Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Golem - Schicksalstraeger

Golem - Schicksalstraeger

Titel: Golem - Schicksalstraeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline S. Brockmann
Vom Netzwerk:
einem kräftigen Gewitter, wenn die Vögel aufhörten zu singen, Spannung in der Luft lag und der Boden schon kräftig nach Erde roch. Und dabei noch die drückende Schwüle, die einen dazu veranlasste sich zu freuen, wenn das Gewitter endlich losbrach.
    Wachsam und alarmiert trat Kaliß hinter den Felsen hervor, um sich einen besseren Überblick zu verschaffen.
    Vor ihnen befand sich eine felsige Hügellandschaft in der vereinzelnd Bäume emporragten. Das war gut, um sich zu verstecken und unbemerkt den Weg bis Königsstadt zurückzulegen, aber eben so gut konnten sich hier ihre Gegner verstecken und ihnen auflauern.
    Kaliß erwog das Risiko. Wenn Dradarko sie nicht verraten hätte und sein schlechtes Gefühl nur an seiner Antipathie für den Drachen selbst lag, wäre das Risiko gering. Aber was war, wenn Kaliß sich nicht täuschte?
    Es war allerdings nicht der Moment, seinen eigenen Hass über alles andere zu stellen.
    Skorn tauchte an seiner Seite auf.
    »Scheint alles ruhig zu sein«, flüsterte er. Kaliß nickte. Skorn klang so skeptisch wie Kaliß sich fühlte.
    »Müssten hier nicht normalerweise zumindestens Ghule sein?«, fragte Kaliß ihn. Es war schließlich Nacht und auch um Königsstadt herum hatten Kämpfe stattgefunden, in denen Menschen gefallen waren.
    Skorn stimmte zu.
    »Sagt mal, hast du Dradarko noch etwas sagen hören, nachdem er mir sagte, ich sei mutiger als er gedacht hätte?« Skorn schüttelte den Kopf und sah ihn stirnrunzelnd an.
    Danach schrieb Kaliß dieses eine Wort seiner Fantasie zu, vielleicht auch den Nerven.
    »Worauf wartet ihr?«, zischte Pseiyun ungeduldig hinter ihnen.
    »Was meinst du?«, fragte Skorn Kaliß auffordernd. So weit Kaliß wusste, führte ohnehin nur ein Weg in Königsstadt hinein.
    »Bleibt uns eine andere Wahl? Aber seid wachsam!«, hielt er seine Verbündeten an, begann vorsichtig voran zu laufen und missachtete sein Gefühl.
    Sie schlichen mehr, als dass sie gingen und sie versteckten sich so gut es möglich war hinter Felsen und Bäumen.
    Dennoch sollten sie nicht weit kommen.
    Genau als sie in einem schmalen Gang zwischen Felsen standen, brach die Hölle über sie herein.
    Gnorks und Tsurpa sprangen gleichzeitig von Oben auf sie herab.
    Binnen eines Augenblicks befanden sie sich hoffnungslos in der Unterzahl.
    Die Tsurpa kämpften kriegerisch und die Gnorks … Allein ihre Anwesenheit hätte bereits genügt, doch auch sie griffen an.
    Schlugen. Stampften. Wüteten.
    Kaliß duckte sich unter einem Schwerthieb eines Tsurpa und einem Schlag eines Gnorks hindurch. Beide trafen sich, was für den Tsurpa unglücklich endete.
    Kaliß selbst beschwor Wasser und pfefferte es in alle Himmelsrichtungen gegen die Gnorks.
    Sykoras Gewitter donnerte und grollte und übertönte alles. Blitze schossen in den Boden.
    Skorn kämpfte wie ein Tier an ihrer Seite und schützte sie vor jedem Angriff.
    Der Knirps schleuderte fleißig seine Feuerbälle gegen die Tsurpa, während Esra an seiner Seite mit Wasser und Eis gegen die Gnorks anging.
    »Duck dich!«, brüllte Diego Pseiyun zu. Pseiyun gehorchte blitzartig und entging dadurch knapp einem Schwertschlag eines Tsurpa. Diego setzte über ihn hinweg und erschlug diesen Tsurpa hinter Pseiyun im Flug.
    Doch so gut sie auch kämpften und so viele sie auch erschlugen, es sollten immer mehr folgen.
    Als Edoron sah wie ein Tsurpa Merlin schwer verletzte, wenn nicht gar tötete, schnappte er sich Kaliß, bevor jener sehen konnte wie Knirps zu Boden ging.
    »Wir müssen vorwärts«, schrie Edoron ihn an. Vor ihnen war gerade eine schmale Schneise frei. Beide hetzten hindurch.
    »Folgt uns!«, kreischte Kaliß den anderen zu, aber sie blieben zurück. Die Schneise schloss sich, kaum dass Edoron und Kaliß durch waren.
    Edoron ließ Kaliß keine Zeit, um sich umzublicken.
    Sie preschten vor. Die Stadt war nun schon nah, aber hier wurden sie attackiert.
    Meistens wichen sie den Angriffen aus. Manchmal kämpften sie zurück.
    »Wo sind die anderen?«, fragte Kaliß erschrocken, während sie ihre Angreifer in die Flucht schlugen.
    »Gerade waren sie noch hinter uns«, log Edoron.
    Kaliß setzte an zurückzurennen, jedoch hielt Edoron ihn mit eisernem Griff an der Schulter fest.
    »Wir müssen weiter!«, schrie er.
    »Sie werden sicher gleich kommen!«, behauptete er.
    Kaliß versuchte sich loszureißen, aber das war schier unmöglich, ohne Edoron zu verletzen.
    »Hör zu!«, schnauzte Edoron ihn brüllend an, »du musst die Hexe erreichen.

Weitere Kostenlose Bücher