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Gone 5: Angst (German Edition)

Gone 5: Angst (German Edition)

Titel: Gone 5: Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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ranzukommen, geschweige denn, ihn schachmatt zu setzen.
    »Wie hieß noch mal diese Fernsehserie?«, fragte Sam und rieb sich die vom Rauch brennenden Augen. »Du weißt schon, bei der sie dich von der Insel wählen.«
    » Survivor ?«
    »Ja, die. ›Überliste, überspiele, überlebe.‹ So lautete doch das Motto, oder?«
    »Ja, ich glaub schon«, erwiderte Sanjit skeptisch.
    »Überlistet und überspielt. Das bin ich. Du hast dich gerade dem Stamm der Loser angeschlossen, Sanjit. Ich hab nichts mehr, was ich einsetzen kann. Und bald bin ich auch noch blind.«
    »Nein, du wirst als Einziger nicht blind.«
    »Meine Leuchtkugeln?« Sam lachte bitter.
    »Im Land der Blinden ist der Einäugige König«, sagte Sanjit.
    »Im Finsteren wird der mit der Kerze zur leichten Zielscheibe«, konterte Sam.
    Ihm war aber etwas klar geworden: Er würde nicht hierbleiben und auf seine Schützlinge aufpassen. Das wäre der Zug, mit dem er die Partie bereits verloren hätte. Denn das würde bedeuten, dass er tatenlos zusah, wie der Feind seine Kräfte sammelte und zum Angriff blies. Er mochte überlistet worden sein, besiegt war er aber noch lange nicht.
    Ohne ein weiteres Wort an Sanjit zu richten, machte er kehrt und lief zum See zurück.
    Als Diana Penny erblickte, knickten ihre Knie ein. Sie setzte sich auf den Boden und schnappte nach Luft.
    »Nein«, stöhnte sie kaum hörbar.
    Penny sah zuerst nur Drake an. Seinen Tentakel. Den kleinen Jungen, der in der Luft hing. Dann warf sie einen fragenden Blick auf Brianna, als wäre sie nicht ganz sicher, wer sie war.
    Als sie Diana bemerkte, weiteten sich ihre Augen und glitzerten vor Freude. Ein zunächst noch unscheinbares Lächeln, das immer größer und breiter wurde und in ein fröhliches Lachen überging.
    Sie klatschte in die Hände. »Das ist gut«, sagte sie. »Einfach zu gut.«
    Dianas Verstand hatte ausgesetzt. Sie konnte keinen einzigen Gedanken fassen und war zu keiner Reaktion fähig. Angst packte sie und ließ sie laut aufschluchzen.
    Drake sah Penny an. »Wer bist du?«
    »Ich heiße Penny. In Coates hast du mich immer aus dem Weg gerempelt. Als wäre ich Luft.«
    »Hast du ein Problem mit mir?« Drake war auf der Hut.
    Penny lächelte. »Nein, Drake. Du warst bloß ein Idiot. Sonst nichts. Wohingegen Diana …« Sie lachte wieder mit dieser geistesgestörten Fröhlichkeit. »Oh, ich liebe Diana. Sie hat sich auf der Insel so rührend um mich gekümmert.«
    »Lass mich in Ruhe.« Diana hörte das Betteln in ihrer Stimme. Sie ahnte, was ihr bevorstand. Sie wusste es.
    Mein Gott, dachte sie. Helft mir.
    »Wie geht’s dem Baby, Diana?«, fragte Penny mit schmeichelnder Stimme und leuchtenden Augen. »Möchtest du einen Jungen oder lieber ein Mädchen?«
    Und plötzlich wachte das Baby auf. Es fuhr wie ein Tiger seine Krallen aus und sein mit Säbelzähnen ausgestatteter Insektenschädel riss Löcher in ihre Bauchdecke, fraß sich hindurch, explodierte aus ihr heraus, ein wildes Tier, das nichts Menschliches an sich hatte, obwohl nein, das stimmte nicht, es hatte Caines Gesicht, doch dieses Gesicht war über einen seelenlosen Ameisenkopf geschmiert, und diese Krallen, die durch ihren Bauch stießen und sie von innen aufschlitzten und diese Schmerzen … Sie schrie und schrie.
    Diana lag mit dem Gesicht nach unten da. Pennys nackte Füße – einer mit einer blutigen Dreckkruste – standen vor ihr.
    Das Monsterbaby war weg.
    Ihr Bauch war nicht aufgerissen.
    Diana vergoss bittere Tränen in den Sand.
    »Cool, was?«, sagte Penny.
    »Was hast du mit ihr gemacht?« Drakes Stimme. Fasziniert.
    »Oh, sie hat bloß etwas gesehen. Ihr Baby, das sich in ein Monster verwandelt. Und sie von innen in Stücke reißt. Gespürt hat sie es auch.«
    »Bist du ein Freak?«
    Penny lachte. »Der freakigste von allen.«
    »Tu dem Baby nichts«, warnte Drake sie. Er warf Justin beiseite, um es nötigenfalls mit dem Mädchen aufzunehmen.
    Der Junge schlug hart auf, machte aber nicht den Eindruck, als hätte er sich verletzt.
    Penny ließ sich von Peitschenhand nicht einschüchtern. »Was ist da drin?« Sie zeigte zu dem Pfad, der zum Minenschacht führte.
    Drake antwortete nicht. Er zögerte noch, war sich nicht sicher, was er von ihr halten sollte.
    »Ich spüre schon die ganze Zeit was«, sagte Penny und blickte an Drake vorbei zum Pfad. »Ich bin bloß durch die Gegend gelaufen, aber erst nach einer Weile wurde mir klar, dass es mich zu einem ganz bestimmten Ort hinzieht.« Sie sprach in

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