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Goldschatz

Titel: Goldschatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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stand ein alter Mann. Das heißt, auf den zweiten Blick sagte sich Fiona, dass er möglicherweise gar nicht so alt war, sondern nur wettergegerbt. Er hatte schütteres graues Haar, war hager und sein schlaffer, faltiger Hals steckte in einem sauberen, wenn auch verwaschenen und fadenscheinigen Hemd.
    »Habt ihr die vergessen?«, fragte der alte Mann und streckte die dürre Hand aus, um ihnen drei kleine Abhörgeräte zu zeigen.
    »Haben Sie die so leicht gefunden, weil Sie sie selbst in der Hütte angebracht haben?«, fragte Ace brüsk.
    Fiona starrte den Mann eindringlich an. Irgendwie kam er ihr bekannt vor, und als er sich Ace zuwandte, schnappte sie nach Luft. Der Mann blickte zu ihr herüber und grinste breit. Ihm fehlte der linke Schneidezahn.
    »Du kennst mich, nicht wahr, kleine Smokey?«, fragte er lachend.
    »Gibby«, hauchte Fiona, die den eintätowierten grünen Drachen auf seinem Unterarm gesehen hatte.
    »Smokey hat immer gesagt, du wärst ein schlaues Mädchen«, sagte der Mann und musterte Suzie dann aufmerksam. »Du hast dich kaum verändert«, bemerkte er und betrachtete sie von Kopf bis Fuß. »Wie hast du das gemacht? Deine Seele für ewige Jugend verkauft?«
    Suzie lächelte. »Ich habe mit einem Schönheitschirurgen geschlafen, bis ihm Hören und Sehen vergangen ist, und er hat sich erkenntlich gezeigt.«
    Gibby stimmte in ihr Lachen ein.
    »Also gut«, sagte Jeremy im typischen Tonfall eines Rechtsanwaltes. »Ich will wissen, was hier vor sich geht. Dieser Mann hat gesagt, dass, wenn wir ihn herbringen, er die ganze Sache aufklären wird, und jetzt möchte ich endlich wissen, was los ist.«
    Aber niemand antwortete ihm, denn Ace, Fiona und Gibby waren bereits damit beschäftigt, ihre Rucksäcke zu schultern.
    »Wir müssen los. Wir haben einen langen Marsch vor uns«, sagte Ace und warf einen Blick auf Jeremy in seinem leichten Anzug. »Wir kommen so bald wie möglich zurück. Die Wagenschlüssel liegen auf dem Tisch.« Es war offensichtlich, dass er Jeremy, Lisa und Suzie nicht mitnehmen wollte.
    Aber Jeremy hatte andere Pläne. »Wenn Sie glauben, Sie können einfach hier rausspazieren und ...«
    Als Ace sich ihm wutschnaubend zuwandte, zuckte Jeremy, der kleiner war als er, zurück. »Ich bin gerade in der richtigen Stimmung, jemandem den Kopf abzureißen. Und wenn Sie das sein wollen, soll es mir recht sein«, sagte er leise. Dann, als Jeremy hierauf nichts erwiderte, schloss er den Gurt seines Rucksacks und ging zur Tür.
    Aber noch auf der Veranda holte Jeremy sie ein. »Ihr geht nicht ohne mich«, knurrte er.
    »Ach ja?«, fragte Ace und musterte ihn vom Scheitel bis zur Sohle. »Besorgt um Ihre Freundin? Oder wollen Sie sich einen Anteil an dem sichern, was wir finden?«
    Ehe Jeremy darauf etwas erwidern konnte, trat Fiona zwischen die zwei Männer. »Lass deine Wut nicht an ihm aus. Er hat nur versucht zu helfen. Gibby ist...«
    »Einer der Männer, die damals mit deinem Vater auf Schatzsuche gegangen sind. So viel habe ich mir schon gedacht«, schnitt Ace ihr das Wort ab und sah dann Lisa mit einer kleinen schwarzen Nylontasche aus der Hütte kommen, die der Schriftzug »Neiman Marcus« zierte.
    »Ihr Mascara!«, spottete Fiona, wandte dann aber den Blick ab, als sie den Hauch eines Lächelns auf Ace’ Lippen sah.
    »Ace, Liebling, du willst doch nicht zulassen, dass sie auf dem ganzen Weg ihre Giftpfeile auf mich abschießt, oder?«
    »Lisa«, sagte Ace geduldig. »Du kannst uns nicht begleiten. Es gibt da draußen Schlangen, Moskitos und Alligatoren. Es ist zu gefährlich für dich.«
    »Und für mich nicht, was?«, fragte Fiona empört.
    »Und für sie nicht?«, protestierte Lisa fast gleichzeitig.
    Ace hob resigniert die Hände und stieg die Verandatreppe hinunter. »Wo ist die Polizei, wenn man sie braucht? Warum kann man mich nicht verhaften und in eine nette ruhige Gefängniszelle stecken?«
    Gibby hinter ihm lachte leise. »Ich glaube, dieser Marsch wird mir besser gefallen als der letzte.«
    Eine Stunde später wünschte Fiona, sie hätte darum gebeten, in der Hütte bleiben zu dürfen, anstatt durch den Sumpf zu waten. Aber sie wollte sich nicht durch Jammern eine Blöße geben. So wie die Dinge standen, jammerte Lisa bereits genug für sie alle. Und mit jedem weiteren Wort aus Lisas perfektem kleinen Mund wurde Fionas innerliches Lächeln ein wenig breiter.
    »Du hasst sie, habe ich Recht?«, fragte Jeremy, als er Fiona einholte. Er wich ständig irgendwelchen Pflanzen aus

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