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Goldfieber

Goldfieber

Titel: Goldfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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steckte ein Armbrustbolzen. Das andere Vieh war vollkommen durchgedreht.
    »Ein vergifteter Bolzen«, erklärte Schrauber.
    Eine Kutschentür knarrte in einer geborstenen Angel. Ein Mann, den ich nicht kannte, saß in der Türöffnung. Er wiegte sich vor und zurück und hielt sich den rechten Arm. Offenbar hatte er Schmerzen.
    Auf der Straße lagen zwei Leichen. Die kannte ich. Erneut zeichneten sich die allgegenwärtigen Gaffer durch ihre Abwesenheit aus.
    »Das ist Specht«, sagte Schrauber und deutete auf den Kerl mit dem gebrochenen Arm. »Er hat gesehen, was passiert ist.«
    Specht sah nicht so aus, als hätte er sich mit bloßem Zuschauen zufrieden gegeben.
    »Erzählen Sie die Geschichte für meinen Freund noch mal«, befahl Schrauber.
    Freund? O-oh. Behalt die Hand im Auge, die dir auf den Rücken klopft, Garrett. Und achte auf das Aufblitzen von Stahl.
    Specht erklärte: »Die Kutsche kam aus dieser Richtung und hatte es nicht eilig. Dann hab ich zwei Kerle gesehen, die von da hinten gekommen sind. Sie rannten aus Leibeskräften.« Von da hinten bedeutete aus Norden, aus der Richtung, in die Belinda eigentlich hätte fahren müssen, wenn sie nach Hause gewollt hätte. »Vermutlich hatten sie vor, sie irgendwo anders zu überfallen, aber wer auch immer in der Kutsche saß, hat ihre Pläne offenbar durchkreuzt.«
    Ich bin sicher, dass Schrauber genau wusste, wer in dieser Kalesche gesessen hatte, auch wenn sein Handlanger anscheinend keine Ahnung hatte.
    Warum sollte Belinda nach Westen statt nach Norden gefahren sein? Das war merkwürdig.
    »Sie sahen nicht aus, als führten sie was Gutes im Schilde«, fuhr Specht fort. »Ich habe sie verfolgt. Einer von ihnen versuchte, den Kutscher zu erschießen. Aber er verfehlte ihn. Er konnte nicht richtig zielen, weil er so außer Atem war. Der Fahrer gab seinem Gespann die Peitsche. Dem Gauner blieb nur die Wahl, ein Pferd zu erschießen oder die Kutsche ziehen zu lassen. Vermutlich hatten sie ursprünglich vor, den Kutscher zu beseitigen und sich der ganzen Kalesche zu bemächtigen.«
    Eine vernünftige Strategie. Und die ganze Kalesche schloss auch die wunderschöne Miss Kontamin ein, eine Dame mit einigen mörderischen Feinden.
    Einer der Toten war Zwei-Zehen-Harker. Er wies mehrere tiefere Stichwunden auf. Seine Klinge lag nicht weit von ihm entfernt. Anscheinend hatte er die Chance gehabt, sie zu benutzen. Sie war blutig.
    Specht kam langsam wieder zu Atem. »Sobald die Kutsche zum Stehen kam, sprang der Fahrer herunter. Der andere Kerl sprang raus, und das Blut floss in Strömen. Alle waren scheinbar überrascht, sich zu sehen. Die Gauner hatten wohl keinen echten Kampf erwartet.«
    »Kennen Sie die da?« Schrauber meinte die Leichen.
    Ich deutete auf den Kleineren. »Das ist Cleland Justin Carlyle. Normalerweise wird er Jusca gerufen. Kains Halsabschneider und Rückenstecher Nummer Eins.« Carlyle hatte auch heute einige Stiche anbringen können. Eine deutliche Blutspur führte von ihm weg. »Das hier haben zwei Männer bewerkstelligt?« Carlyle war ein hartgesottener Profi und schwer zu überwältigen.
    Specht nickte.
    »Und sie haben Miss Kontamin mitgenommen?«
    »Es war eine Frau. Ich weiß nicht, wer sie war.«
    »Sagen Sie Garrett, wer die beiden waren«, forderte Schrauber. »Ich weiß es. Und ich wette, Garrett kann es sich zusammenreimen.«
    »Beutler und Sattler«, rief ich.
    »Genau die. Und obwohl sie verletzt waren, gelang es ihnen noch, Specht zu überwältigen, als der sie daran hindern wollte, das Mädchen zu entführen.«
    »Ich habe ziemlich ausgeteilt«, erklärte Specht und biss die Zähne zusammen. »Sie werden einige Narben mehr spazieren tragen.«
    »Belinda hat Weiders Haus vor einer Weile verlassen. Was wollte sie hier?« Und woher kam Carlyle? Hatte er uns beschattet? Davon hatte ich nichts gemerkt.
    Belinda würde es wissen.
    Beutler und Sattler hatten Belinda in ihrer Gewalt.
    Ich war müde. Ich wollte mich den beiden nicht stellen, selbst wenn Jusca, Zwei-Zehen-Harker und Specht jedem ein Bein ausgerissen hätten. Sie würden immer noch beißen. Mit giftigen Zähnen. »Haben Sie eine Ahnung, wohin sie gegangen sind?«
    »Nein«, erwiderte Schrauber. »Meine Leute haben Befehl, einen Tatort nicht zu verlassen, wenn sie allein sind. Specht hat nur seinen Befehl befolgt.«
    »Mist.«
    »Sollte ich sie vielleicht zu Innovationen ermutigen?«
    »Was würde es schon nützen, wenn er ihnen gefolgt wäre? Dann wüssten wir nicht einmal, was

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