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Goldfalke (German Edition)

Goldfalke (German Edition)

Titel: Goldfalke (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Aidan
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rausgeholt? Und was machst eigentlich du hier, Farid?“ Nesrin stolperte und wäre fast mitsamt Kiana zu Boden gestürzt, hätte der Prinz nicht Nesrins Oberarm gepackt und sie in die Höhe gerissen.
    „Ups!“, machte Nesrin. „Sorry , Alter! Hab ich schon erwähnt, wie fertig ich bin? Fix und fertig, echt, hey.“
    Sie rechts und links stützend brachten Kiana und Farid sie in ihr Zimmer. Irgendetwas Unverständliches murmelnd plumpste sie auf ihr Bett und schlief sofort ein.
    Farid war schon wieder draußen im Gang, als Kiana ihm hinterher rannte. „Warte, Prinz!“ Sie überholte ihn, stellte sich vor ihn und versperrte ihm den Weg, getrieben von Unsicherheiten, Zweifeln und Fragen, die ihr seit geraumer Zeit auf der Seele brannten und nun aus ihr hervorbrachen: „Du hast immer gewusst, dass sich die Eherne Festung unter dem Sand bewegt, hast es aber weder Sayed noch Kassim, noch nicht mal deiner Mutter gesagt. Du hast mir zwar erklärt, dass du auf keiner Seite stehst außer auf deiner eigenen, aber mit deinem Schweigen hast du dem Schrecklichen Sultan trotzdem einen Riesenvorteil verschafft. Warum?“
    „Du begreifst gar nichts!“ Seine Lautstärke führte dazu, dass die Wildziegen im Wandgemälde aufsprangen und sich hinter einem der gemalten Felsen versteckten.
    „Wenn du nicht gewesen wärst“, schnappte er, „wäre mein Vater aus dem Nichts aufg etaucht, hätte den Schimmernden Palast überrascht und zur Kapitulation gezwungen, bevor es zu einem Kampf gekommen wäre. Er hätte Elina zu meiner Mutter gebracht, und sie hätte sie geheilt. Aber jetzt…“ Er beugte sich herunter und kam Kianas Gesicht so nah, dass sie seinen Zorn nicht nur hörte, sondern ihn auch in seinen Augen glühen sah. „Jetzt kommt es wegen dir zum Krieg!“
    „Wegen mir?“, keuchte sie entrüstet.
    „Ja, denn du gefährdest alles.“
    Kiana konnte es nicht glauben, dass sie sich auch noch rechtfertigen musste. „Wenn der Palast in die Hände deines Vaters fällt, kampflos oder nicht, dann ist die ganze Klare Welt im Krieg. Dann kann er völlig ungehindert morden und zerstören, wann und wo immer er will. Ist es das, was du willst?“
    „Mein Vater war nicht immer so. Erst durch die Trennung von meiner Mutter ist aus dem Löwen-Sultan der Schreckliche Sultan geworden. Und so unschuldig, wie alle denken, ist meine Mutter nicht an dieser ganzen …“ Statt diesen ungeheuerlichen Satz zu beenden, begann er einen neuen: „Ich bin sicher, dass er seinen Frieden findet, wenn er wieder bei ihr ist.“ Seine Stimme wurde leiser. „Wenn er wieder glücklich ist.“
    „Da s ist dein Plan?“ Fassungslos strich sich Kiana über ihre Wange und spürte Sand unter ihren Fingern. „Du willst ihm den Schimmernden Palast und somit die gesamte Klare Welt kampflos übergeben und hoffst darauf, dass deine Mutter ihn irgendwann schon zurechtbiegen wird?“
    „Mein Vater wird den Palast sowieso einne hmen, ob es uns passt oder nicht. Du hast seine Armee gesehen, die er über Jahrzehnte hinweg gezüchtet, ausgebildet und religiös auf ihn eingeschworen hat. Glaubst du, die paar Palastkrieger hier können es mit dieser Armee aufnehmen? Mein Vater gewinnt den Kampf sowieso. Aber durch dich geschieht das mit unnötigem Sterben auf beiden Seiten und mit unnötigem Risiko für meine beiden Eltern.“
    „ Warst du deswegen von Anfang an gegen mich und hast die Anschläge auf mich verübt?“
    Er verzog das Gesicht. „ Ja, deswegen bin ich gegen dich. Aber mit den Anschlägen habe ich nichts zu tun. Ich weiß allerdings, wer dafür verantwortlich ist. Aber keine Sorge, das Problem habe ich gelöst!“
    „Und wie?“
    „Der Wesir meines Vaters hat einen unsichtbaren Dschinn. Er spioniert hier ab und zu im Palast herum und hat diese Angriffe auf dich gestartet, da bin ich mir sicher. Deswegen war ich gestern in der Festung. Ich hatte ein kleines Gespräch mit meinem Vater und seinem Wesir, in dem ich Chunkar klargemacht habe, dass er damit aufhören soll, dich anzugreifen, sonst werde ich ihm sein fettes Grinsen aus dem Gesicht brennen. Ich glaube nicht, dass er sich mit mir anlegen würde, und meinem Vater bist du zu unbedeutend, um zu riskieren, mich wegen dir gegen ihn aufzubringen. Also denke ich, dass du ab sofort hier sicher bist. Das heißt, falls mein Vater sich nicht bei dir rächen will für Elinas Flucht.“
    Ein unsichtbarer Dschinn! Auf die Idee wäre sie nie gekommen, wie auch offenbar sonst ni emand im Palast. Nach allem, was

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