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Golem - Schicksalstraeger

Golem - Schicksalstraeger

Titel: Golem - Schicksalstraeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline S. Brockmann
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Deswegen sind wir hier, um alle dem ein Ende zu setzten!«
    Kaliß sah ein, dass sie ihr Vorhaben in Gefahr brächten, wenn sie umkehrten. Es war doch von vornherein klar gewesen, dass sie nicht gemeinsam bei der Hexe ankommen würden. Wenigstens war Edoron noch bei ihm!
    Schweren Herzens rannte Kaliß weiter Richtung Königsstadt. Von allen Seiten sprangen nun ihre Feinde aus ihren Deckungen hervor und pesten auf sie zu. Manche Tsurpa rannten sie einfach über den Haufen. Gnorks wichen sie hakenschlagend aus.
    Dann erreichten sie das Stadttor und sprinteten hindurch. Sie waren noch nicht weit gekommen, da wurde das Gatter laut quietschend und knarrend hinter ihnen herabgelassen.
    Eine ganze Horde Feinde umzingelte sie.
    Kaliß sah sich um. Sie hatten keine Chance. Er sah hinter sich, um zu gucken, ob die anderen zu ihnen aufgeschlossen hatten.
    Er sah Boris weiter hinten am Himmel fliegen, dort wo der erste Angriff stattgefunden hatte. Er spie Feuer und wütete zornig.
    In jenem Moment wurde Kaliß klar, dass die anderen nie aus der Falle entkommen waren.
    »Warum …?«, fragte er Edoron fassungslos, als ihm bewusst wurde, dass dieser gelogen hatte. Edoron lächelte selbstgefällig.
    Demonstrativ trat er in den Kreis der Anhänger der Hexe.
    »Weil es meine Aufgabe war«, entgegnete er trocken. Kaliß stockte der Atem.
    »Verräter!«, kreischte er aus voller Kehle, während die Anhänger der Hexe an ihn herantraten. Kaliß hatte keine Chance.
    Vor lauter Wut entfesselte er eine Macht, die er lange in sich getragen hatte und nie gewagt hatte sie zu verwenden. Er ließ die Stadt in einer mächtigen Welle aus Erdbeben, Gesteinsbrocken, Feuer, Wasser, Eis und Blitzen ertrinken.
    Viele fielen. Aber gerade Edoron blieb unversehrt. Als der Zauber von Kaliß nachließ, fühlte er sich schwach und ging zitternd in die Knie.
    Kopfschüttelnd und Hasserfüllt blickte er Edoron an, während die Schergen der Hexe ihn gefangen nahmen.
    »Warum?«, fragte er nochmals. Er konnte einfach nicht begreifen wie Edoron ihn nach allem hatte hintergehen können.
    Edoron trat an ihn heran und flüsterte: »Hast du es immer noch nicht verstanden? Ich bin Silvias wahrer Tsurpa! Möge sie ewig herrschen!«, rief er mit erhobenen Armen aus.
    Kraft-und mutlos ließ Kaliß sich gefangen nehmen. Jeder Widerstand war verfolgen.
    Er warf noch ein letztes Mal einen Blick über die Schulter durchs Tor. Boris Feuer war erloschen. Mit Sicherheit waren seine Freunde tot und er, Kaliß, hatte sie auch noch in den Tod geführt!

Oskar
    Oskar trieb die dunklen Tsurpa vorwärts.
    Sie fegten wie Wirbelwinde über den menschenleeren Grund. Schließlich kamen sie bei den Felsen an, bei der Dradarko die Gruppe abgesetzt hatte.
    Oskar stoppte. Die Armee folgte seinem Beispiel auf der Stelle.
    Oskar ließ seine Augen über das Gelände schweifen, sah, dass die Gnorks und Tsurpa sich zurückzogen hatten und suchte die Gegend weiter ab.
    In einer Spalte im Boden sah er einen weißen Flügel emporragen.
    Da sich die Schergen der Hexe zurückzogen, konnte das nur bedeuten, dass jene in dieser Spalte entweder schon tot waren oder kurz davor standen.
    Er sah wie Kaliß in die Knie ging und noch einen letzten Blick über die Schulter zu seinen Freunden warf.
    Oskar spürte überwältigende Schuld, Schande, Enttäuschung und Mutlosigkeit.
    Er hörte wie Kaliß in Gedanken um seine Freunde und Merlin trauerte, spürte den unbarmherzigen Schmerz des Verlustes, der Kaliß schon seit seiner Kindheit begleitete.
    Oskar befahl seinem Gefolge zu warten. Er selbst bahnte sich einen Weg zu den Freunden von Kaliß.
    Sie alle lebten noch und einer saß sogar schwer atmend und verletzt an die steinerne Wand gelehnt. Er hielt das Schwert zum Schlag bereit, um jeden Feind zu vertreiben oder zu besiegen, der ihnen zu nahe kam.
    Skorn erhob das Schwert, als er hörte, dass dort jemand kam. Er öffnete schwach die Augen.
    »Verschwinde!«, giftete er und schickte sich doch tatsächlich an aufzustehen. Oskar sah ihn ernst an, wahrte aber den Abstand zwischen ihm und der Gruppe von Skorn.
    Er hockte sich ruhig hin. Die menschliche Sprache fiel ihm nicht leicht und er sollte seine Worte besser nicht mit einem Knurren einleiten.
    »Ich werrrde euch nichtsss tun«, versprach er und trat dabei geduckt näher an Skorn heran.
    »Wer’s glaubt!«, zischte Skorn.
    »Ich gehörrre nicht zu Silvia«, sagte er. Wenn Skorn tatsächlich ein Tsurpa war, dann könnte er, als Freund von Kaliß, erkennen

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