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Golem - Schicksalstraeger

Golem - Schicksalstraeger

Titel: Golem - Schicksalstraeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline S. Brockmann
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Glücks beziehungsweise Unglücks Werke und ganz ehrlich jämmerlich verenden, wollte er das? Schlimmer, wollte er das für Leben?!
    Beide fieberten sie aufgebracht Kaliß Schicksal entgegen und damit ihrem eigenen.

Die Fäulnislebenden
    Das gurgelnde Plätschern eines Baches war das Erste, was Silvana wahrnahm. Das zweite war das Prasseln eines Feuers.
    Sie spürte Gras und Erde unter sich und wusste, dass sie noch lebte. Aber sie stank auch bestialisch, wie sie mit gerümpfter Nase feststellte. Sie bedauerte, dass ihr Geruchssinn nicht altersgeschädigt war. Dann erkannte sie den Geruch: Fäulnis! Sie erschrak und fuhr hoch. Ihr wurde schwindelig und in ihrem Kopf hämmerte es unangenehm. Sie blinzelte gegen den grellen Feuerschein an.
    Dort saß ein Schatten. Ein gekrümmter Koloss, dessen massiger Körper im Schein des Feuers noch viel unheimlicher wirkte als sonst.
    Sie hatte keine Ahnung, warum er sie am Leben gelassen hatte oder wie sie entkommen konnten, aber Silvana wollte nicht hierbleiben. Sie fürchtete sich.
    Ganz vorsichtig und langsam versuchte sie ihrem Instinkt der Flucht zu folgen, doch kaum hatte sie sich gerührt legte sich eine schwere, kräftige Pranke um ihren Knöchel. Nicht so sehr das es wehtat, jedoch doll genug, um Silvana klar zu machen, dass eine Flucht ausgeschlossen war. Außerdem, wohin hätte sie auch gehen sollen? Davon abgesehen wusste sie nicht einmal, wo sie war.
    Sie schaute Kaliß Tsurpa in die Augen. Als dieser sicher war, dass Silvana nicht floh, löste er seinen Griff wieder von ihr.
    »Was hast du mit mir vor?«, fragte sie und hoffte nicht, dass er sie seiner Meute vorwerfen würde. Sie hatte schließlich davon gehört, dass es mehrere Fäulnislebende gab, die alle einem Anführer folgten. Und es wurde erzählt, dass diese Wesen auch Menschen fraßen …
    Er stieß einen sonderbaren Klicklaut aus.
    »Kannst du mir nicht antworten oder willst du nicht?«, fragte sie und war sich nicht sicher, ob sie überhaupt irgendeine Antwort erhalten wollte.
    Aber das Reden machte wenigstens die Angst erträglicher.
    »Wo sind wir hier überhaupt und wie hast du uns hergebracht?«
    Er rührte sich nicht, schien ihr allerdings ganz genau zuzuhören. Aus irgendeinem Grunde erinnerte sie diese Situation an jene im Kerker ihrer Schwester, als er sie regungslos angestarrt hatte. Hatte er gelauscht, wenn ja, was hatte er versucht zu hören?
    »Kannst du nicht bitte wenigstens irgendwie versuchen mit mir zu kommunizieren?«
    »Rrrchu.«, machte er und Silvana hatte das Gefühl, dass er versuchte etwas zu sagen.
    »Kannst du das noch Mal wiederholen?«, bat sie und war dankbar für diese Ablenkung.
    »Chu.« Sie sah ihm an, dass dieser Laut nicht natürlich zu sein schien. Er regte den Kopf und blinzelte permanent, während er versuchte diesen unnatürlichen Laut von sich zu geben.
    »Du?«, fragte sie überrascht.
    »Chu!«, bestätigte er ihr nickend. Konnte es sein, versuchte er tatsächlich ihre Sprache zu lernen? Wenn ja, dann war er offensichtlich kein langsamer Lerner. Als ihr bewusst wurde, was er da ausprobierte, begann sie ihm alles zu erzählen, was ihr in den Sinn kam. Unter anderem das meiste von dem was Kaliß zugestoßen war.
    Sie sprach deutlich und langsam und wiederholte viel. Und er äffte sie so gut er konnte nach. Es klang tierisch und doch vertraut.
    Nach wenigen Stunden nur, sagte er dann zu ihr:
    »Werrr Edorrron?«
    Silvana erzählte ihm die Geschichte wie sie Edoron getroffen hatten und er sich ihnen angeschlossen hatte. Der Tsurpa schüttelte vehement mit dem Kopf.
    »Chiego kein Tsssurrrpa Hexe. Edorrron Tsssurrrpa Hexe!«
    »Was meinst du?«, fragte Silvana, die nicht durch dieses skurrile Gebilde des Satzes durchstieg.
    »Chiego nurrr verrreinnahmt vorrr langerrr Zeit. Edorrron wahrrrerrr Tsssurrrpa Hexe!«
    Als sie endlich verstand, was er ihr sagte, gefror ihr das Blut in den Adern. Der wahre Tsurpa ihrer Schwester bräuchte niemals das Mal, dass auch zwischen Diegos Schulterblättern prangte. Der wahre Tsurpa der Hexe hätte dieses Mal auch niemals und Edoron hatte keines.
    Silvana schloss entsetzt die Augen.
    Kaliß reiste mit dem Feind im Gepäck und ahnte es vermutlich nicht einmal! Warum hatte sie das nicht gewusst? Entweder sie hatte nie den wahren Tsurpa von Silvia kennengelernt oder ihre Schwester hatte ihr Gedächtnis manipuliert.
    »Aber warum hat Edoron ihm dann geholfen? Warum beschützt er Kaliß?«, keimte eine kleine Hoffnung in ihr auf.
    »Weil

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