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Golem - Schicksalstraeger

Golem - Schicksalstraeger

Titel: Golem - Schicksalstraeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline S. Brockmann
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seinen Körper niederprasselte, war wie tausend Nadelstiche. Das Gift brannte in seinem Körper. Dennoch war es eben dieser Regen, der seine Erinnerung an Sykoras Macht aufweckte.
    Sie war nicht schwach. Sie konnte das schaffen, konnte die Hexe überleben! Sykora konnte das Wetter im solch immensen Maße beeinflussen, dass Silvia sie bestimmt nicht klein bekam. Auch musste seine Familie es geschafft haben zu fliehen und eine sichere Zuflucht gefunden haben. Es musste ihnen einfach gelungen sein!
    Minchen war mit Aidra geflohen und falls Aidra tatsächlich eine Tsurparin war, hätten sie sich irgendwie durchgeschlagen. Und selbst wenn Aidra dies nicht war, wusste Skorn doch, dass sie insgeheim oft ihn und Pseiyun beim Training bespitzelt hatte und dann selbst geübt hatte. Über Pseiyun allerdings verlor er jegliche gute Hoffnung, denn das letzte Mal waren sie Widersacher gewesen. Skorn hätte ihn im Eifer des Gefechts beinah umgebracht. Skorn war nicht gewillt an seine dunkelste Stunde zu denken. Er beschloss, dass auch Pseiyun es vielleicht sogar gemeinsam mit seiner Mutter und Schwester in eine sichere Zuflucht geschafft hatte.
    Skorn ließ diese Vorstellungen so sehr er es vermochte wahr sein, denn ohne sie gab es keine Hoffnung mehr und ohne Hoffnung gab es keine Veranlassung mehr am Leben hängen zu bleiben. So glaubte Skorn mit jeder Faser seines Seins, dass seine Hirngespinste wahr waren und schöpfte dadurch Kraft, um weiterzumachen.
    Er schleppte sich kriechend über den Boden zu einer Pfütze aus der er trank. Er konnte nur hoffen, dass ihn bald irgendwer fand und ihm helfen konnte.
    Eins stand jedoch fest, solange er bei Bewusstsein war und denken konnte, würde er nicht aufgeben. Niemals!
    Aber allein bei Bewusstsein zu bleiben, war eine beinah unmögliche Aufgabe. Jedes Mal wenn er bereits am wegdämmern war, schreckte er selbst wieder auf, weil er wusste, dass er ansonsten verloren wäre. Jedes Mal danach rang er redlich mit sich, damit es nicht wieder passierte.
    Doch hätte er gründlich nachgedacht, so wäre ihm klar, dass selbst wenn ihn jemand fand die Chancen zu überleben gering bis nicht vorhanden waren. Aus welchem Grunde sollte die Hexe ihm am Leben lassen?
    Soweit konnte er jedoch nicht denken und gerade das rettete ihn vor der Aufgabe.
    Ausgerechnet in diesem kümmerlichen Zustand sollte Skorn von einer kleinen, immer betrunkenen Fee gefunden werden.
    »Nnnn, den kennste!«, lallte sie und deutete schwankend mit dem Zeigefinger auf Skorn. Sie legte eine meisterliche Bruchlandung hin und torkelte zu Skorns Gesicht.
    »Is hin, hick«, sagte sie, während sie mit aller Kraft an seinem Bart zog und Skorn sich nicht im Mindesten rührte.
    »Kabutt.« Unbeholfen krabbelte sie an seinem Gesicht hinauf zu seinem Ohr.
    »Hollooooo!«, brüllte sie so laut sie konnte hinein. Skorn grummelte.
    »Es lebt!«, fiepste Trunkfee und machte erschrocken einen Satz in die Luft, wobei sie von Skorns Kopf herunterfiel und in die Pfütze vor seinem Gesicht plumpste. Aus großen Augen sah sie ihn an. Skorn hatte die Augen aufgeschlagen und atmete schwer. Er brauchte einen Moment, um zu sehen wer ihn noch gerade rechtzeitig geweckt hatte.
    »Trnk-fee«, stieß er schwach aus. Sie näherte sich ihm vorsichtig.
    »Hilfe«, flüsterte er kaum hörbar, doch ihre getrübten Sinne verstanden. Sie sah ihn traurig an und war von jetzt auf gleich ganz klar.
    »Wegen dir …«, schniefte sie, »nur wegen dir war dieser Krieg gewiss.« Sie erschien nicht wütend, aber bekümmert und schwermütig. Skorn wusste nicht was sie meinte, dennoch spürte er, dass sie es Ernst meinte. Er bekam Angst, dass Trunkfee ihn vielleicht einfach im Stich lassen würde.
    »Du hättest es doch nur sehen müssen! Mehr nicht, nur das.« Eine Welle des Schmerzes überfiel Skorn und raubte ihm den Atem und die Sicht.
    Als er wieder sehen und atmen konnte, war die kleine Fee fort und ließ Skorn in purer Ungewissheit zurück.
    Er kam aber nicht umhin ihre Worte im Kopf hin und her zu wälzen, so weit es ihm möglich war.
    Wie konnte er, er alleine, am Krieg schuld sein? Und was hätte er sehen sollen?!
    Es war schwer irgendeine Denkleistung zu erbringen, aber der bloße Versuch hinderte ihn am Einschlafen.
    Er hörte und sah sie nicht, seine Besucher. Tod sah auf ihn hinab. Noch einer, dachte er. Noch einer den er ziehen lassen sollte. Mehr noch: Er sollte Skorn helfen und seine Verbindung zu Silvia kappen.
    Schenkte er Leben glauben, so entschied

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