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Gone 5: Angst (German Edition)

Gone 5: Angst (German Edition)

Titel: Gone 5: Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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Caine. Und er war empört.
    Caine und er waren vom ersten Moment an Feinde gewesen. Caine hatte eine blutige Schlacht nach der anderen angezettelt und war ein paarmal nah dran gewesen, Sam zu töten.
    Vielleicht, dachte Sam, empfand er so, weil Caine sein Bruder war.
    Nein, darum ging es nicht. Caine war stark. Und bei aller Machtgier, die diesen Mistkerl antrieb, hätte er trotzdem versucht, eine gewisse Ordnung aufrechtzuerhalten und zu verhindern, dass die Leute in Panik gerieten. Zwar nur für seine eigenen Zwecke, aber immerhin …
    »Dann ist jetzt Albert der Boss«, dachte Sam laut nach und verbrannte einen Fuß, der aufrecht dastand und fast schon komisch wirkte.
    »Albert hat sich aus dem Staub gemacht«, sagte Sanjit. »Quinn hat gesehen, wie er mit drei Mädchen zur Insel aufbrach.«
    Im ersten Moment dachte Sam, sich verhört zu haben. Diese Nachricht war sogar noch schlimmer als die Tatsache, dass Caine außer Gefecht gesetzt war. Viel schlimmer. In der FAYZ gab es drei Großmächte: Albert, Caine und Sam. Drei Leute, deren Autorität eine Zeit lang für Ruhe gesorgt hätte, zumindest so lange, bis … bis ein Wunder geschah.
    »Hast du Astrid gesehen?«
    »Astrid? Nein. Ich weiß nicht einmal, ob ich sie erkennen würde. Ich hab sie nur einmal gesehen und das ist Monate her.«
    »Sie hat sich auf den Weg gemacht, um euch vor dem Fleck zu warnen. Und euch das Angebot zu machen, dass ich ein paar Lichter aufhänge.«
    »Na ja, dann bin ich nicht der Einzige, der sich umsonst bemüht hat.«
    Sam blickte ihn scharf an. Der Junge hatte eindeutig Mumm. Vor den Kojoten war er als Letzter davongelaufen. Und nach der Pistole in seiner Hand zu urteilen und den auf der Straße liegen gebliebenen Waffen, hatte nur er den Kampf mit ihnen aufgenommen.
    Außerdem hatte er die Klappe gehalten, als Sam tat, was er tun musste.
    »Sanjit, nicht wahr?« Sam streckte ihm die Hand hin.
    Sanjit schüttelte sie. »Ich weiß, wer du bist. Dich kennt jeder.«
    »Du gehörst jetzt wohl zu uns«, sagte Sam und deutete mit dem Daumen zum Himmel.
    »Ich hab Familie. Ich muss zurück.«
    »Mutig sein, ist in Ordnung«, meinte Sam. »Blöd sein aber nicht. Die Kojoten brauchen kein Licht, um dich zu finden. Du bist ein Freund von Lana, stimmt’s?«
    Sanjit nickte. »Ja, wir wohnen bei ihr im Clifftop.«
    »Ihr dürft bei der Heilerin wohnen?« Sam sah ihn verblüfft an. »Mann, heute jagt ja eine Neuigkeit die nächste!«
    »Na ja, sie ist meine Freundin.«
    »Wenn du mit Lana zusammen bist, ist deine Familie in Sicherheit. Wenn du umkommst, hat niemand was davon. Du bleibst hier. Bloß eines: Wirklich frei reden darfst du nur mit Edilio. Wenn die Leute spitzkriegen, dass Albert verschwunden ist …« Er schüttelte den Kopf. »Das hätte ich echt nicht von ihm erwartet.«
    Dass Albert abgehauen war, hinterließ einen ekelhaften Geschmack in seinem Mund. Aus der Sicht eines Geschäftsmanns betrachtet, mochte seine Flucht einen Sinn ergeben. Sam lag trotzdem das Wort »Verräter« auf der Zunge.
    Feigling.
    Astrid riskierte gerade ihr Leben, um einem geschlagenen »König« und einem feigen »Geschäftsmann« ein Bündnis anzubieten.
    Er verdrängte das Bild von den Kojoten, die sie aufspürten, bevor sie die Stadt erreichte. Er musste nachdenken, doch vor allem musste er klar denken. Er durfte sich jetzt nicht verrückt machen und sich ausmalen, wie Astrid allein durch die Wüste irrte und von Kojoten, Würmern oder Drake umgebracht wurde.
    Er kniff die Augen zusammen.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Sanjit.
    Sam schüttelte den Kopf. »Nein, Mann. Nichts ist in Ordnung. Die Leute, auf die ich gezählt habe, kann ich vergessen. Es war auch so schon hoffnungslos. Aber jetzt?«
    »Lana ist noch dort. Und Quinn.«
    »Quinn?« Sam runzelte die Stirn. »Was ist mit ihm?«
    »Lana hat ihn zum Anführer gemacht. Ihn und seine Leute.«
    Sam nickte abwesend. Vor seinem inneren Auge war ein Schachbrett aufgetaucht. Die meisten seiner Figuren, wenigstens die mächtigen unter ihnen, seine Läufer und Springer und Türme waren entweder geschlagen oder verschollen. Dekka, Brianna, Jack, Albert, Caine – alle außer Gefecht gesetzt oder weiß Gott wo. Edilio, sein einziger noch verbliebener Springer, musste am See Wache halten. Übrig waren jetzt nur noch er und die Bauern.
    Ihm gegenüber standen Drake, möglicherweise Penny und die Kojoten. Und ihr König, der Gaiaphage, der so gut geschützt war, dass es praktisch unmöglich war, an in

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