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GOLDAUGEN (German Edition)

GOLDAUGEN (German Edition)

Titel: GOLDAUGEN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Graser
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gesehener Gast war.
    » Darf ich Ihnen einen Tee oder etwas anderes anbieten?«
    » Nein danke, Mr. Nothlis. Ich bin ein wenig in Eile und möchte gleich mein Anliegen vortragen. Sicherlich hätte dafür auch ein Anruf bei Ihnen gereicht, aber da ich hier in der Nähe war, ziehe ich die persönliche Variante vor.«
    » Das hört sich ja ein wenig geheimnisvoll an?«
    » Nein, keinesfalls, das ist es nicht. Meine Frau hat kürzlich in London bei einem Buchhändler namens George Higgins ein Sammlerstück erworben.
    Kennen Sie diesen Herrn ?«
    » Nein, nicht persönlich. Mr. Higgins hatte unserem Haus ein seltenes Objekt angeboten. Einer unserer Mitarbeiter sollte, wenn ich mich nicht irre, eine Holzschatulle begutachten. Den Wert schätzen und die Einlieferung zu einer Auktion vorbereiten. Dazu kam es aber nicht. Higgins sagte diesen besagten Termin kurzfristig ab. Unser Mitarbeiter für dieses spezielle Fachgebiet der Heraldik und englischer Geschichte ist Mr. Mitch Durham. Er liegt zurzeit mit gebrochenen Beinen im Royal-London-Hospital. Am helllichten Tag wurde er von maskierten Verbrechern überfallen und so zugerichtet.
    Eine Furcht einflößende Geschichte.«
    » Dann könnte es einen Zusammenhang zu dem Überfall auf meine Frau geben.«
    Mr. Nothlis ´ Gesicht zeigte wirkliches Entsetzen.
    » Nein, das darf doch nicht wahr sein. Wissen Sie, ob Mr. Higgins etwas damit zu tun hat?«
    Franck schüttelte energisch den Kopf.
    »Nein, ich denke nicht. Meine Frau hat den Buchhändler für die Schatulle fürstlich entlohnt. Warum sollte er sie überfallen lassen und sie zurückholen wollen? Das ergibt keinen Sinn. Aber ich denke, ihr Mr. Durham hat irgendwie, vielleicht nicht wissentlich, damit zu tun.
     
     
     
    Ich kann mir vorstellen, dass er im Geiste seine möglichen Interessenten für solch ein Sammlerstück durchgegangen ist, und vorab Kontakt mit einem aufgenommen hat. Vielleicht wollte er auch neben ihrem Auktionshaus ein lukratives Geschäft abwickeln? Könnten Sie sich so etwas vorstellen oder ist dieser Gedanke bei diesem Herrn völlig abwegig?«
    » Nein! Mr. Durham ist ein langjähriger, integrer Mitarbeiter mit allerbestem Leumund. Nein, das ist unmöglich. Das wäre auch ein Kündigungsgrund, dieses Risiko würde niemand aus unserem Haus eingehen. Außerdem interessiert ihn Geld überhaupt nicht, da er selbst sehr vermögend ist. Ersteres ist vielleicht eher naheliegend. Seine Interessentenkartei ist sehr umfangreich und mit prominenten, zahlungskräftigen Namen aus aller Welt gefüllt.«
    » Ich muss in Erfahrung bringen, mit wem er über die Schatulle geredet hat. Vielleicht bringt dieser Hinweis die Polizei in den Ermittlungen weiter. Können Sie mir sagen, auf welcher Station Mr. Durham liegt? Dann werde ich ihn im Krankenhaus besuchen. Irgendwie fühle ich mich dazu verpflichtet.«
    » Ich verstehe … natürlich, ich denke, das könnte ihm tatsächlich ein Trost sein.«
    Mr. Nothlis schaute auf seinem Schreibtisch nach.
    » Also es ist das Royal-London-Hospital, Station zwei, Zimmer neun. Richten Sie bitte auch noch einmal von unserem Haus Genesungsgrüße aus. Wir hoffen, dass er bald wieder gesund ist, er fehlt hier sehr. Baron Dubloné, ich bin überzeugt, dass diese Verbrecher gefasst werden.«
    »Vielen Dank, Mr. Nothlis.«
    Wieder in de m Taxi erzählte Franck Sebastian vom Gespräch.
    »Was denkst du ?«
    » Ich weiß nicht, aber der Vogel wird schon zwitschern. Also fahren wir jetzt erst mal zu Irvine und dann ins Krankenhaus.«
    Zwanzig Minuten später standen sie im feinen Kensington vor dem Tor einer schneeweißen viktorianischen Villa. Sie bra uchten nicht zu klingeln, da sie auf der Überwachungskamera schon gesichtet wurden. Das Taxi fuhr die Einfahrt, die von uralten Bäumen gesäumt war, entlang und hielt direkt vor dem Haus.
    Butler Simmons stand schon dav or, er hatte seine Anweisungen.
    Den klappbaren Rollstuhl von Franck hatte niemand außer Sebastian anzufassen, er zog ihn die vier Stufen der Treppe hinauf. Sie wurden von Simmons freundlich ins Haus geführt. Franck war in regelmäß igen Abständen hier zu Besuch. Wie auch alle anderen Brüder von Zeit zu Zeit hier ihre Ehrerbietung bezeugten. Sie betraten das Schlafzimmer mit dem überdimensionierten Bett, in dem ein ausgemergelter Männerkörper lag. Simmons kündigte sie an und zog sich sofort zurück. Eine anwesende Krankenschwester begrüßte die beiden Gäste auch freundlich und schloss sich Simmons an.
    »Hallo

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