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Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Titel: Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Merten
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wie Rok Talusien. Zwei ungläubige Gefährten verkrafte ich einfach nicht.“
    Der Talusien sagte: „Ich habe deine Wasserelementare gesehen, Hockster. Die Flut kam und mit ihr die Geister des Meeres. Sie sind schön, wenn man erst einmal gelernt hat, sie vom Schaum der Wellen zu unterscheiden.“
    „Ha!“, jubilierte Hockster, „einer bekehrt, eine bleibt noch.“
    „Du hast sie nicht alle“, erklärte Madigan lachend.
    Nach einer ereignislosen Nacht segelten sie früh am nächsten Morgen weiter nach Norden. Der Tag verging ohne Zwischenfälle, aber in der Abenddämmerung sahen sie am Horizont zwei dunkle Segel auftauchen.
    „Haben sie uns gesehen?“, fragt Hockster.
    „Das kann ich nicht sagen“, erwiderte Madigan.
    Der hochgewachsene Söldner trat an die Bordwand und sah zu den fremden Schiffen hinüber, die noch weit entfernt waren. „Sie haben uns entdeckt“, erklärte er bald darauf. „Sie ändern ihren Kurs.“ Er wandte sich an Madigan. „Wie schnell kann dieses Schiff fahren?“
    „Nicht schnell genug, fürchte ich. Es ist ein Fischerboot. Ich weiß es nicht. Mag sein, dass wir ihnen entkommen. Das Boot ist ausgesprochen wendig und sicher hat es einen geringeren Tiefgang als die beiden schweren Schiffe dort drüben. Aber egal, welches Gewässer wir auch ansteuern, es bleibt in jedem Fall ein Wagnis.“
    Der Talusien sah zum Land hinüber. Flache Dünen, wenig Buschwerk. Weit und breit kein Versteck zu sehen. „Wir bleiben auf See“, entschied er dann, „und versuchen, ihnen davonzufahren.“
    Madigan rief ihren Begleitern Befehle zu. Im Nu war das Segel ausgerichtet und blähte sich ordentlich im Wind. Das kleine Schiff neigte sich zur Seite und nahm Fahrt auf.
    Hockster gesellte sich zu Rok, der die fremden Schiffe nicht aus den Augen ließ. Eine Stunde später sagte er: „Sie holen auf. Wir müssen schneller werden.“
    „Schneller geht es nicht“, erklärte Madigan, die die Ruderpinne fest in ihrer linken Hand hielt.
    Hockster sah nach oben. Der Himmel hatte sich zugezogen, schwere Wolken glitten träge nach Osten. „Wenn es Nacht ist, werden sie uns vielleicht in der Dunkelheit aus den Augen verlieren. Solange die Wolken nur den Mond verdecken.“
    „Unwahrscheinlich“, widersprach Madigan. „Ich würde nicht darauf hoffen. Seht!“
    Auf den beiden Schiffen wurden Lampen angezündet, bis jedes von einem Kranz gelber Lichter umgeben war. „Sie werden auch in der Dunkelheit fahren. Sie wissen jetzt, dass unser kleines Schiff ein Küstenboot ist, mit dem wir nicht das offene Meer ansteuern können. Sie brauchen nur dem Küstenverlauf zu folgen und holen uns früher oder später ein.“
    Im letzten Licht der Abenddämmerung sah Madigan eine Bucht, die weit ins Land hineinreichte. „Seht dort!“ Sie legte das Ruder um, befahl, das Segel einzuholen und steuerte das kleine Schiff mit viel Geschick ins flache Wasser. „Hier werden sie uns kaum finden. Außerdem ist das Wasser nicht tief genug für ihre Schiffe.“
    Der Talusien schüttelte den Kopf. „Schnell, packt eure Sachen zusammen. Wir lassen das Boot zurück.“
    Wenig später marschierten sie zügig über Land.
    „Warum hast du es so eilig, Rok?“, fragte Hockster. „Ein paar Stunden Schlaf würde uns allen jetzt gut tun.“
    „Keine Pause für uns, Beltrim. Die Schiffe werden sicher noch einige Zeit nach uns suchen, aber sie sind nicht wegen uns so weit in den Norden gefahren. Ihr Ziel ist ein weiteres der kleinen Küstendörfer. Wenn wir nur schnell genug sind, können wir die Menschen dort vielleicht rechtzeitig warnen.“
    Die Nacht ging zu Ende und eine rote Morgensonne erschien am Horizont. Obwohl Hocksters Beine schmerzten, versuchte er, mit seinen größeren Gefährten Schritt zu halten, fiel aber immer weiter zurück.
    „Komm, Hockster“, munterte Madigan ihn auf. „Dort vorne, hinter den Hügeln steigen Rauchsäulen von den Öfen und Herden der Fischer in den Himmel. Es ist bald geschafft.“
    Sie hörten es, bevor sie es sehen konnten. Gerade als sie die Hügel erreicht hatten, die vor dem Dorf aufragten, erklang ein Horn. Wilde Schreie hallten daraufhin bis zu ihnen. Die drei Gefährten rannten los, verharrten auf der Hügelkuppe und warfen sich, wo sie standen, flach auf den Boden.
    Es war ein schreckliches Bild, das sich ihnen bot. Dort unten war ein Krieg im Gange. Die Angreifer waren Chetekken. Sie sprangen auf ihren gekrümmten, von dunklem Haar bedeckten, insektenähnlichen Beinen hierhin und dorthin

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