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Goldschatz

Titel: Goldschatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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strengen Blick auf Fiona zur Seite, um die Vorratsdose Zucker aus dem Schrank über der Arbeitsplatte zu holen.
    »Schöner Tag, nicht wahr?«, meinte Suzie und ließ den Blick durch die Küche schweifen.
    Fiona schenkte ihr ein schwaches kleines Lächeln. Ihr war viel zu bewusst, was sich in dem Raum über ihren Köpfen befand, als dass sie einen klaren Gedanken hätte fassen können.
    Als Ace Suzie den Zucker in einer Plastiktasse reichte, fragte er: »Wie geht es denn Rose heute Morgen?« Hastig griff er nach Fionas Ellenbogen, um sie zu stützen. Sie war kreidebleich und ihre Beine drohten den Dienst zu versagen.
    »Gut, denke ich«, entgegnete Suzie und lächelte so breit, dass ihr Pferdeschwanz auf und ab wippte. »Ihr hättet nicht zufällig eine Tasse Kaffee?«
    »Nein, aber ich kann welchen kochen«, erwiderte Ace zuvorkommend, kehrte den beiden Frauen den Rücken zu und trat an die Kaffeemaschine.
    Suzie schenkte Fiona ein Megalächeln. »Klingelt da das Telefon?«
    Als Fiona nicht antwortete, sagte Ace: »Das ist das Fax. Liebes, willst du nicht rübergehen und nachsehen, was es ist?«
    Fiona hatte keinen Schimmer, wer »Liebes« war, und so blieb sie einfach stehen und starrte Suzie an. Was, wenn sie von der Leiche oben erfuhr? Andererseits wurden sie und Ace bereits zweier Morde beschuldigt. Was spielte ein weiterer da noch für eine Rolle? Man konnte sie ja doch nicht mehr als einmal hängen, oder?
    »Ich denke, es könnte ein weiteres Stück der Karte sein«, sagte Suzie leise. »Und das wollen wir uns doch nicht entgehen lassen, oder?«
    Es war Ace, dem plötzlich klar wurde, dass das Haus vermutlich verwanzt war und jemand mithörte. Hastig packte er beide Frauen am Arm und zog und zerrte sie nach draußen. Draußen beim Pool sah er Suzie an und zeigte stumm um den Pool herum.
    Sie schüttelte verneinend den Kopf.
    »Würdet ihr mir bitte verraten, was los ist?«, fragte Fiona ungeduldig. »Oder habt ihr beide vielleicht vor, eine Pantomimenschule zu eröffnen?«
    »Wanzen«, sagte Ace knapp, als würde das alles erklären. »Es gibt viele Wanzen in Florida«, erwiderte Fiona. Dann ging ihr ein Licht auf. »Ah. Diese Art von Wanzen.«
    Ace bedeutete Suzie, auf einem der vier grünen Stühle um den Glastisch herum Platz zu nehmen, und setzte sich dann ihr gegenüber. Er überließ es Fiona, selbst zu ent-scheiden, ob sie sich setzen oder lieber stehen bleiben wollte. Sie setzte sich.
    »Willst du anfangen?«
    »Ist Rose ...?«, fragte Suzie.
    »Ja, sie ist tot«, bestätigte Ace. »Und sie liegt in unserem Haus, in unserem Bett. Ich wüsste gern, wer was weiß.«
    »Meinst du damit, ob jeder in Blue Orchid weiß, wer ihr beide wirklich seid?« Sie sah Ace und Fiona amüsiert an.
    »Natürlich wissen alle Bescheid. Wir müssten blind und taub sein, um das nicht zu wissen. Und, Schätzchen ...«
    Sie warf einen Blick auf Fiona. »Kein Chirurg ist so gut, eine ältere Frau so jung aussehen zu lassen wie dich.«
    Fiona entschied spontan, dass sie Suzie mochte.
    »Die Hälfte von uns hier sucht nach den Löwen«, fuhr Suzie fort.
    Fiona war sprachlos. All ihre Bemühungen um Geheimhaltung ...
    Suzie beugte sich zu Ace vor. »Und wenn ihr sie findet, werden ein Dutzend Leute mit Schusswaffen im Anschlag hinter euch stehen.«
    »Außer Wallis«, bemerkte Fiona ruhig. »Der benutzt ein Messer.«
    Bei dieser Bemerkung sahen Suzie und Ace sie an. »Ich glaube, euch beiden ist nicht klar, wie viel sie weiß«, sagte Suzie schließlich leise. »Es gibt Leute, die ihr deswegen nach dem Leben trachten, und andere, die sie eben wegen dieses Wissens lebendig haben wollen. Um die Wahrheit zu sagen«, fuhr sie fort und sah Fiona dabei fest in die Augen, »wärst du im Gefängnis um vieles sicherer.«
    »Das denke ich auch«, pflichtete Ace ihr bei, nahm unter dem Tisch Fionas Hand und ließ sie nicht wieder los, als er fühlte, dass sie zitterte.
    »Wer hat Roy Hudson getötet?«, hörte Fiona sich fragen. Sie versuchte, sich von der ganzen Angelegenheit zu distanzieren und sie sachlich zu betrachten. Versuchte, die tote Frau oben zu vergessen. Das Fax, das wieder klingelte und vermutlich gerade ein weiteres Stück der Karte ausspuckte, die zu einem Schatz führte, dessentwegen sich in den vergangenen zweihundert Jahren schon etliche Menschen gegenseitig umgebracht hatten.
    »Einer von ihnen«, entgegnete Suzie achselzuckend. »Ich war nicht dabei und weiß nicht viel darüber. Und ich versuche, mich künftig

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