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Goldschatz

Titel: Goldschatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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zurück zu deiner reichen Familie. Und ich kann zurück zu ... zu ...» Ihr fiel beim besten Willen nichts ein, wohin sie zurückkehren sollte. Kimberly gehörte ihr nicht mehr und sie hatte das Gefühl, dass auch mit Jeremy alles vorbei war. Und überhaupt glaubte sie nicht, Jeremy je wieder ansehen zu können, ohne Ace Montgomery vor sich zu sehen. Sie war nicht einmal sicher, ob sie je wieder irgendeinen Mann würde ansehen können, ohne ihn zu sehen.
    Ace bog vom Highway ab auf die überwucherte Zufahrt zum Kendrick Park. Sie fuhren in Richtung Hütte.
    Er äußerte sich nicht zu dem, was sie gesagt hatte, und Fiona fragte sich, was er wohl denken mochte. Sie erinnerte sich bei jeder Baumgruppe, an der sie vorbeifuhren, und bei jedem Vogel, den sie durch das Geäst schießen sah, an ihren ersten Aufenthalt in der alten Hütte seines Onkels. Sie erinnerte sich noch gut an ihre Angst, aber auch an die schlichte Kameradschaft dieser Tage. Sie erinnerte sich daran, wie Ace sie mit seinem eigenen Körper vor den Kugeln der Attentäter beschützt hatte; er war bereit gewesen, sein Leben zu riskieren, damit ihr nichts geschah. War das Theater gewesen? Konnte jemand so gut schauspielern?
    Aber damals schon hatte sie gespürt, dass er ihr etwas verheimlichte. Sie hatte keine Ahnung gehabt, was es war, aber sie hatte immer gewusst, dass er nicht der war, für den er sich ausgab. Und jetzt wusste sie, was er vor ihr verborgen hatte: Geld. Er war reich und hatte nicht gewollt, dass sie es wusste. Warum? Weil sie nicht derselben Gesellschaftsschicht angehörte?
    Als sie sich der Hütte näherten, sagte Ace: »Fiona, ich möchte dir nur sagen, dass ...«
    Er beendete seinen Satz nicht, sondern verstummte verblüfft. Auf der Veranda der verfallenen alten Hütte stand Jeremy, an seiner Seite eine bildhübsche junge Frau, die Fiona aus dem Fernsehen kannte: Miss Lisa René Honeycutt.

Kapitel 20
    Das ist keine Gartenparty«, knurrte Ace seine niedliche, kecke kleine Verlobte an.
    Fiona musste sich abwenden, um ihr Lächeln zu verbergen, da sie beim Anblick der puppenhaften Lisa befürchtet hatte, Ace würde sich vor Freude überschlagen. Und sie war noch nicht so weit, ihn mit einer anderen sehen zu können. Sie wusste nicht, wann sie so weit sein würde, aber jetzt war sie es ganz sicher noch nicht.
    Sie befanden sich jetzt im Inneren der alten Hütte, und so wie es aussah, waren die Wildtiere sehr dankbar gewesen für Fionas und Ace’ Hausputz, denn sie hatten ihre Anstrengungen, sich dort heimisch zu fühlen, verdoppelt. Aber Fiona ließ sich ganz unbeschwert auf ein Sofa fallen, das sie noch vor wenigen Wochen nicht mit der Kneifzange angepackt hätte. Lächelnd forderte sie Jeremy auf, sich zu ihr zu setzen, indem sie mit der Hand auf das Polster an ihrer Seite klopfte. Aber er warf ihr nur mit einer angewiderten Grimasse einen Blick zu, der Bände sprach.
    Die Aufmerksamkeit aller galt dem Streit zwischen Ace und Lisa, so als wären sie die Stars irgendeines Films.
    »Lisa«, sagte Ace zähneknirschend. »Hast du eigentlich eine Vorstellung davon, wie gefährlich das war, was du getan hast? Wenn die Polizei euch gefolgt ist, könnte es passieren, dass Fiona und ich ins Gefängnis gesperrt werden, bevor wir Gelegenheit haben, unsere Unschuld zu beweisen.«
    Lisa schob die Unterlippe vor und machte einen entzückenden Schmollmund. »Wenn du so mit mir sprichst, werde ich dir nicht unsere Überraschung verraten.«
    Ace lief vor Wut rot an und ballte die Hände zu Fäusten. Und so beschloss Fiona einzugreifen, bevor ein vierter Mord geschah. »Wenn deine Überraschung etwas zum Anziehen ist und dazu noch aus Seide, bin ich dafür«, sagte sie, bemüht, die Situation mit Humor ein wenig zu entschärfen - von Humor war nämlich bisher nichts zu spüren gewesen. Jeremy hatte zur Begrüßung mit schraubstockartigem Griff ihren Oberarm gepackt, als wäre sie eine unartige Zweijährige, die es zur Räson zu bringen galt. Hatte er sie immer behandelt wie ein kleines Kind?
    Bei Fionas Worten richtete Lisa den Blick auf sie und in ihren blauen Augen loderte ein Feuer, ein Feuer, das fragte, für wen Fiona sich eigentlich hielt.
    Aber anstatt sich zu ärgern, veranlasste Lisas hasserfüllter Blick Fiona lediglich dazu, Ace mit einem warmen Lächeln zu beglückwünschen. Was für eine entzückende Lady du dir ausgesucht hast, sagte ihr Lächeln.
    »Er ist meine Überraschung«, sagte Lisa tonlos und zeigte auf die Tür.
    In der Tür

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