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GOLIATH - Die Stunde der Wahrheit

GOLIATH - Die Stunde der Wahrheit

Titel: GOLIATH - Die Stunde der Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Westerfeld
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spricht Kadett Sharp«, kam Deryns Stimme aus dem Nichts.
    Alle wandten sich einer Boteneidechse zu, die an der Decke hing.
    »Ich sehe Läufer auf dem Gelände oberhalb der Steilwände, und zwar mindestens zwei«, sagte die Eidechse weiter. »Könnte ein Hinterhalt sein!«
    Ein Ruck ging durch die Brücke, und Bovril zitterte auf Aleks Schulter. Die Offiziere versammelten sich um den Kapitän.
    »Läufer?«, fragte Alek. »Sie sind doch Darwinisten?«
    »Diese Luftschiffe hatten auch Mechanistenmotoren«, sagte Tesla.
    Dr. Barlow blickte aus dem Fenster. »Das ist beunruhigend. Bei einem Angriff von oben ist die Leviathan ausgesprochen verwundbar.«
    Alek versuchte an der Steilwand nach oben zu spähen, doch der Gassack versperrte den Blick in den Himmel. Unter dem riesigen Luftschiff fühlte er sich plötzlich wie in der Falle.
    Dieser verfluchte Hearst und seine Nachrichten-Spiele.
    »Vorbereiten zum Ablassen von Ballast«, befahl der Kapitän.
    »Sollen wir die Landeleinen kappen, Sir?«, fragte ein Offizier.
    »Machen Sie sich nicht die Mühe. Bei diesem Auftrieb reißen die.«
    »Das wäre ein ziemlich unfreundlicher Akt«, murmelte Dr. Barlow. »Diese Leinen können einen Mann enthaupten, wenn sie reißen.«
    Unten arbeitete die Bodenmannschaft geduldig daran, die Leinen zu sichern, und hatte keine Ahnung, welches Chaos in Kürze über sie hereinbrechen würde. Zwischen den Männern stand eine Gestalt in Fliegermontur, die Gleitflügel auf dem Rücken zusammengeklappt hatte.
    Alek wandte sich an Dr. Barlow. »Aber Newkirk ist noch dort draußen. Wir können ihn nicht zurücklassen!«
    »Ich fürchte, wir müssen.« Miss Eierkopf schüttelte den Kopf. »Wenn das hier ein Hinterhalt ist, können wir uns nicht erlauben, sie zu warnen.«
    »Sie meinen, wir werden einfach –«, begann Alek, als ein dunkler Schemen an Steuerbord über den Boden huschte.
    »Auf meinen Befehl.« Kapitän Hobbes hob die Hand.
    Alek schaute zu, wie der Schemen immer engere Kreise zog. Die Form erinnerte ihn an die Gleitflügel auf Newkirks Rücken.
    »Deryn Sharp«, flüsterte Bovril.
    »Warten Sie!«, rief Alek und fuhr zum Kapitän herum. Er trat zwei Schritte auf den Mann zu, doch ein Marinesoldat versperrte ihm den Weg. »Das ist Dylan!«
    Der Kapitän drehte sich um, ließ die Hand jedoch oben.
    »Kadett Sharp gleitet nach unten!«, rief Alek. »Dafür muss es einen Grund geben!«
    Die Offiziere standen bereit, den Blick auf den Kapitän gerichtet. Der Mann zögerte kurz, dann wandte er sich dem Ersten Offizier zu. »Sehen Sie sich die Sache an.«
    Alek ging zurück ans Fenster und zeigte auf den Schatten, der Kreise drehte. Die Männer an den Landeleinen hatten ihn ebenfalls entdeckt – sie schauten nach oben und riefen sich gegenseitig etwas zu.
    »Woher wollten Sie wissen, dass es Sharp ist?«, fragte der Erste Offizier.
    »Weil … weil …«, stotterte Alek.
    »Mr. Sharp!«, verkündete Bovril.
    Deryns Flügelschemen kam jetzt unter der Kante des Gassacks in Sicht. Sie steuerte in verrücktem Winkel abwärts und hielt zwei flatternde Signalflaggen in den Händen. Dann schoss sie winkend an dem Brückenfenster vorbei und war wieder verschwunden.
    »Hat jemand den Winkspruch mitbekommen?«, fragte der Kapitän.
    »A-M, Sir«, sagte einer der Navigatoren. »Mehr habe ich nicht mitbekommen.«
    »A-M?«, wunderte sich der Kapitän. »Vielleicht ›Amok‹. Halten Sie sich bereit, Leute!«
    »Pardon, Sir«, sagte der Erste Offizier. »Aber der erste Buchstabe war ein K .«
    Kapitän Hobbes zögerte und schüttelte den Kopf.
    Alek rannte zur anderen Seite der Brücke – Deryns Schatten flog hier herüber, und einen Augenblick später kam sie wieder in Sicht. Sie befand sich tief unter dem vorderen Fenster, und die Männer am Boden liefen auseinander.
    Wieder winkte sie mit den Signalflaggen, doch ihre Stiefel rutschten über den Boden. Sie griff nach oben und wollte die Flügel wieder unter Kontrolle bringen, wobei ihr die Flaggen aus den Händen fielen.
    Noch einmal stieg sie kurz auf, doch die Flügel fielen in sich zusammen und verdrehten sich, wodurch sie urplötzlich zum Halt kam. Die Bodenmannschaft rannte zu ihr, und Deryn verschwand in einer Staubwolke.
    »Hat jemand das Signal verstanden?«, rief der Kapitän.
    »E-R-A?«, vermutete der Erste Offizier.
    »K-A-M«, murmelte Bovril, und plötzlich ergab alles Sinn.
    »Die Läufer oben«, sagte Alek. »Das sind Kameraplattformen.«
    »Kameraläufer?« Der Kapitän

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