Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GOLDENES FEUER DER WUESTE

GOLDENES FEUER DER WUESTE

Titel: GOLDENES FEUER DER WUESTE Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JANE PORTER
Vom Netzwerk:
würde sie es nicht kommen lassen.
    Sie hob leicht das Kinn. „Ich vermisse meine Arbeit.“
    Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück. „Kein Problem. Wir hatten uns ohnehin darauf geeinigt, dass du weiterarbeitest, und wenn du für deine Arbeit reisen musst, ist das auch kein Problem. Das war von vornherein klar.“
    Es ist ihm egal, dachte sie. Sie war ihm egal. Schmerz explodierte in ihr, glühend heißer Schmerz. Er würde nie etwas für sie empfinden. Er konnte es nicht, so verletzt wie er war. „Aber ich werde nicht zurückzukommen“, erklärte sie ruhig. „Ich lebe in San Francisco, und dort werde ich gebraucht, während ich mich hier fehl am Platz fühle. Es wäre sinnlos zurückzukommen, nach mir kräht hier sowieso kein Hahn. Außerdem hat unsere Ehe ihren Zweck erfüllt, du bist König. Warum also sollten wir die Trennung noch länger hinausschieben?“
    Er hob in stummer Resignation die Hände. „Ja, gewiss. Warum sollten wir?“
    Es brach ihr das Herz, aber das kümmerte ihn nicht. Ihn kümmerte gar nichts. „Ist das alles, was du dazu zu sagen hast?“, fragte sie.
    „Du bist ein freier Mensch. Du kannst gehen, wohin du willst.“
    Sein unbewegter Gesichtsausdruck, seine Gefühlskälte, seine Gleichgültigkeit trafen sie mitten ins Herz. Sie hatte so viel für ihn aufgegeben, aber das bedeutete ihm nichts. „Ich verstehe.“ Ihre Stimme bebte vor Wut. „Du hast die Erwartungen deines Volks erfüllt und bist König geworden. Dafür musstest du mich heiraten, und jetzt brauchst du mich nicht mehr.“
    „Das habe ich nie behauptet.“
    „Nein, aber seit wir verheiratet sind, bekomme ich dich kaum noch zu Gesicht. Wir sind seit zwei Wochen ein Paar, davon hatten wir fünf gemeinsame Tage und Nächte. Du rufst mich nicht einmal zurück. Was bin ich für dich? Luft? Ist es dir so unangenehm, mit mir zusammen zu sein? Gehst du mir deshalb aus dem Weg?“
    „Ich gehe dir nicht aus dem Weg, weil ich nicht mit dir zusammen sein will …“
    „Aber aus dem Weg gehst du mir trotzdem, stimmt’s?“
    Er holte tief Atem. „Ich trage Verantwortung. Ich muss Kabinettsitzungen leiten, da sind Staatsgäste, um die ich mich kümmern muss. Die Regierungsgeschäfte sind fast einen Monat zum Erliegen gekommen, und in der Zwischenzeit ist eine Menge passiert.
    „Nur um deine Ehefrau musst du dich nicht kümmern. Sie ist ja bloß eine Frau.“
    „Sei nicht kindisch.“
    „Kann sein, dass das kindisch ist“, sagt sie langsam. „Aber wenigstens sage ich ehrlich, dass ich mehr brauche.“
    Sie wartete auf eine Erwiderung, auf eine Erklärung dafür, warum er sich in den vergangenen zwei Wochen so verhalten hatte. Doch Zayed schwieg, er schaute sie nur an, mit hartem, verschlossenem Gesicht. Da wurde ihr klar, dass er innerlich ausgehöhlt war und auch keinen Versuch unternehmen würde, daran etwas zu ändern. Er wollte nichts fühlen. Er wollte tot sein, tot wie seine geliebte Ayla. Aber sie, Sophie, war lebendig. Durch die Nähe zu Zayed hatte sie erkannt, dass Gefühle und Emotionen eine gute Sache waren, dass sie das Leben lebenswerter machten.
    Allerdings nicht, wenn sie nicht erwidert wurden.
    „Kann ich jetzt meinen Pass haben?“, flüsterte sie und streckte die Hand aus.
    Er schloss eine Schreibtischschublade auf und nahm das Dokument heraus. Er machte jedoch keine Anstalten aufzustehen, um es ihr zu geben, sondern behielt es einfach nur in der Hand.
    Sag doch was, flehte sie in Gedanken. Sag irgendwas, was es mir ermöglicht zu bleiben.
    Aber er schwieg, und nach einer kleinen Ewigkeit ging sie zum Schreibtisch und nahm ihm den Pass aus der Hand.
    „Leb wohl, Zayed“, sagte sie ruhig und schaute ihm tief in die Augen. Es brach ihr das Herz. „Viel Glück.“
    Zayed ließ sie gehen.
    Von seinem Platz am Schreibtisch aus beobachtete er, wie sie mit ihrem Pass in der Hand das Zimmer verließ.
    Falls er irgendetwas fühlte, wollte er es nicht wahrhaben und unterdrückte rigoros jede aufkeimende Emotion. Es ist besser so. Sie gehört nicht hierher. Sie würde nie zu dir gehören. Und wenigstens ist sie so in Sicherheit, geschützt vor dem Fluch .
    Er zog es vor, lieber selbst zu leiden, als zuzulassen, dass ihr irgendetwas zustieß, auch wenn ihm natürlich klar war, dass er sie verletzt hatte. Er hatte sie verletzt, obwohl er geschworen hatte, sie zu beschützen. Aber er hatte sein Möglichstes getan. Indem er sich so weit wie möglich von ihr ferngehalten hatte, um die negativen Auswirkungen auf ihr

Weitere Kostenlose Bücher