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Goldrausch: Tannenbergs zweiter Fall

Goldrausch: Tannenbergs zweiter Fall

Titel: Goldrausch: Tannenbergs zweiter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Franzinger
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junge, attraktive Polizistin, nachdem sie eilig im schwarzen Porsche Carrera Platz genommen hatte.
    »Wieso? Wir haben doch nichts zu verbergen, oder?«
    »Komm Geiger, halt deine Hormone im Zaum, sonst steig ich jetzt gleich wieder aus.«
    »Gut, Sabrina. Aber ein kleines Späßchen wird man doch wohl noch unter Kollegen machen dürfen.«
    Der Kriminalhauptmeister startete sein Nobelauto. »Übrigens treffen wir nachher auch den Carlo Weinhold, der wird dir bestimmt gefallen.«
    »Wer ist denn das?«
    »Das ist einer unserer Magnum Consultants.«
    »Was ist der?«
    »Magnum Consultant. Also, pass mal auf! Ich erklär dir das mal: Bei MPI fängt man als Junior Consultant an. Das ist ein einfacher Finanzberater. Der Magnum Consultant ist so was wie der Ober-Finanzberater. Der betreut einen eignen Stab von Junior Consultants und bekommt von jedem Geschäft, das einer seiner Mitarbeiter macht, eine saftige Provision ab. Das ist der Job, sag ich dir! Und der Carlo Weinhold ist mein Mentor, wie das bei MPI heißt. Und der Carlo hat mir gesagt, dass, wenn ich weiter so erfolgreich bin, ich demnächst auf der Karriereleiter eine Stufe nach oben klettern werde. Toll, gell?«
    »Ja …, schon.«
    »Sag mal, Sabrina, möchtest du nicht auch Geld bei uns investieren? Wir erzielen wirklich phantastische Gewinnsteigerungen mit unseren Anlagen. Und – eigentlich darf ich das ja nicht! Aber ich würd’s trotzdem machen, weil du’s bist.«
    »Was denn?«
    »Ich würde dir die Hälfte meiner Provision, die ich für den Vertag mit dir bekäme, abgeben. Ist das kein super Angebot?«
    Sabrina zögerte ihre Antwort hinaus, sie schien mit sich zu kämpfen, war hin- und hergerissen zwischen Geldgier und Misstrauen.
    »Wie würde das denn ablaufen?«, fragte sie neugierig.
    »Ganz einfach: Du legst, sagen wir mal 10.000 Euro, über mich bei MPI an. Das ist die Mindestsumme, ab der ich 2.000 Euro Provision kassiere …«
    »2.000 Euro?«, fragte Sabrina sofort ungläubig nach. »Das sind ja 20% – nur für eine Unterschrift? Das gibt’s doch nicht!«
    »Doch Sabrina, das gibt’s. Bei MPI profitieren alle: die Anleger, die Mordsrenditen bekommen, die Berater … Und du würdest nach Vertragsabschluss von mir 1.000 Euro zurückerhalten, bar versteht sich. Aber davon dürfte niemand etwas erfahren, auch nicht dein Mann!«
    »Warum?«
    »Weil ich dann ziemliche Schwierigkeiten bekäme.«
    Wieder grübelte Sabrina. Sie blickte hinaus in den von den Lichtkegeln der starken Fernscheinwerfer erhellten Wald, durch den sie mit hoher Geschwindigkeit hindurchbrausten.
    »Ich denk mal drüber nach … Aber ich hab von dem Erbe meiner Mutter schon noch etwas Geld, von dem sogar Michael nichts weiß – als Notreserve!«
    »Das wäre doch was. Was meinst du wohl, wie toll es ist, wenn man jeden Tag in der Zeitung sehen kann, wie sich das angelegte Geld vermehrt. Wie durch Zauberhand. Und es ist wirklich so«, er drehte sich kurz zu Sabrina hin, »ich konnt’s ja am Anfang auch nicht glauben: Die durchschnittliche Rendite in den letzten 5 Jahren betrug bei MPI 80% – im Jahr!«
    »Das heißt ja: Aus meinen 10.000 Euro wären in 5 Jahren 40.000 Euro geworden.«
    »Nein, das stimmt nicht!«
    »Wieso?«, fragte die junge Polizeibeamtin verwundert.
    »Weil du nach dem ersten Jahr einen Kapitalstock von 18.000 Euro gehabt hättest, der dann wiederum 80% Gewinn gebracht hätte. Mit diesem Wiederanlageeffekt hättest du nach 5 Jahren nicht 40.000 Euro, sondern sage und schreibe fast 190.000 Euro gehabt.«
    Als Geiger seinen Porsche direkt vor der festlich beleuchteten Spielbank parkte, pendelte Sabrina Schauß’ Kopf immer noch ungläubig hin und her.
    Carlo Weinhold erwartete die beiden Kaiserslauterer Kriminalbeamten an der Casino-Bar, die sich im Eingangsbereich des prunkvollen Spielbankgebäudes befand. Er war sehr elegant gekleidet, sonnengebräunt und fügte sich sehr gut in dieses exklusive Ambiente ein. Was man von Geiger nicht behaupten konnte, der nervös an seinem Porscheschlüssel herumspielte und sich in dem von hellen Raumfarben und diversen Glas- bzw. Spiegelflächen geprägten Foyer überhaupt nicht wohl zu fühlen schien.
    Der hochrangige MPI -Mitarbeiter ließ Geiger an der Bar zurück, reichte Sabrina seinen Arm, passierte unkontrolliert die kleine Rezeption und promenierte mit ihr durch den großen Spielsaal des Casinos. Überall schien man ihn zu kennen, egal, ob er mit seiner hübschen Begleiterin am Französischen Roulette stand und

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