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Goldmond

Goldmond

Titel: Goldmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Picard
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kein Kind des Akusu gesehen, das würdiger in den Tod ging als Siwanon. Ihr habt alles Recht, stolz auf ihn zu sein. Und ich hoffe, Ihr könnt mir vergeben.«
    Einen Wimpernschlag lang schien sie die Berührung seiner Finger zu genießen, doch dann zog sie den Kopf zurück. Telarion bedauerte das.
    »Ich danke Euch für Eure Worte, Fürst.« Sie atmete tief ein. »Ich werde versuchen, diese Tat zu vergeben, doch ob ich sie vergessen kann, muss die Zeit weisen.«
    »Es wäre überaus großherzig«, sagte Telarion nach einer Weile.
    »Es wäre im Sinne der Ys, die uns in ihrem Tempel einander in die Arme gab«, erwiderte sie. Ihre Augen funkelten gelb, und Telarion erkannte, dass sie diese Worte bewusst wählte.
    Es zuckte um seine Mundwinkel. »Ich bin geschmeichelt, dass dieses Erlebnis einen solchen Eindruck bei Euch hinterließ.«
    Ihr Kinn schob sich vor – ein Ausdruck, der ihrem Gesicht etwas Trotziges verlieh, wie ein Kind, dem man ein Spielzeug verweigerte –, doch Telarion sprach weiter, bevor sie etwas dazu sagen konnte.
    »Mendari, lasst uns nicht vergessen, was vor uns liegt. Es ist wichtiger als das, was wir gemeinsam träumten – so schön es gewesen sein mag.«
    Er richtete sich auf und widerstand der Versuchung, ihr Gesicht zu berühren. Er stellte sich jedoch vor, eine solche Berührung zaubere ein Strahlen auf ihre Züge und in die seltsam gelbdunklen Augen, denen die Enttäuschung darüber, dass er nicht mehr über ihre gemeinsame Vision zu sagen hatte, deutlich anzusehen war.
    Er konnte für einige Augenblicke nicht weitersprechen. Zu verführerisch war der Gedanke, eine einzige Berührung könnte den Zauber wiederherstellen, den er damals empfunden hatte, als …
    Er räusperte sich. »Lasst uns zum Abt gehen, Mendari. Er wird uns sagen, wie wir am besten voneinander lernen können, damit wir das Siegel finden. Ihr seid Seelenherrin, ich bin Herr des Lebens. Wenn das Siegel gefunden werden soll, sind es diese Magien, die uns helfen, es zu bergen.«
    Die Enttäuschung, dass er weder sagte noch tat, was sie sich so offenbar erhofft hatte, stand ihr ins Gesicht geschrieben. Und doch nickte sie rasch und erhob sich. Dankbar, dass sie seineHilfe nicht brauchte, legte er die Hände erneut auf den Rücken und folgte ihr, als sie die Plattform verließ. Es war, als müsse er sich selbst davon abhalten, sie erneut zu berühren.
    Sanara ging an Gomaran vorbei, der auf dem Arkadengang gewartet hatte.
    Telarion fragte sich, was wohl sein Milchbruder über die Szene dachte, deren Zeuge er gerade geworden war. Doch der steinernen Miene des Hauptmanns war nichts zu entnehmen.
    Zum ersten Mal wurde ihm bewusst, wie schwer die Aufgabe war, die vor ihm lag: Immer in Gesellschaft dieser Dunkelmagierin zu sein und doch den Abstand zu ihr wahren zu müssen, den ihm der Anstand gebot. Den die Aufgabe, das Siegel zu bergen, ihm gebot.
    Er konnte Ys nur um die Kraft bitten, es zu ertragen.
    »Nein! Nein, Mendari!«
    Die Gestalt, auf deren Schulter sie hatte springen wollen, wich schneller aus, als das menschliche Auge zu folgen vermochte. Sanara konnte ihren Sturz nicht mehr verhindern und landete unsanft auf dem Boden.
    Die Schulter schmerzte, obwohl das Rund des Kampfplatzes mit Moos ausgepolstert war und nicht wie üblich mit Sand. Doch bevor sie sich fassen konnte, wurde sie herumgerissen. Ein Gewicht landete auf ihrer Brust, das ihr die Luft aus den Lungen trieb. Dann wurde die scharfe Klinge eines daikons so fest an ihre Kehle gepresst, dass sie nicht zu atmen wagte. Eisige Kälte umhüllte sie. Gleichzeitig wurde ihr rechtes Handgelenk von so unbarmherzig starken Fingern gepackt, dass ihr das Langschwert, mit dem sie den Gegner hatte angreifen wollen, aus der Hand rutschte.
    »Ich sagte Euch, dass diese Taktik bei Elben nicht verfängt!«, hörte sie eine ungeduldige Stimme.
    Zorn packte Sanara. Sie schloss die Augen, griff in die Flammeihrer Seele und blies hinein. Feuer stob von ihrer Hand ins Gesicht des Gegners.
    Ein Schmerzensschrei war zu hören, dann löste sich das Gewicht von ihrer Brust.
    Sanara sprang auf und griff gleichzeitig wieder nach dem unhandlichen Langschwert. Noch stand ihr Gegner verwirrt eine Elle von ihr entfernt und versuchte, etwas zu erkennen, nachdem sie ihn geblendet hatte. Sie wollte den Augenblick nutzen. Doch das Schwert in ihrer Hand war so schwer, dass es beinahe ihrer Hand entglitt. Sie musste nachfassen, und einen Augenblick später war der Gegner verschwunden.
    Sanara

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