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GOLDENES FEUER DER WUESTE

GOLDENES FEUER DER WUESTE

Titel: GOLDENES FEUER DER WUESTE Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JANE PORTER
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gefunden. Wir werden bald mehr erfahren.“
    Sophie brachte kein Wort heraus und hielt nur seinen Blick fest.
    „Ich muss sofort zurück nach Sarq, man braucht mich dort. Offen gestanden wäre ich Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mich begleiten. Dann können wir unterwegs mit dem Fragebogen weitermachen.“
    Sie nickte verunsichert. Ihr war klar, wie gefährlich es war, sich auf seinen Vorschlag einzulassen, aber in dieser Situation konnte sie ihm seine Bitte unmöglich abschlagen.
    Neunzig Minuten später waren sie an Bord von Zayeds Privatmaschine und in der Luft.
    Während sich das Flugzeug immer höher schraubte, bis es schließlich die Wolkendecke durchbrach, musste Sophie daran denken, dass Fliegen nicht ungefährlich war. Mit Zayed Fehz allein zu sein war ebenfalls nicht ungefährlich. Doch am gefährlichsten war es, ihn in sein Königreich in der Wüste zu begleiten.
    Aber das Leben war nun einmal gefährlich.
    Als sie den Kopf wandte, sah sie, dass Zayed sie mit verschlossenem Gesichtsausdruck musterte.
    „Also gut, machen wir weiter“, sagte sie, um ihre Verlegenheit zu überspielen. „Erzählen Sie mir mehr von Ihrer Familie, von Ihren beiden Schwestern. Standen sie Ihnen nah?“
    Es dauerte lange, bis er schließlich sagte: „Sehr.“
    Sie erwartete noch mehr, aber es kam nichts. „Die beiden sind zusammen ums Leben gekommen, nicht wahr?“, fragte sie behutsam nach.
    „Ja. Bei einem Autounfall in Griechenland. Sie waren erst Anfang zwanzig“, sagte er tonlos. In seinem Kiefer zuckte ein Muskel, und er ballte die rechte Hand zur Faust.
    „Das war sicher ein höchst traumatischer Einschnitt für die ganze Familie?“
    Er warf ihr einen finsteren Blick zu. „Ist das wichtig?“
    „Nun, es ist Teil Ihrer Biografie …“
    „Ich suche nicht die große Liebe, Dr. Tornell. Ich brauche einfach nur eine Ehefrau. Und die muss nicht auf den Grund meiner Seele blicken können.“
    Sophie schaute erst auf seine geballte Faust, dann in sein ausdrucksloses Gesicht. Seine Gesichtszüge hatte er besser unter Kontrolle als seine Hände. „Sie möchten keine Frau, die Sie versteht?“
    „Nein. Ich will einfach nur eine Ehe, die störungsfrei funktioniert.“
    „So eine Vorstellung wird vielen Frauen nicht behagen.“
    „Ich bin mir sicher, dass es auch praktisch denkende Frauen gibt.“
    Sophie hob die Augenbrauen, aber sie schwieg.
    „War es jemals Ihr Wunsch, König zu werden?“, fragte sie.
    „Ganz klar nein. Es gehörte nie zu meinem Lebensentwurf.“ Er zögerte. „Aber die Verhältnisse ändern sich, und jetzt muss ich für meinen vermissten Bruder da sein. Und wenn er zurückkommt …“ Er beendete seinen Satz nicht.
    „Sie glauben, dass er den Absturz überlebt hat?“
    „Ja.“
    Sophie wurde unter einer Welle des Mitgefühls begraben. Vom Verstand her musste er wissen, dass Sharif wahrscheinlich nicht mehr am Leben war. Aber Zayed wollte es nicht wahrhaben. „Und wenn nicht?“
    „Sharif lebt.“
    Sie nickte verständnisvoll. Auch sie selbst wollte ja glauben, dass Sharif lebte. Und solange es keine Leiche gab, würde sie sich an diese Hoffnung klammern.
    „Sollen wir weitermachen, oder möchten Sie eine kurze Pause?“
    „Nein, machen wir weiter.“
    Die Stewardess reichte ihnen die Menükarten, klappte die Beistelltische aus und erkundigte sich nach ihren Wünschen.
    Sophie entschied sich für Tee, Zayed für Kaffee. Essen wollten sie beide nichts.
    Das Flugzeug geriet in heftige Turbulenzen. Um ihre Nervosität zu überspielen, schichtete Sophie ihre Formulare mehrmals um, bis sie Zayed schließlich aufforderte: „Nennen Sie mir fünf Merkmale, die Sie sich bei Ihrer zukünftigen Frau wünschen.“ Sie registrierte zufrieden, dass ihre Stimme kühl und beherrscht klang.
    Er überlegte einen Moment. „Sie sollte intelligent sein. Erfolgreich.“ Und nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: „Selbstbewusst, aber loyal. Und möglichst schön.“ Er zögerte. „Aber das sind jetzt schon sechs, oder?“
    „Sechs sind auch okay.“ Natürlich sollte seine Frau schön sein. Alle Männer wollten schöne Frauen. Und Zayed Fehz war berüchtigt dafür, dass er die schönsten Frauen der Welt ausführte. „Was halten Sie von einem Model?“
    „Auf gar keinen Fall! Und auch keine Schauspielerin“, verwahrte er sich fast heftig. „Nichts dergleichen.“
    Verwundert über die Vehemenz, mit der er reagierte, hob Sophie den Kopf. „Warum nicht?“
    Er schien ihre Überraschung nicht zu bemerken.

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