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Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Titel: Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Merten
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Kummer traf Madigan ins Herz. Sie lächelte ihm aufmunternd zu.
    Als der Abend anbrach steuerte Madigan das Boot zurück zur Küste. Hockster entfachte am Strand ein Feuer, bereitete Tee und verteilte ihn. Als auch er einen dampfenden Becher in Händen hielt, sah er Madigan an, wies auf das silberfarbene Symbol an ihrer Jacke und fragte: „Was ist das?“
    Wozu noch warten, fragte sie sich still. Früher oder später würde er ohnehin herausfinden, wer und was ich bin, spätestens dann, wenn er entdeckt, dass das Armband Teil einer Prothese ist. Es war an der Zeit, ihren beiden Begleiter die Wahrheit zu sagen und im Gegenzug vielleicht ein wenig Verständnis zu erhalten. „Das ist das Abzeichen der Ersten freien und unabhängigen Litkov Söldner. Eine Militäreinheit, die nun nicht mehr existiert.“
    „Deine Familie?“
    „Ja, auch. Sie sind alle gefallen oder gefangengenommen worden. Ich bin die einzig Überlebende.“ Madigan griff nach dem verschnörkelten ’ L ’ an ihrer Brust, hakte es mit entschlossener Miene los und warf es ins Feuer.
    „Warum hast du das getan?“, fragte Hockster entgeistert. „Es liegt große Macht in den Symbolen, die wir uns erwählen.“
    „Die Litkov-Einheit ist Geschichte. Ihre Macht mit der Niederlage gegen die Miltek Kombinate gebrochen und vergangen.“
    „Das sind seltsam klingende Namen. Ich glaube nicht, dass ich sie zuvor schon einmal gehört habe“, sagte Rok.
    „Das würde mich auch wundern. Auf dieser Welt sind sie unbekannt.“
    „Du kommst nicht aus dem Süden, richtig?“, fragte Hockster vorsichtig.
    „Nein, und auch aus keinem anderen Land dieser Welt.“ Sie wies zum Himmel hinauf. „Dort oben, über dem dritten Planeten, kam es zu einer Schlacht zwischen den Litkov Söldnern und der Miltek-Armee. Wir wussten von Anfang an, dass wir unterlegen waren, aber wir glaubten an die Möglichkeit, ohne größere Verluste davonzukommen. Diese Annahme war ein Irrtum. Durch ein unerwartetes Manöver des Miltek saßen wir in einer Falle, aus der es kein Entkommen mehr gab.“
    Hockster sah sie mit staunenden Augen an. Er konnte es selbst nicht glauben, aber er zweifelte keinen Augenblick an ihren Worten. Andererseits war ihre Geschichte derart abwegig, dass man sie einfach nicht glauben durfte, ansonsten konnte man gleich das Durchzählen der Tassen im eigenen Schrank zur Lebensaufgabe erheben. Hockster war in der seltsamen Situation, dass er ihr zwar jedes Wort glaubte, es aber nicht konnte.
    „Du warst dort oben?“, frage er erstaunt. „Ha, wie bist du dahin gekommen? Und wie wieder herunter?“
    „Du glaubst mir nicht?“
    „Doch! Schon!“, erwiderte er und knetete verzweifelt seine Hände. „Aber ich kann nicht. Ehrlich gesagt, es fällt mir schwer.“
    „Mein lieber Hockster Beltrim, für einen angeblichen Gelehrten hast du aber viele Vorurteile.“ Madigan sah Rok Talusien an. „Was ist mit dir? Du bis Soldat wie ich. Zählt mein Wort oder zweifelst du wie er?“
    „Wir haben nichts gemein, du und ich. Und ob ich dir glaube ist allein meine Angelegenheit. Aber mach nur weiter. Im schlimmsten Fall kann ich morgen sagen, ich hätte mich ganz gut amüsiert.“
    „Ich mochte ihn von Anfang an lieber als dich, Rok Talusien“, sagte Madigan.
    Der Söldner lachte: „Und ich kann euch beide nicht ausstehen.“
    „Natürlich kannst du deine Behauptung beweisen“, sagte Hockster. Die beleidigenden Äußerungen des Söldners störten ihn schon lange nicht mehr.
    „Natürlich kann ich das“, erwiderte Madigan. „Erinnere dich an Karl. Einen wie ihn hattest du nie zuvor gesehen. Du glaubtest, dass er lebt, richtig? Aber das ist falsch! Er ist ein Roboter ausgestattet mit einer vom Laserbird abhängigen Intelligenz. Einfache Aufgaben kann er schnell und präzise ausführen, solange ich oder Double-T ihn überwachen.“
    „Den Namen habe ich schon einmal gehört“, unterbrach Hockster. „Als wir dich zum ersten Mal trafen, da hast du ihn benutzt.“
    „Ich erinnere mich nicht mehr daran“, erwiderte Madigan.
    „Wer ist dieser Double-T?“
    „Der Schiffscomputer des Laserbird, von Piloten vorrangig eingesetzt für die Navigation und zur Berechnung komplizierter Anflugvektoren und Schussfelder.“ Madigan wartete einen Moment, während auf Hocksters Gesicht seine Gefühle sichtbar im Streit miteinander lagen. „Du glaubst mir noch immer nicht“, es war eine Feststellung, keine Frage.
    Hockster zuckte die Schultern. „Ich möchte gern, aber wie kann

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