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Goldfieber

Goldfieber

Titel: Goldfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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sich das Ding mit meinem schweren Atmen schon noch legen würde. Aber vielleicht muss man dafür wirklich tot sein. Es gibt immer eine Belinda oder eine Tinnie oder eine andere, die mich durcheinander bringt.
    »Wenn das, was Schrauber will, nichts mit mir zu tun hat, welchen Sinn macht dann die Geheimniskrämerei?«
    Guter Punkt. Vielleicht. »Er will, dass ich die Rechts-Bewegung infiltriere. Und ich bin darin verwickelt, weil irgendeine Rechts-Gruppierung versucht, Geld von den Weiders zu erpressen.«
    Belinda wurde schlagartig zum Kingpin, zu einem steinharten, eiskalten und messerscharfen Killer, der nur an der äußersten Oberfläche von seinem Geschlecht gehandikapt schien. »Ich habe auch Probleme mit den Rechts-Aktivisten. Diese Leute haben keinen Respekt. Sie glauben, sie können sich alles erlauben, weil ihre Sache angeblich gerecht ist.«
    Ich knurrte zustimmend. Genau so dachten sie.
    »Ich werde nicht zulassen, dass sie mir auf die Zehen treten.«
    O-oh. Da wollte mich anscheinend noch jemand verpflichten.
    Ich werde ein Nickerchen einlegen, Garrett. Vermutlich wird es die ganze Nacht dauern.
    Was? Jetzt wusste ich, warum ich Belindas Kutsche nicht vor der Tür gesehen hatte. Sie hatte keineswegs vor zu fahren, und Ihro Gnaden war plötzlich geneigt, ihr ihren Willen zu lassen. Was vor einer kleinen Weile noch ganz anders ausgesehen hatte. Welchen faszinierenden Gedanken hatte er aus ihrem spinnennetzartigen Verstand gezogen?

 
24. Kapitel
     
    Ich bin ein Schwein. Ein teuflisches Schwein. Sagt man mir jedenfalls immer, weil ich Frauen mag. Sehr. Das soll einer verstehen.
    Diese Vorliebe hat mich gelegentlich in Schwierigkeiten gebracht. Und bei Belinda könnte das hässliche Ausmaße annehmen. Die Spinnen in ihrem Kopf spinnen manchmal schrullige Gedankenfäden. Und dann musste sie ausgerechnet jetzt auftauchen, wo Tinnies Starrsinn die ersten Risse bekam.
    Ich hörte während des Frühstücks davon, während ich auf kleine Flamme in Deans Missfallen köchelte. Es war eine Schande, dass er all seine bissigen Bemerkungen sinnlos verschwendete.
    »Danke«, sagte ich und nahm die Tasse Tee entgegen. »Du musst das Gästeschlafzimmer aufräumen, wenn Belinda aufgestanden ist.«
    Der alte Knabe hatte sich etwas in den Kopf gesetzt und wollte sich auf keinen Fall von mir davon abbringen lassen.
    »Du verschwendest dein Magengeschwür, Dean.« Hilfe!, flehte ich den Toten Mann an. Sag ihm, dass nichts passiert ist.
    Ich habe geschlafen, Garrett. Aber wenn eine kleine Ausflucht die Maschinerie ölen kann …
    Dean gab einen missbilligenden Laut von sich. Dem Toten Mann wollte er auch nicht glauben.
    Belinda kam herunter. Sie war gereizt und warf Dean einen bösen Blick zu. Er antwortete mit der Gleichgültigkeit eines Mannes, der so alt war, dass er nichts mehr zu fürchten hatte.
    Belinda zuckte mit den Schultern. Die Meinung egal welchen Mannes kümmerte sie nicht, was sich nicht immer als klug erwiesen hatte. Ihre Welt war nachtragend, und die Strafen dafür, wenn man die Regeln nicht einhielt, waren fast immer tödlich. Sie machte sich zu wenig Gedanken darüber, dass sie sich in ihrem eigenen Kreis Feinde machte. Mit Beutler und Sattler hätte sie auch gut eine Abmachung treffen können.
    Belinda war eben Kain Kontamins Kind – sowohl seine Schöpfung als auch sein Untergang.
    Es musste die Hölle gewesen sein, seine Tochter zu sein. Belinda sprach nicht darüber, aber es konnte kein Zweifel daran bestehen, dass es sie verbittert hatte.
    Es wurde hinter vorgehaltener Hand gemunkelt, dass Belindas Mutter sich die Ewigkeit ziemlich früh verdient hatte, weil Kain ihre Treulosigkeit missfiel.
    Ich hatte davon erfahren, noch ehe ich Belinda kennen lernte. Vielleicht hatte das auch eine Menge mit Kains jetzigem Zustand zu tun.
    Ich fürchte, dass Belindas Besessenheit die Gilde irgendwann dazu treiben könnte, sie auszuschalten. Aber sie wäre ohne weiteres in der Lage, die Gilde mit sich zu ziehen.
    »Soll ich es ihr persönlich erklären?«, wollte Belinda wissen.
    »Das könnte aufregend werden.«
    »Ist die Frau irrational, Garrett?«
    »Ist irgendeine Frau vernünftig, wenn sie sich erst einmal etwas in den Kopf gesetzt hat? Tinnie jedenfalls nicht. Aus ihr werde ich nicht schlau. Und ich versuche es auch kaum noch. Was versuchst du mir anzutun?«
    »Gar nichts mehr, Garrett. Es ist im Augenblick nur noch geschäftlich.«
    Musste ich mich jetzt damit herumschlagen, dass die Hölle kein Wutsyndrom

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