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Goldschatz

Titel: Goldschatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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richten. Und sie wollte nicht darüber nachdenken, was in ihr vorgegangen sein mochte, als man ihr das angetan hatte. Ihr nackter Körper war kein hübscher Anblick und in seinem jetzigen leblosen Zustand war es peinlich, ihn anzusehen. Als Ace den Leichnam anfasste und umdrehte, wandte Fiona den Blick ab. In ihrem früheren Leben hatte sie nie mit Leichen zu tun gehabt.
    »Ich frage mich, ob sie schon immer Rose geheißen hat oder sich erst hiernach so genannt hat«, meinte Ace, woraufhin Fiona doch wieder einen Blick wagte.
    Die Pobacken der Toten waren mit einem eintätowierten Rosenstrauch verziert.
    Hatte Fiona eben noch wie ein kraftloses nervliches Wrack auf ihrem Stuhl gehockt, so stand sie nun neben dem Bett und starrte auf den Allerwertesten der Ermordeten. »O mein Gott!«, stieß sie hervor, eine Hand auf dem Mund.
    »Was ist? Und bei Gott, wenn du dir wieder die Würmer aus der Nase ziehen lässt wie heute Morgen, wirst du es noch bereuen!«
    Fiona schluckte den Kloß in ihrem Hals herunter und holte tief Luft. »In Raffles hatte der Mann, der in Wirklichkeit eine Frau ist...« Sie zeigte auf die Tätowierung.
    Ace ließ Rose auf das Bett zurücksinken und richtete sich auf. »Jetzt kommen wir der Sache endlich näher.«
    »Ach ja?«, fragte Fiona schrill. »Dem Tod näher, meinst du wohl! Dem eigenen! Mit einem Nagel im Hals!«
    Hierauf beugte Ace sich erneut über die Frau und zog ihr den Nagel aus der Wunde. Er hielt den Kopf dicht vor die Augen. »Nummer drei«, sagte er.
    Fiona drehte sich der Magen um. Ihre Knie gaben nach und sie ließ sich wieder auf den Stuhl sinken.
    Als das Telefon klingelte, zuckten sie beide zusammen. Fiona blickte aus weit aufgerissenen Augen zu Ace hoch.
    »Das ist der zweite Anschluss«, sagte er. »Das Fax. Bleib hier, ich gehe nach unten und ...«
    Sie machte sich nicht erst die Mühe, ihm zu antworten, sondern war mit einem Schritt ihrer langen Beine bei ihm und heftete sich an seine Fersen. Als er beim Faxgerät anlangte, klebte Fiona förmlich an ihm.
    »Du rückst mir so auf die Pelle, dass ich die Arme gar nicht bewegen kann«, sagte er und versuchte, die Seiten abzureißen, aber seine Stimme klang nicht verärgert.
    Fiona langte um ihn herum und riss das Blatt ab. Sie warf einen Blick darauf, bevor sie es mit den Worten »Braves Mädchen« an Ace weiterreichte. Er ging mit dem Fax hinüber ins Wohnzimmer, wo sie bereits Schere und Tesafilm bereitgelegt hatten.
    Minuten später hatten sie schon zwei halbe Karten und ein Drittel von vier weiteren. »Sehr gut, findest du nicht auch?«
    »Sicher«, murmelte Ace, den Blick auf das Puzzle gerichtet. »Ich dachte nur«, begann er langsam, »dass du vielleicht sicherer wärst im ...«
    Sie fuhr zurück. »Im Gefängnis, meinst du? Du bleibst draußen und mich soll man einsperren, ja? Du folgst einer Schatzkarte, während ich ...«
    »Du wärst in Sicherheit, während ich mein Leben ...« Er brach ab, als er ihren Gesichtsausdruck sah. »Okay, wir sitzen in einem Boot und sind ein Team.«
    Fiona blickte in seine dunklen Augen und nickte. Sie hätte ihm gern gesagt, dass sie ihm bis ans Ende der Welt folgen würde. »Hey, Burke«, sagte er leise. »Du bist doch nicht etwa dabei, dich in mich zu verlieben, oder? Es ist eine Sache, Spaß miteinander zu haben, aber Liebe ist etwas völlig anderes.«
    »Ich ...«, begann sie und versteifte sich dann. »Wer sollte sich schon in dich verlieben? Du bist der letzte Mann auf der Welt, den ich ...«
    Sie wurde vom Läuten der Türglocke unterbrochen und nach einem Blick nach oben in Richtung Schlafzimmer sah sie Ace furchtsam an.
    »Bleib hier und gib keinen Mucks von dir.«
    Auch diesmal ignorierte Fiona seine Anordnung und blieb dicht hinter ihm, als er zur Tür ging. Nachdem er sie sanft zurückgeschoben hatte, was jedoch ohne Wirkung blieb, öffnete er die Tür. Es war Suzie, die Joggerin, wieder in knappen Shorts; diesmal zeigte sie so viel von ihren umwerfenden Beinen, dass es beinahe unsittlich war.
    »Entschuldigt die Störung, aber könntet ihr mir vielleicht eine Tasse Zucker borgen?«
    »Klar«, entgegnete Ace und hielt die Tür weit auf, um sie hereinzulassen, eine Bewegung, die sich als einigermaßen schwierig erwies, da Fiona immer noch förmlich an seinem Rücken klebte. Und sie hielt sich auch auf dem Weg in die Küche dicht hinter ihm. Erst dort gelang es ihm, ihre Hände von seinen Armen zu lösen und auf die Kante des Tresens zu legen. Dann trat er nach einem

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