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Goldrausch: Tannenbergs zweiter Fall

Goldrausch: Tannenbergs zweiter Fall

Titel: Goldrausch: Tannenbergs zweiter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Franzinger
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halt nicht.«
    »Und was ist da genau passiert?«
    Thomas Krehbiel verstummte. Man merkte ihm den inneren Kampf deutlich an. Tannenberg kannte dieses Verhalten sehr gut. Es trat häufig an der Stelle einer Vernehmung zu Tage, wenn es darum ging, Mittäter oder Auftraggeber zu benennen, vor denen man Angst hatte. Aber er hatte auch schon oft erlebt, wie diese starken Angstreflexe dadurch überwunden wurden, indem man dem Beschuldigten den Ernst seiner Lage klar vor Augen führte und ihm vor allem Strafminderung bei einem konstruktiven Verhalten in Aussicht stellte.
    »Sie denken schon daran, dass, wenn Sie nicht Ross und Reiter nennen, also im vorliegenden Fall eben den Mörder von Frau Niebergall, Sie wegen zweifachen Mordes angeklagt werden. Einen haben Sie ja schon gestanden und den anderen können wir Ihnen anhand der Fingerabdrücke auf der Alarmanlage und der Bärenfigur locker nachweisen.«
    »Aber …«
    »Nix aber! Sie können Ihren Hals nur retten, wenn Sie uns eine plausible Erklärung dafür liefern, wie Ihre Fingerabdrücke an die beiden Stellen gekommen sind. Ansonsten sehe ich schwarz für Sie, guter Mann – und zwar rabenschwarz!«
    Diese plakative Drohung zeigte sogleich Wirkung, denn aus Thomas Krehbiels Mund sprudelte es hernach wie aus einer Bergquelle nach einer föhnbedingten, plötzlich einsetzenden Schneeschmelze.
    »Ich hab die Frau nicht umgebracht. Das müssen Sie mir wirklich glauben! Ich …«
    »Wir müssen gar nichts – Sie müssen!«, unterbrach Fouquet und erhöhte den Druck noch weiter. »Vergessen Sie nicht: Sie müssen uns davon überzeugen, dass Sie nicht der Mörder von Susanne Niebergall sind!«
    »Ich hab unten im Auto gesessen. Erst als der Chef völlig fertig mit dem blutverschmierten schwarzen Klotz in der Hand unten in der Tür stand, bin ich zu ihm hin!«
    »Sie behaupten also, dass er die Bärenskulptur in der Hand hatte? Hab ich Sie da richtig verstanden, Herr Krehbiel?«, hakte Tannenberg schnell nach.
    »Ja! In dem Moment hab ich natürlich nicht gewusst, dass das ein Bär ist. Das hab ich erst später gesehen.«
    »Wenn er das Ding in der Hand oder sogar mit beiden Händen getragen hat, dann müssten doch auch andere Fingerabdrücke auf den Blutflecken zu finden gewesen sein? Oder etwa nicht, Wolf?«, fragte Schauß seinen Vorgesetzten.
    »Wieso? Er hat doch Handschuhe angehabt!«, warf Thomas Krehbiel ein.
    »Was? Dieser Berger hatte Handschuhe an?«
    »Ja, solche schwarzen Lederhandschuhe. Die hat er oft im Winter getragen.«
    »Komisch!«, rutschte es Tannenberg heraus. »Aber machen Sie mal weiter!«
    »Na ja, der stand dann halt da wie ein Häufchen Elend. Da musste ich ihm doch helfen – oder?«
    Niemand reagierte auf seine Frage.
    Er zog gierig an einer neuen Zigarette. In den wie aus einem Ventil herausströmenden Rauch hinein fuhr er fort: »Ich bin dann zu ihm hin, hab ihn gestützt und auf die Treppe gesetzt. Dann hab ich ihn gefragt, was denn passiert sei. Und er hat gesagt, die Frau wäre plötzlich wie eine Irre über ihn hergefallen. Er hätte sich nur gewehrt. Dann sei sie unglücklich gestürzt und wäre sofort tot gewesen. Was sollte ich denn machen?«
    »Das ist nicht die entscheidende Frage, Mann! Was haben Sie gemacht? – ist viel interessanter für uns!«, bemerkte Tannenberg trocken. »Und zwar genau der Reihe nach.«
    Krehbiel schloss die Augen.
    »Dann hat er gesagt, dass ich ihm helfen soll.« Er knabberte geistesabwesend auf seinen vor den Mund gepressten Händen herum. Anschließend blickte er hoch zur Decke. »Dann hat er gesagt, wir müssten einen Brand legen, um damit die Spuren zu verwischen. Ich soll im Gebäude rumgehen und was Brennbares suchen. Und das hab ich dann gemacht und hab im Keller die Benzinkanister entdeckt. Das hab ich ihm dann gesagt.« Er kniff erneut die Augen zusammen. »Aber ich hätte ja auch die Kanister im Auto nehmen können. Ich hab ja immer zwei Reservekanister dabei, denn …«
    »Nicht abschweifen! Weiter im Text!«, mahnte Tannenberg.
    »Ich bin dann hoch, hab das Benzin verteilt und bin dann wieder runter zu ihm. Und da ist mir eingefallen, dass es bei denen im Gebäude, genau wie bei uns in der Merkurstraße – wo ich ja auch noch Hausmeister bin – bestimmt ein Feuermeldesystem gibt. Das hab ich ja dann auch noch gefunden. Und gleich die Alarmanlage mit ausgeschaltet. Mir ist nämlich die Idee gekommen, einen Einbruch vorzutäuschen«, sagte er nicht ganz ohne Stolz, einen Augenblick die dramatische

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