Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Golem - Schicksalstraeger

Golem - Schicksalstraeger

Titel: Golem - Schicksalstraeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline S. Brockmann
Vom Netzwerk:
damit er eine Überlebenschance hatte. Außerdem hatte ich doch schon einen, ein zweiter, der auch noch außer Gefecht gesetzt war, wäre bestimmt nicht so maßgeblich.
    Der Rucksack schwank leicht hin und her. Es war überaus komfortabel so zu reisen. Manchmal war es also doch praktisch so klein zu sein. Ich konnte es mir gemütlich machen. Mich auf dem weichen Leder hinlegen. Herrlich!
    Skorn hingegen hörte ich nach einer Weile schnaufen.
    »Was, geht dir etwa schon die Puste aus?«
    »Ich wäre vorsichtig, sonst darfst du laufen.«
    »Ach, ich stachel dich doch nur an. Nimm’s nicht so schwer.« Ich lachte schallend.
    »Hab gehört du willst unbedingt laufen, Kleiner ?«, kam von Skorn, aber in seiner Stimme lag trotz der Anstrengung noch ein Lächeln.
    »Leere Worte.«
    »Bald nicht mehr.«
    Nachher machte er seine Drohung wohl möglich wirklich noch wahr. Mit meinen Stoppelbeinen wäre das keine gute Idee und so entschied ich, Skorn nicht weiter zu necken, sondern ein Ründchen zu dösen. Hier gab es keinen Strom der mich aufzehrte. Kein Wind und Wetter, das mich stören könnte. Einfach genießen.
    »Ich hau mich hin.«
    »Gut, pass aber auf, dass du dabei nicht durchschlägst.«
    Jetzt lachte Skorn. Das konnte ich durch das Auf und Nieder spüren und hören.
    »Ach Kleiner?«
    »Hm …«
    »Du brauchst Schuhe. Ich glaube vorhin haben dich diese Verbindungen ganz schön mitgenommen.« Kurz fragte ich mich woher er das nun schon wieder wusste.
    »Und wie soll ich dann finden, was wir suchen?«
    »Schuhe haben die Angewohnheit, dass man sie ausziehen kann.«
    Ich rollte mich zusammen und dachte darüber nach welche Schuhgröße ich wohl hätte während ich einnickte.
    Schließlich weckte mich Gebrabbel. Wir waren der Stadt nahe. Vorsichtig stand ich auf, öffnete den Rucksack einen Spalt breit und lugte hindurch.
    Ich staunte nicht schlecht, als ich über Skorns Schulter hinweg die massiven, braunen Mauern sah, die mich sogar in meiner normalen Größe überragt hätten. Wie protzig! Von Weitem hatten sie gar nicht so groß gewirkt.
    Am Tor stand eine Wache auf ihrem Posten. Er war ein Tsurpa, was auch sonst. Schließlich waren Tsurpa seit langem, nein, ich glaube, schon immer, universell einzusetzen. Er trug ledernes Rüstzeug, ein Schwert in der Scheide an seinem Gürtel und einen Speer in der Hand. Als ob das nicht ausreichte sah ich auch noch Bogen und Köcher auf seinem Rücken.
    War diese Stadt immer so gut bewacht? Und wenn ja, warum? Hier war nicht der Sitz des Königs. Dennoch sah ich an jeder Ecke und jedem Winkel Wachen.
    Ich verkrümelte mich schnell in die Tiefen des Rucksacks. Fühlte mich nicht wohl in dieser Atmosphäre und dann auch noch in meiner neuen Form.
    »Halt!« Ich zuckte unter dem scharfen Befehl der Stadtwache zusammen. Wir stoppten.
    »Wohin des Wegs, Alter?«
    »Ein kühlen Trunk in der Taverne genießen, mein Herr. Und anschließend …«, Skorn schnalzte einmal vielsagend.
    »Auf der Flucht vor deinem Weib?«
    Skorn beugte sich zum Wachmann vor und flüsterte: »Ein echter Drachen, mein Herr.«
    »Lang keinen Treffer mehr gelandet.«
    »Na ja, nicht bei ihr«, lachte er schmutzig, der andere stimmte mit ein.
    »Du solltest unbedingt länger bleiben. Das Stadtfest der Himmelslichter dauert drei Tage und hat erst heute begonnen.«
    »Oh, gut zu wissen.«
    »Nicht wahr? Passieren«, sagte er schließlich. Skorn setzte sich in Bewegung.
    »Uko!«, schimpfte eine andere tiefere Männerstimme.
    »Hauptmann!«
    »Hast du sein Gepäck kontrolliert?«
    Uko schwieg und der Hauptmann hielt uns nochmals an. Mir war jetzt ganz und gar nicht mehr gut.
    »Alter, was hast du in deiner Tasche?«
    »Kleidung, Herr Hauptmann.« Skorn klang unterwürfig und an seiner Haltung war etwas anders. Ich mutmaßte, dass er auch unterwürfig aussah.
    »Warum sieht sie dann so schwer aus?«
    »Oh …«, Skorns weitere Worte klangen, als wären sie ihm unangenehm, »mein Weib findet … nun ich schäme mich dies zu sagen, aber sie findet ich sollte etwas an Gewicht verlieren, drum tat sie mir einen besonders großen Stein mit hinein, Herr Hauptmann", nuschelte er leise.
    »Aufmachen!« Skorn gehorchte und ich tarnte mich zu Felschen. Der Hauptmann wühlte die Kleidung beiseite und spähte in den Sack.
    »In der Tat ein großer Stein und dann auch noch auf dem Rücken eines alten Mannes. Ihr müsst wirklich einen Drachen zur Frau haben.«
    »Leider, Herr Hauptmann«, nickte Skorn mit gesengtem Kopf. Ich wusste,

Weitere Kostenlose Bücher