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Golem - Schicksalstraeger

Golem - Schicksalstraeger

Titel: Golem - Schicksalstraeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline S. Brockmann
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ignorieren.«
    Oskar schüttelte den Kopf.
    »Ich hatte da eherrr an deinen eigenen Tsssurrrpa gedacht.«
    »Meinen?« Silvana schluckte hart und schaute ungläubig.
    »Er ist …«
    »tot.«, entgegnete Oskar ihr ungerührt.
    »Also - «
    »Esss issst möglich. Nurrr wirrrd sich errssst herrrausstellen, ob wirrr ihn auch in unserrrerrr Sprrrache zurrrückholen können.«
    »Selbst wenn, ihr habt keinen Tempel!«
    Abermals bellte Oskar sein knurrendes Lachen.
    »So etwasss issst fürrr den gelehrrrten Tsssurrrpa überrrflüssig. Tempel sind nicht mehrrr als eine ansehnliche Zierrr für die Schaulustigen.«
    »Tempel begannen errrssst späterrr eine Bedeutung zu haben, nachdem ein arrrmerrr Tölpel, derrr nicht einmal ein Tsssurrrpa warrr, der Ansicht warrr, dasss diese Gebäude nurrr einem Zweck desss Glaubensss gedient haben konnten. Letzten Endesss kann jedoch jederrr Tsssurrrpa auch ohne Tempel Magie wirrrken, indem er sich die Ströme zu Nutze macht, die dasss mächtigssste Magische in unserrrerrr Welt sind.«
    Als Silvana Oskar so reden hörte, beschlich sie langsam das Gefühl, dass sie alles über Magie neu lernen müsste.
    Oskar grinste sie schief an.
    »Und außerrrdem kann jederrr Tsssurrrpa, derrr nicht in Ungnade fiel und starrrb, und desssen Magierrr noch lebt, wiederrrerrrweckt werrrden. Und deinerrr hat seine Aufgabe gut gemacht, ansonsten wärrrst du nicht noch am leben.«
    Er zwinkerte ihr freundschaftlich zu, bevor er wieder in den Kreis der hockenden Tsurpa trat und Silvana mit offenem Mund sitzen ließ. Sie beobachtete wie Oskar sich im Schneidersitz vor das Feuer setzte. Sie hatte nicht gedacht, dass Oskar in seiner Gestalt zu diesem Sitz fähig war. Es sah eher unbequem und schmerzhaft aus. Doch Oskar verzog nicht eine Mine. Er blickte kurz gedankenverloren ins Feuer. Dann schloss er die Augen und begann leise mit seinen animalischen Lauten die Worte der Auferstehung zu sprechen.
    Er faltete die Hände, presste Daumen und Zeigefinger in einem Dreieck gegeneinander und bohrte die Zeigefinger kerzengerade in den Boden.
    Silvana sog in bloßer Verwunderung die Luft ein, als ein ganzes Netz aus blauweiß leuchtenden, krummen Linien im Boden sichtbar wurden. Sie durchzogen diese Welt wie feine Adern.
    Sie pulsierten und flossen. Die nun sichtbare Ströme schienen aus dem Boden an Oskars Händen emporzuwachsen, bis er völlig mit ihnen bedeckt war, als wäre er ein Teil vom Ganzen.
    Erst dann wurde seine Stimme lauter und der Chor der dunklen Tsurpa sprach ihm die uralten Worte hinterher. Sie sprachen gemeinsam immer lauter und kräftiger, während Oskar ihnen immer ein paar Laute voraus und ein wenig lauter als alle anderen alles vorsagte.
    Während der Chor sprach bohrten auch sie die Finger in die Erde, jedoch wurden nur ihre Hände von dem Netz umrankt.
    Als wären sie eine einzige Person, zogen sie alle gleichzeitig die Finger aus den Boden. Ihre Hände, die sie nun langsam gen Himmel empor hoben, leuchteten noch von den Strömen.
    Ebenso langsam standen sie alle gleichzeitig auf und reckten auch ihre Körper Richtung Himmel.
    Das letzte Wort brüllten alle so laut in die Nacht hinaus, dass Silvana sich abermals die Ohren zuhielt. Dieses eine Wort schien gar kein Ende zu nehmen.
    Während dieses einen Wortes, schien ein Mensch aus der Erde und den Strömen neben Oskar zu wachsen. Erde bröckelte von ihm, bis Silvana ganz sicher ihren Tsurpa in alter Frische sah.
    Als der Chor verstummte, schnaubten alle dunklen Tsurpa, als hätten sie schwere Arbeit verrichtet. Schweiß perlte von ihrer Haut.
    Doch Silvana hatte nur Augen für ihren Tsurpa, für Ares! Sie konnte ihren Augen kaum trauen und fragte sich, ob das alles echt war.
    Ungeschickt stand sie zitternd auf. Ihr Tsurpa stürmte freudestrahlend auf sie zu »Silv!«, rief er fröhlich und umarmte sie überschwänglich.
    Er war es echt. Er war wirklich wieder da! Silvana fühlte sich sicher, aber für sie war es ein Wunder. Auch wenn Oskar behauptete es handle sich lediglich um vergessenes Wissen.
    Gemächlich kam Oskar auf sie zugeschlendert und wartete einen Moment in dem die Beiden Zeit hatten zu fassen, was geschehen war und sich über ihr Wiedersehen zu freuen.
    Als sie sich wieder von einander lösten, lächelte Oskar sie an.
    »Auf Wiederrrsehen, Grrroßmagierrrin. Esss warrr mirrr eine Frrreude.« Er verneigte sich vor ihr und nickte Ares knapp zum Abschied zu.
    Silvana fiel erst jetzt auf, dass Oskars Mimik immer menschlicher geworden

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