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Goldrausch: Tannenbergs zweiter Fall

Goldrausch: Tannenbergs zweiter Fall

Titel: Goldrausch: Tannenbergs zweiter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Franzinger
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der genau so war, wie es sich gehörte: Der Hefeteig nicht zu dick, Rand und Boden schön knusprig, der Belag mit vielen Zwiebeln, aber wenig Speck, dafür aber mit reichlich Kümmel gewürzt.
    Die Stimmung war bestens – und wurde noch besser, als sich zur Freude der leicht angeheiterten Männer zwei junge, attraktive Damen neben sie setzten.
    »Wolf, ist das nicht köstlich, wie diese Vorderpfälzerinnen beim Sprechen singen?«, meinte Dr. Schönthaler mit bewusst gedämpfter Lautstärke zu Tannenberg gesagt zu haben.
    Aber die Tatsache, dass die rothaarige der beiden Frauen sofort auf seine Aussage reagierte, überzeugte ihn davon, dass er sich wohl geirrt hatte. »Das sagen sie immer, die Hinterpfälzer! Dabei ist es doch genau umgekehrt: Ihr singt doch eindeutig, wenn ihr redet! Das hat schon meine Oma gesagt. Und die musste es wissen, denn die war schließlich 40 Jahre mit einem Landstuhler verheiratet – die arme Frau.«
    Die Schwarzhaarige schien an einer Small-Talk-Runde nicht interessiert zu sein und wollte mit der anderen, bei der es sich anscheinend um eine Arbeitskollegin handelte, über wichtige berufliche Dinge sprechen.
    Tannenberg folgte mit einem Ohr dem Gespräch der beiden Frauen und war nicht wenig überrascht, als irgendwann plötzlich der Name der Firma FIT.net fiel. Zuerst meinte er sich verhört zu haben. Aber als kurze Zeit später die andere ebenfalls von FIT.net sprach, befahl er seinen Ohren, sofort einen umfassenden Lauschangriff zu starten.
    Seinen ebenfalls schon leicht angeheiterten Zechkumpan versuchte er mit nach seiner Meinung eindeutigem Mienenspiel auf den interessanten Inhalt des Dialogs aufmerksam zu machen. Aber Dr. Schönthaler verstand nicht einmal ansatzweise, worauf Tannenberg ihn mit seiner merkwürdigen Gesichtsakrobatik hinweisen wollte.
    Also machte er sich über ihn lustig, in dem er nun seinerseits damit anfing, Grimassen zu schneiden. Erst als sein ihm direkt gegenüber sitzender Begleiter mehrmals mit dem linken Zeigefinger auf sein Ohr deutete und der Gerichtsmediziner einige Gesprächsfetzen aufschnappte, war ihm plötzlich klar, worauf Tannenberg ihn die ganze Zeit über hatte hinweisen wollen.
    »Entschuldigen Sie, wir möchten Sie bestimmt nicht anmachen. Sie brauchen wirklich keine Angst vor uns zu haben. Wir sind nämlich beide glücklich verheiratet«, log der Leiter der Kaiserslauterer Mordkommission und fragte sich, gleich nachdem diese Worte seinen Mund verlassen hatten, warum um Himmels Willen er gerade solch einen ausgemachten Blödsinn von sich gegeben hatte.
    »Das sagen sie alle«, erwiderte die Rothaarige. »Zu Hause haben sie eine liebe Frau und liebe Kinder – und im Weinzelt fallen sie dann über junge Frauen her, die vom Altersunterschied her glatt ihre Töchter sein könnten.«
    »Also, meine Damen«, mischte sich nun auch der Pathologe ein, »von Herfallen kann ja bis jetzt zumindest wohl kaum die Rede sein. Wir sind beide bei der Kriminalpolizei und arbeiten an einem Fall, in dem die Firma, über die Sie gerade geredet haben, eine nicht unwesentliche Rolle zu spielen scheint.«
    » FIT.net ? Warum, was ist denn mit denen los?«, wollte die schwarzhaarige Frau neugierig wissen.
    »Darüber dürfen wir leider nicht sprechen«, antwortete Tannenberg, der bis vor ein paar Sekunden gar nicht gewusst hatte, dass sein bester Freund bei der Mordkommission beschäftigt war. »Aber wir würden Ihnen gerne einige Fragen dazu stellen. Vielleicht könnten Sie uns dabei helfen, uns ein Bild über diese Firma zu machen.«
    »Ja, machen wir gerne«, entgegnete die rot gelockte Frau, die sich die Bereitschaft ihrer Kollegin durch deren Kopfnicken bestätigen ließ.
    »Sehr schön! Das ist wirklich ausgesprochen freundlich von Ihnen«, bedankte sich Tannenberg für dieses nicht unbedingt von ihm erwartete Entgegenkommen. »Haben Sie beruflich mit dieser Firma zu tun?«
    »Also direkt auf alle Fälle nicht. Wir arbeiten zwar im selben Bereich der Informationstechnologie, denn wir entwickeln ebenfalls Software für den Versicherungs- und Bankenbereich. Aber wir sind Konkurrenten – und darüber hinaus auch nur eine kleine Firma.«
    »Interessant! Darf ich die Damen zu einem Schoppen Federweißer einladen?«, fragte Tannenberg und orderte, nachdem die jungen Frauen dankend abgelehnt hatten, nur für sich und den Rechtsmediziner eine weitere Runde Neuen Weins. »Wenn Sie im selben Teich schwimmen – also ich mein, im selben Wirtschaftsbereich tätig sind

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