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Goldschatz

Titel: Goldschatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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wahr? Du weißt über meine Mutter Bescheid, meinen Vater, meine Kindheit als armes, einsames kleines Mädchen auf dem Internat. Darüber, was meine Arbeit mir bedeutet hat, kurz, alles was es über mich zu wissen gibt. Aber ich weiß nichts von dir.«
    »Du weißt über mich alles, was wirklich von Bedeutung ist«, entgegnete er ruhig. »Ich war immer der Ansicht, dass ich mehr darstelle als das, was ich auf der Bank habe.
    Aber wenn du meinst, das wäre das Wichtigste, was es über mich zu wissen gibt, dann habe ich mich in dir getäuscht.«
    »Du hast dich in mir getäuscht ?«
    »Seid ihr fertig?«, fragte Suzie fröhlich, erntete jedoch nur böse Blicke, bevor sie zum Wagen hinübergingen. »Irgendwie habe ich so das Gefühl, dass das kein sehr lustiger Ausflug wird«, sagte sie, lächelte jedoch dabei selbstzufrieden.

KAPITEL 19
    Auf der Fahrt zum Kendrick Park konnte Fiona an nichts anderes denken als an Ace’ Verrat. Wie hatte sie sich nur einbilden können, ihn zu kennen? Sie hatte geglaubt, sein wahres Ich zu kennen, nur weil sie wusste, was er gern zum Frühstück aß. Und weil sie von seiner Liebe zu Vögeln wusste. Und dabei hatte er sie die ganze Zeit von seinem wahren Ich ausgeschlossen. Und warum auch nicht? Was bedeutete sie ihm schon? Ein wahnwitziger Zwischenfall hatte sie zusammengeführt, weil ihr Vater und sein Onkel gemeinsam in etwas verwickelt gewesen waren, das sich vor sehr langer Zeit ereignet hatte. Und weil Roy Hudson die Geschichte ihres Vaters gestohlen hatte. Und weil...
    »Möchtest du darüber reden?«, fragte Ace leise mit einem Seitenblick auf seine schweigsame Beifahrerin.
    »Es gibt nichts zu reden«, entgegnete sie möglichst unbekümmert. »Sind wir bald da? Ich habe mich gefragt, wie lange wir wohl brauchen werden, um die Löwen zu finden, wo du dich doch so gut im Park auskennst. Das heißt, sofern sie überhaupt noch in ihrem Versteck sind. Was ich sehr hoffen will, weil...«
    Ace blickte in den Rückspiegel und sah, dass Suzie scheinbar eingeschlafen war. Er bezweifelte allerdings, dass sie tatsächlich schlief, aber wenigstens tat sie so, als wären sie unter sich. »Der Grund, weshalb ich dir nichts von dem Vermögen meiner Familie erzählt habe«, sagte er leise, »lag darin, dass ich nicht wollte, dass es eine Rolle zwischen uns spielt.«
    Fiona musterte ihn mit hochgezogenen Brauen. »Ich verstehe. Du wolltest mir nur ein schlechtes Gewissen einreden, weil ich deinen teuren Alligator vernichtet und deinen Angestellten die Butter vom Brot genommen habe.«
    »Ja«, entgegnete er schlicht. »Anfangs ging es mir tatsächlich darum. Ich war wütend. Ich hatte das Geld für diese Maschine selbst verdient, und dass sie dann einfach so zerstört und ich entgegen meiner Absicht auf Geld würde zurückgreifen müssen, das ich nicht selbst verdient hatte ...« Er warf einen Blick aus dem Seitenfenster und schaute dann wieder nach vorn auf die Straße. »Ich wollte dir die Schuld an allem geben, aber dann ...« Er sah sie an.
    »Was dann?«, fragte sie immer noch zornig. »Was hast du dann getan? Dich in mich verliebt? Ist das der Grund, weshalb du versucht hast, mich ins Bett zu bekommen? Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich dir das abkaufe, oder?«
    »Hast du diesen Eindruck von mir?«, fragte er aufgebracht. »Glaubst du wirklich, dass ich das alles nur inszeniert habe, um mit dir ins Bett zu gehen?«
    Fiona sah aus dem Fenster und erkannte, wie lächerlich ihr Vorwurf klang. Ihre Freundinnen hatten sie oft als prüde bezeichnet. Jean hatte einmal auf einer Karibikinsel eine Woche mit einem jungen Mann im Bett verbracht, den sie danach nie wiedergesehen hatte. Und Fiona führte sich mit ihren 32 Jahren zu Beginn des 21. Jahrhunderts auf wie eine Jungfrau in einer griechischen Tragödie.
    Aber das Ganze hat nichts mit Logik zu tun! dachte sie. Seine Lügen sind über gewöhnliche Lügen, die Männer Frauen auftischen, hinausgegangen. Ace’ Lügen waren Grundsatzlügen und fast hätte sie sie geglaubt. An ihn geglaubt.
    »Hör zu«, sagte sie mit aller Ruhe, die sie aufbringen konnte. »Ich habe nicht das Recht, wegen irgendetwas wütend zu sein. Es ist dein Leben, und ob du Geld hast oder nicht, ob du deine Alligatoren selbst bezahlst oder dein Daddy sie dir schenkt, geht mich nichts an. Vielleicht haben wir in 48 Stunden die Löwen gefunden und wissen, wer Roy wirklich getötet hat. Und vielleicht... Ich weiß nicht, vielleicht wird sich alles aufklären und du kannst

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