Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition)
deine Gesundheit. Wenn Larkan dich hier findet, verlierst du deinen Kopf.“
„Oder er den seinen, was wahrscheinlicher ist.“
„Nimm das nicht zu leicht, Junge, Larkan ist jetzt Hauptmann der Garde. Er hat es fast bis nach oben geschafft. Lediglich Molen steht ihm noch im Weg, Oberst zu werden.“
„Gibt es noch immer Intrigen in der Garde?“
„Dort wie überall sonst auch in dieser Stadt. So kurz vor dem Turnier treibt sich allerhand Gesindel herum. Dann sind da noch die Abgesandten aus Hornburg, die heute angekommen sind – alles, was Beine hat, ist unterwegs in die Hauptstadt.“
„Ich werde es mir merken.“ Mit einer Handbewegung wies er auf Hockster und Madigan. „Das sind meine Gefährten. Du wirst sie herzlich in deinem Haus willkommen heißen, sie verköstigen und ihnen ein Zimmer für die Nacht bereiten. Morgen komme ich zurück und hole sie wieder ab. Bis dahin bring uns drei Becher Wein, nein vier, einen für dich. Wir wollen unser Wiedersehen mit einem kräftigen Schluck begießen.“
Der Söldner führte Madigan und Hockster an einen Tisch. Delek brachte Wein und setzte sich dazu.
„Es hat sich vieles verändert seit du damals fortgegangen bist“, sagte Delek. Er sah Rok Talusien unverwandt an und Hockster glaubte, einen Vorwurf im Blick des Wirtes zu erkennen. „Die Garde ist nicht mehr das, was sie einmal war. Larkan ist ein Schinder und ein Opportunist. Viele haben die Garde verlassen seit er Hauptmann ist und führen nun ein bürgerliches Leben. Der Garde fehlt es an schlagkräftigen und loyalen Soldaten. Deshalb haben König Serkal und sein Berater Eutarus ein Schwertkampfturnier ausgerufen. Jedermann kann daran teilnehmen. Der Sieger erhält ein kostbares Schwert. Sie hoffen, dass sie auf diese Weise vielversprechende junge Männer finden werden, die in der Garde dienen wollen.“
Rok nickte. „Du bist wie immer bestens unterrichtet.“
„Ich höre viel, das ist mein Beruf.“
„Was sagt man über mich?“, fragte Rok.
„In den Mannschaftsrängen bist du nicht weniger bekannt als Taukon Dex es zu seiner besten Zeit war und du wirst noch immer geachtet als ein Mann, der nach seiner Überzeugung gehandelt hat. Aber die Offiziere, allen voran Larkan, wollen dich bestraft sehen. Du hättest damals den alten König Mall nicht beleidigen dürfen.“
„Was macht das jetzt noch?“, wollte der Söldner wissen. „Er ist tot.“
„Aber deine Tat ist nicht vergessen. Gleichwohl dem jungen Serkal kaum daran gelegen ist, dich zu verurteilen. Er mochte seinen Vater nicht besonders. Nimm dich nur vor Larkan in Acht, das rate ich dir.“
„Ich bin nicht sicher, ob sich das bewerkstelligen lässt.“ Der Söldner grinste breit. „Ich werde am Turnier teilnehmen und den Preis erringen.“
„Ich wusste es“, stöhnte Delek. „Beim Gedenken deines Vaters, dem ich geschworen habe, auf dich aufzupassen, tu es nicht!“
„Zu spät. Ich habe mich schon entschieden.“
Der Wirt senkte den Kopf. Sein leises, gequältes Stöhnen war deutlich zu hören.
Madigan, die bis jetzt geschwiegen hatte, beugte sich vor. „Dieses Turnier, Herr Wirt, dürfen auch Frauen daran teilnehmen?“
„Du kannst fechten?“, fragte Hockster verblüfft. Auch der Söldner war sichtlich überrascht.
Der Wirt sah Madigan verwundert an. „Ja! Nein!“ Er zuckte die Schultern. „Ich weiß es nicht. Willst du etwa...? Noch nie hat eine Frau an einem Turnier teilgenommen.“
„Das will ich nicht wissen“, entgegnete Madigan ungerührt. „Ist es einer Frau verboten, sich für diesen Wettkampf zu melden? Ja oder Nein?“
Die Augen des Wirtes verengten sich zu schmalen Schlitzen. „Du stammst nicht aus dieser Gegend, oder? Deine Sprache klingt – seltsam.“
„Willst du damit sagen, dass nur Hornburger am Turnier teilnehmen können?“
„Aber du bist eine Frau!“
Madigan nickte. „Das höre ich immer wieder.“ Sie wandte sich seufzend an Hockster. „Ich höre meine Stimme Fragen stellen, du doch auch, oder? Anscheinend sind wir beide die einzigen.“
Hockster musste sich das Lachen verkneifen. „Du hättest ja gleich mich fragen können.“
„Warum hast du das nicht gesagt?“
„Du hast nicht gefragt. Also, was willst du wissen?“
„Ich möchte wissen, ob auch Frauen am Turnier teilnehmen dürfen?“
Hockster zuckte de Schultern. „Ich weiß es nicht. Der Wirt könnte es wissen, frag ihn.“
Madigan nickte zustimmend. „Wenn du meinst. Danke.
„Gern geschehen.“
„Wirt
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