, mit dem du mich hier aufscheuchen und hinauslotsen kannst, nachdem ich mich schon zum Schlafengehen vorbereitet habe. Handelt es sich um die Blondine?«
    »Sobald wir im Wagen sind, werde ich dir Genaueres sagen.«
    Sie wuchtete sich aus dem riesigen Faulenzermöbel und sagte bissig: »Wenn du mir weiter so Befehle erteilen willst, kannst du auch mein Gehalt erhöhen.«
    »Überlaß mir dein Einkommen, dann werde ich das tun.«
    Bertha schritt an mir vorbei ins Schlafzimmer. Unter ihrem Gewicht knarrten die Dielen. Über die Schulter warf sie mir hin: »Du kriegst wohl Anwandlungen von Größenwahn!«, und knallte ihre Schlafzimmertür zu.
    Ich schaltete das Radio ab, ließ mich in einen Sessel fallen und streckte die Beine aus. Ich wußte, daß mir ein Stück harter Arbeit bevorstand.
    Berthas Wohnzimmer war überfüllt mit Tischen, Nippsachen, Büchern, Aschenbechern, Flaschen, benutzten Gläsern, Zeitschriften und vielerlei Krimskrams, und alles war so durcheinander

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