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GOLDENES FEUER DER WUESTE

GOLDENES FEUER DER WUESTE

Titel: GOLDENES FEUER DER WUESTE Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JANE PORTER
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errötend ihr Wasserglas von sich. „Das war überflüssig, Zayed“ , sagte sie, seinen Namen betonend.
    Er lächelte nur, was ihn noch atemberaubender machte. „Sie sind wirklich perfekt, Sophie. Sowohl was Ihre Korrektheit als auch was Ihre Kratzbürstigkeit betrifft. Eine köstliche seltene Frucht mit gefährlichen Stacheln.“
    Ihr Gesicht brannte vor Verlegenheit. Sophie schaute auf den Tisch, der in der Mitte mit weißen Rosenblättern geschmückt war. „Falls Sie glauben, die Stacheln beschützen eine zarte süße Frucht, irren Sie sich. Ich bin innen genauso stachlig wie außen.“
    „Ich bin überzeugt, dass es dafür ein Heilmittel gibt.“
    „Ich will aber nicht geheilt werden! Ich bin, wie ich bin.“
    „Ich auch.“
    Zum Glück kam jetzt das Essen, sodass Sophie eine Antwort vorerst erspart blieb. Es gab eingelegte Oliven, getrocknete rote Paprika mit Schafskäse, Kapern und Limonen, gefüllte Weinblätter, gefüllte Avocados, scharfe gegrillte Shrimps, Linsensalat. Frisch gebackene Fladenbrote. Ein Gang nach dem anderen wurde serviert, obwohl Sophie immer nur ein paar Happen davon aß.
    Zayed aber konnte über Appetitmangel nicht klagen. Er speiste mit sichtlichem Genuss, fast so, als ob er nicht eine einzige Sorge auf der Welt hätte.
    Irgendwann ertappte er Sophie dabei, wie sie ihn nachdenklich musterte. „Man darf sich von seinen Sorgen nicht versklaven lassen“, sagte er, als ob er ihre Gedanken gelesen hätte. „Deshalb sollte man beizeiten lernen, Gefühl und Verstand weitgehend zu trennen. Probleme wird es immer geben, so ist das Leben.“
    „Schenken Sie sich Ihre Belehrungen“, unterbrach sie ihn schroff. „Bis jetzt bin ich mit meinem Leben eigentlich ganz gut zurechtgekommen. Ich war zufrieden und erfolgreich.“
    „Erfolgreich sind Sie immer noch, und zufrieden werden Sie bald wieder sein. Sie müssen auf nichts verzichten, wenn Sie mich heiraten. Im Gegenteil, Sie gewinnen sogar etwas hinzu – einen Ehemann, eine Familie und ein Königreich.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Das will ich aber gar nicht. Ich liebe mein Leben, so wie es ist. Ich fühle mich wohl damit, weil ich die Möglichkeit habe, die Dinge genau so zu tun, wie ich es für richtig halte.“
    „Glauben Sie nicht, dass Sie als Ehefrau immer noch erfolgreich sein könnten? Oder dass Sie auch als Mutter etwas erreichen könnten?“
    „Nein. Nein, das glaube ich auf gar keinen Fall“, erwiderte sie entschieden, nur in ihrer Stimme schwang ein leises Beben mit. „Und obwohl ich jetzt unter diesen sehr besonderen Umständen eine Ehe zumindest in Betracht ziehe, werde ich mit Sicherheit nie Kinder bekommen. Weil mir zur Mutterschaft schlicht das Talent fehlt. Sollten Sie von mir also irgendetwas in dieser Hinsicht erwarten, muss ich leider passen.“
    Er lehnte sich zurück und beobachtete sie schweigend. Wenn er ihr nur begreiflich machen könnte, dass er sie weit besser verstand, als sie wahrscheinlich ahnte. Er war selbst lange der Meinung gewesen, dass es auf der Welt auch ohne sein Zutun schon genug Kinder gab.
    „Kinder sind nicht meine erste Priorität“, erwiderte er ruhig. „Sharifs Sohn Tahir wird an seinem fünfundzwanzigsten Geburtstag den Thron übernehmen und nach ihm dessen Kinder. Ich verwalte den Thron nur, bis Tahir das gesetzlich vorgeschriebene Alter erreicht hat.“
    „Unsere Ehe ist nicht auf Dauer angelegt, sondern zeitlich begrenzt. Das haben Sie heute Morgen selbst gesagt.“
    „Vorausgesetzt, Sharif kommt zurück. Aber wenn nicht …“ Er ließ das Ende seines Satzes in der Luft hängen.
    Sophie schüttelte vehement den Kopf. „Ich werde bestimmt nicht die nächsten zwanzig Jahre mit Ihnen verbringen, bis Tahir endlich nachrücken kann.“
    „Dreiundzwanzig, um genau zu sein. Doch wie auch immer, ich kann nur wiederholen, dass ich Sie brauche. Sie sind perfekt für mich und perfekt für das Land. Sie könnten hier etwas bewirken, zum Beispiel indem Sie helfen, unser System zu reformieren, Gesetzesvorlagen auszuarbeiten und die Gleichberechtigung der Frauen voranzutreiben.“
    „Das können Sie alles auch ohne mich.“
    „Aber es würde nicht halb so viel Vergnügen machen.“
    „Vergnügen? Warum sagen Sie das? Allein die Vorstellung, mich zu heiraten, muss Ihnen doch ein Gräuel sein. Ich erfülle ja nicht einmal die Hälfte der von Ihnen aufgestellten Kriterien.“ Sophie streckte die Hand nach der blassrosa Krokodilledertasche aus, die sie auf Manars Drängen hin

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