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Gone 5: Angst (German Edition)

Gone 5: Angst (German Edition)

Titel: Gone 5: Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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immer war.
    Sie lag in ihrem eigenen Blut.
    Drake hätte sie sterben lassen. Sie hielt viel zu große Stücke auf sich und ihre Kraft. Der Gaiaphage brauchte sie nicht.
    Doch die Stimme in seinem Kopf zwang ihn, sich umzudrehen. Das Baby saß aufrecht auf Dianas Bauch. Es saß. Und blickte Drake an.
    Drake hatte von Säuglingen keine Ahnung, aber dass das nicht normal war, wusste sogar er. Eindeutig nicht normal. Neugeborene, denen noch der blutige Schleim am Körper klebte, konnten nicht sitzen. Und sie stellten keinen Augenkontakt her.
    Zu seiner größten Verwunderung schien es jetzt auch noch sprechen zu wollen. Es kamen keine Laute aus seinem Mund, aber er wusste augenblicklich, was der Gaiaphage von ihm wollte.
    »Na gut«, brummte Drake verärgert.
    Er wickelte seinen Tentakel um die schlotternde, wildes Zeug brabbelnde Penny – sie wog fast nichts – und trug sie zum Baby-Gaiaphage.
    Drake legte sie hin und das Baby kippte nach vorne. Zu einer anderen Zeit und an einem anderen Ort hätte er das komisch gefunden. Diesen überdimensionalen, für den Körper viel zu schweren Kopf.
    Das Baby purzelte von Diana herunter, erhob sich aber sofort auf alle viere und krabbelte zu Penny hin. Es streckte seine pummelige Hand aus und berührte die Wunde.
    Penny schnappte nach Luft, wobei nicht klar war, ob vor Schmerz oder Erleichterung.
    Drake spürte eine quälende Eifersucht. Er fürchtete, der Gaiaphage würde Penny ebenfalls eine Peitschenhand schenken. Aber nein, er heilte bloß die Wunde. Binnen Sekunden.
    Dann kroch das Baby zu seiner Mutter zurück und begann wieder zu trinken.
    Brianna hatte nicht gedacht, dass sie Justin wiedersehen würde. Doch da war er, erkennbar an seinem Atem. Und da war sie, wund und zerschlagen, aber am Leben.
    »Ich bin’s, Kleiner«, sagte sie erschöpft.
    »Hast du sie gerettet?«
    »Nein. Hab’s nicht geschafft. Diesen Kampf konnte ich nicht gewinnen. Nicht allein. Außerdem …« Sie unterbrach sich, weil sie nicht über das Baby reden wollte. Und schon gar nicht über den überwältigenden Wunsch, es auf den Gaiaphage zu legen.
    »Ich muss Sam finden«, sagte sie. »Was im Dunkeln ziemlich schwierig sein dürfte.«
    »Nimmst du mich mit?«
    »Klar, kleiner Mann, was dachtest du denn? Dass ich dich hierlasse?«
    Sie arbeiteten sich Richtung Eingang vor, Schritt für Schritt und mit den Händen tastend. In ihrer Fantasie und ihrem grenzenlosen Optimismus hoffte Brianna, sie würden dort eine auf magische Weise wiederhergestellte Welt vorfinden, in der die Sonne schien und alles hell war.
    Aber spätestens als sie endlich wieder kühlere und frischere Luft auf ihrem Gesicht spürte, war klar, dass sie vergeblich gehofft hatte.
    Brianna trat aus der beengten Finsternis in die offene Finsternis. Sie war immer noch blind. Und immer noch langsam.
    Das Feuer auf der Plaza war viel kleiner geworden. Das musste so sein, wenn sie es in Gang halten wollten, denn selbst mit Caines Hilfe wurde es immer schwieriger, das brennbare Material aus den Häusern zu holen und zur Plaza zu bringen.
    Die Leute gerieten einander immer öfter in die Haare, und Quinn konnte nicht viel mehr tun, als sie anzuschreien.
    Einer dieser Streits ging in eine Prügelei über, hörbar an den dumpfen Schlägen irgendeines stumpfen Gegenstands.
    Kurz darauf stürzte jemand – niemand wusste, wer – zum Feuer, schnappte sich ein brennendes Stuhlbein und suchte damit das Weite.
    Im Westen der Stadt stand das erste Haus in Flammen. Als Quinn die zum Himmel aufsteigenden Funken sah, war er überzeugt, dass sich das Feuer ausbreiten würde. Noch schien es nicht so weit zu sein, aber sein Leuchten lockte einige Kids von der Plaza.
    Er konnte hören, wie sie einander im Flüsterton riefen, während sie sich davonstahlen wie die Motten zum Licht.
    »Ich wüsste gerne, ob Sanjit in Sicherheit ist«, sagte Lana.
    »Ich dachte gerade an Edilio«, erwiderte Quinn. »Weiß auch nicht, warum, aber ich hatte schon immer das Gefühl, solange Edilio noch im Spiel ist, sind wir nicht ganz verloren.« Er lachte. »Komisch. Früher hab ich ihn nicht einmal gemocht. Ich hab ihn sogar gedisst. Und jetzt wünschte ich, ich könnte meine blöden Bemerkungen von damals zurücknehmen.«
    Caine, der ein paar Holztüren aus den Häusern gerissen und damit das Feuer gespeist hatte, saß nun neben ihnen und ruhte sich aus.
    »Hast du sonst keine Sorgen?«, fragte er belustigt. »So ein Quatsch, sich den Kopf darüber zu zerbrechen, was man

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