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Golem - Schicksalstraeger

Golem - Schicksalstraeger

Titel: Golem - Schicksalstraeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline S. Brockmann
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jenem Moment müssten wir uns auf die Kraft unserer Tsurpa verlassen können.
    »Wirrr werrrden berreit sein«, stimmte Oskar zu, den ich meine Gedanken hatte hören lassen.
    »Bisss ich wiederrr an deinerrr Seite stehen kann, passs fürrr mich auf dich auf, ja?« bat er noch, ehe sein Bildnis verblasste, die Adern der Ströme sich zu einem Punkt zurückbildeten, mich die Schwärze verließ und ich erwachte.
    Sobald ich mit Edoron soweit war, würde ich durch die Ströme Oskar bitten zusammen mit seinem Gefolge für eine Ablenkung zu sorgen. Vielleicht bekamen wir die Hexe so in das Tor. Das heißt, wenn wir überhaupt so weit kamen. Jedoch hatte ich Hoffnung und Zuversicht neu geschöpft und war nun wieder entschlossen dem ein Ende zu setzen, so wie Edoron selbst es viel sagender Weise gesagt hatte.

Überzeugungsarbeit
    Ich setzte mich wartend auf das Strohlager. Ich hatte mich gefangen und meinen Willen zurückerlangt. Jetzt war ich dankbar darum, Edoron weder verflucht, noch beschimpft zu haben. Genaugenommen war er ein weiteres Opfer seiner Hexe und vielleicht sogar das schlimmste von allen.
    Ich überlegte wie ich es angehen sollte. Würde ich zu viel sagen, wäre er vielleicht alarmiert und würde Silvia berichten, ehe ich ihn auch nur ein wenig überzeugt hatte.
    Andererseits hatte ich doch die ganze Zeit das Gefühl, dass er sich Hilfe herbeisehnte. Wohl möglich wäre ein relativ direkter Weg doch nicht der Schlechteste.
    Ich nahm Wasser und Brot zur Hand und trank es schlürfend und aß es schmatzend. Man hatte ich auf einmal einen Kohldampf! Da schmeckte das Brot köstlich, obwohl es sicherlich auch schon ein wenig Schimmel angesetzt hatte.
    Ich war unendlich erleichtert. Und obwohl eingesperrt und mit einer riskanten Zukunft im Blick einfach nur glücklich.
    Das war allerdings etwas, dass ich abstellen sollte. Glück schön und gut, doch sollte ich es mir aufheben. Jubeln würde ich, wenn alles vorbei war und zwar erfolgreich.
    Edoron aber mit einem fröhlichem Grinsen im Gesicht zu begegnen, wäre fatal. Denn die Lage war schließlich sehr ernst und zwar für jeden von uns, daran musste ich mich halten.
    Mein Magen machte Radau. Ich hatte immer noch Hunger. Ob ich wohl einen Nachschlag erbitten könnte?
    "Noch ein wenig von diesem vorzüglich gereiften Brot und dem gut abgestanden Wasser …?" Ernst!, ermahnte ich mich.
    Meiner Freude wich Ernst.
    Hunger ignorieren. Ein knurrender Magen trug vielleicht zu Edorons Kooperation bei, wer wusste das schon?
    Ich legte mich aufs Strohlager und stellte mich schlafend. Es sollte schließlich nicht so wirken, als würde ich Pläne schmieden. Am besten ich gab mich weiterhin als Trauerkloß.
    Im grundgenommen war es auch nicht schwer diese Stimmung wieder zu erreichen. Es gab genug in meinem Kopf woran ich denken konnte, um mich wieder in diese Stimmung zu bringen.
    So war jede Freude verpufft und mein betrübtes, schermütiges Ich war wieder da, als Edoron eintrat.
    Ich wusste, dass er es war, weil ich ihn flüstern hörte:
    »Hat er es doch genommen.« Er klang erleichtert. Da war nichts herablassendes mehr, nichts Schlechtes.
    »Wenigstens schläft er jetzt ruhig. Kann er auch brauchen.« Jetzt war ich sicher, dass ich mich nicht in ihm getäuscht hatte.
    Ich hörte, wie er das Wasser auffüllte und roch das schimmelige Brot, das er mir in die Zelle legte. Da lief mir doch glatt das Wasser im Mund zusammen.
    Die Stäbe tönten sirrend auf, als wäre Edoron mit seinem Schwertknauf dagegen gestoßen. Das war mein Signal, um so zu tun, als würde ich aufwachen.
    Ich grummelte und begann zu schmatzen.
    Als ich mich ein wenig steif aufrichtete, sah ich Edoron schnurstracks in die Augen. Ich hatte ihn wohl überrascht, denn er schaute fort und war bemüht seine ekelerregende Fassade wieder aufzubauen.
    Als er mich wieder ansah, war sein Blick giftig.
    »Ich - «, begann ich und bastelte dabei an meiner eigenen Fassade.
    »Du! Als ob sich immer alles um dich dreht!«, spie er aus.
    » - verstehe es nicht, Edoron. Warum?«
    »Hast du das noch nicht kapiert?«, schnauzte er mich verständnislos an. Ich schüttelte traurig den Kopf. Er seufzte genervt.
    »Es kann nur eine Herrscherin über alles geben!«, spuckte er tadelnd aus.
    Damit bot er mir allerdings eine sehr gute Vorlage.
    »Eine? Ist dir überhaupt bewusst, was hier passiert?«
    Edoron schnaubte verachtend und wandte sich ab.
    »Sie wird untergehen, Edoron! Und du weißt es am besten!«
    In einer blitzschnellen

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