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Goldkehlchen: Kriminalroman (German Edition)

Goldkehlchen: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Goldkehlchen: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Stammkötter
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mich irgendwie beschäftigt. Die haben dort Reifenspuren gefunden, die keiner richtig zuordnen kann, nicht mal unsere Oberexperten.«
    Er gab Kroll die graue Akte.
    Kroll setzte sich an seinen Schreibtisch und blätterte in den Seiten, den Kopf auf seine Hand aufgestützt. »Reifenspuren, schmal wie von einem Kinderwagen«, murmelte er vor sich hin. »Aber die Spurbreite passt nicht. Die Räder stehen zu nah beieinander.« Er sah Wiggins fragend an. »Was kann das sein?«
    »Ich habe die Kollegen schon angerufen. Die meinen, es könnte von einem Puppenwagen sein, so wie ihn kleine Mädchen haben. Aber für einen Puppenwagen sind die Abdrücke zu tief. So richtig passt das auch nicht.«
    »Vielleicht haben unsere Freunde vom Chor in dem Kinderwagen eine Kiste Bier transportiert«, orakelte Kroll.
    »Dann würde das mit dem Gewicht hinkommen«, lächelte Wiggins. »Aber so richtig vorstellen kann ich mir das auch nicht.«
    Das Klingeln von Krolls Handy riss sie aus ihren Gedanken. Kroll drückte auf die grüne Taste, beendete aber schon nach kurzer Zeit das Gespräch wieder. »Das war Heidi Fleischer. Die ist total aus dem Häuschen. Wir sollen unbedingt sofort vorbeikommen.«
    »Mach das allein«, sagte Wiggins. »Ich geh lieber die Akten zum 101. Mal durch.«
     
    Heidi Fleischer erwartete Kroll schon am Gartentor. »Jetzt gucken Sie mal, was hier mitten in unserem Vorgarten liegt.« Sie eilte auf die Wiese und blieb mitten im Garten abrupt stehen. Kroll folgte ihr. Im Gras lag eine knöcherne Hand.
    »Ich würde mich nicht wundern, wenn das die Hand von Johann Sebastian Bach ist«, staunte Kroll.
    »Haben Sie eine Ahnung, seit wann die hier liegen könnte?«
    »Das kann ich Ihnen ziemlich genau sagen«, versicherte Heidi Fleischer zu Krolls Überraschung. »Ich bin direkt nach unserem Treffen im Café nach Hause gefahren. Da war unser Hund noch im Garten. Ich habe ihn dann reingeholt. Diese Hand kann erst danach in den Garten gelegt worden sein. Unsere Jacky lässt keinen Knochen liegen, und mag er noch so alt sein. Da bin ich mir absolut sicher!«
    »Also in der letzten halben Stunde«, überlegte Kroll laut. »Haben Sie etwas angefasst?«
    »Nein, ich habe Sie sofort angerufen.«
    Kroll nahm sein Handy und informierte die Spurensicherung. Er forderte auch Beamte an, die die Nachbarn befragen sollten.
    »Ist Ihnen irgendetwas aufgefallen, haben Sie irgendjemanden gesehen?«, fragte er nach dem Telefonat.
    Heidi Fleischer schüttelte den Kopf. »Nein. Können wir reingehen?«
    »Ich nicht«, erwiderte Kroll. »Ich muss hier warten, bis die Kollegen von der Spurensicherung da sind. Nicht, dass noch ein Hund aus der Nachbarschaft sich an unserem Fund zu schaffen macht.«
    »Ich geh schon rein und setze uns einen Kaffee auf.«
    Die Kollegen von der Spurensicherung erledigten ihre Arbeit gründlich und mit langjähriger Routine. Kroll, der wusste, dass er nur im Weg stehen würde, ging die Straße entlang. Er wollte nachdenken und verspürte wenig Lust, die Einladung von Frau Fleischer zum Kaffee anzunehmen. Die soll lieber endlich mit ihrem Sohn reden, als mit mir Kaffee zu trinken, war seine wenig einfühlsame Meinung.
    Er war schon an der Linde vorbeigegangen, die, wie viele andere Bäume, in einer Baumscheibe aus den Platten des Gehweges herausragte. Dann drehte er sich wieder um, sah sich die Baumscheibe genauer an und lief wieder zum Haus der Familie Fleischer zurück. Wenig später stand er mit dem Leiter der Spurensicherungsabteilung erneut vor dem Baum. »Diese schmalen Schleifspuren da, könnten das nicht die gleichen wie am Alumnat sein, diese Puppenwagenspuren?«
    Sein Kollege warf sich auf die Knie und sah sich die länglichen Abdrücke genauer an. »Verdammt, Kroll. Du solltest die Abteilung wechseln. Ich denke, für unsere Truppe wärst du eine gute Verstärkung.«
    Kroll wartete, bis sich der Beamte in dem weißen Overall wieder aufgerichtet hatte. Gemeinsam starrten sie gebannt auf die linienförmigen Spuren. »Das kann doch kein Puppenwagen sein. Wir suchen doch nicht nach einem fünfjährigen Mädchen, das seinen Puppenwagen durch die Gegend schiebt.«
    »Wiggins hat uns auch schon darauf angesprochen. Wir haben einfach kein Vergleichsmaterial. Das kann doch alles Mögliche sein. Vielleicht hat irgendjemand in Marke Eigenbau sich ein Wägelchen gebastelt. Ein Schweißgerät kriegst du doch heute in jedem Baumarkt. Was sollen wir da machen? Wir können lediglich die Infos abgleichen, die wir

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