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Gone 5: Angst (German Edition)

Gone 5: Angst (German Edition)

Titel: Gone 5: Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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wir noch. Du bist ein guter Typ.«
    »Und meine Crew?«
    »Die Ressourcen sind knapp, Quinn.«
    Quinn stieß ein bitteres Lachen aus. »Du bist echt übel, Mann.«
    Albert schien das nicht zu stören. »Ich bin Geschäftsmann. Ich mache Gewinne und ich überlebe. Und nebenbei habe ich auch alle anderen monatelang am Leben erhalten. Dass du mich nicht magst, ist bedauerlich, aber was jetzt kommt, ist der völlige Wahnsinn. Bald drehen alle durch. Wir kehren zu den Tagen des Hungers zurück. Ins Chaos. Nur diesmal in absoluter Dunkelheit.«
    Dabei glänzten seine Augen. Quinn sah die Furcht darin. Klar, gegen den Wahnsinn kam er mit seiner Vernunft nicht an. Das musste ihm Angst einjagen.
    »Wenn ich bleibe«, fuhr Albert fort, »beschließt vielleicht wieder irgendwer, mich umzubringen. Ein zweites Mal komme ich nicht davon.«
    »Albert, du bist ein Anführer. Ein Organisator. So jemanden brauchen wir jetzt.«
    Albert winkte ungeduldig ab und warf einen Blick hinter sich. Das Motorboot war bereit. »Caine ist ein Anführer. Sam ist einer. Ich?« Er überlegte kurz und verwarf die Idee. »Nein. Ich bin zwar wichtig, aber kein Anführer. Ich sag dir was, Quinn: Sprich du für mich, solange ich fort bin. Wenn das hilft, meinetwegen.«
    Albert stieg in das Boot. Pug warf den Motor an und Leslie-Ann machte die Leinen los. Ein Teil der kostbaren Benzinreserven beförderte das Boot langsam aus dem Hafen.
    »Hey, Quinn!«, schrie Albert zurück. »Wenn du zur Insel kommst, bring eine weiße Fahne mit. Ich möchte dich nicht in die Luft jagen müssen.«
    Quinn fragte sich, wie er es zur Insel schaffen sollte. Und falls es ihm gelänge, wie Albert die weiße Fahne sehen wollte. Bald wäre überhaupt nichts mehr zu sehen. Das ließ ihn an Cigar denken. An seine grausigen kleinen Knopfaugen. Er musste Cigar finden. Egal, was passierte, er gehörte immer noch zu seiner Crew.
    Von der Plaza drangen Stimmen zu ihm herüber. Schreie und Gekreische.
    Er ging los in Richtung Stadt, blieb dann aber noch einmal stehen und wartete, bis seine Fischer ihn eingeholt hatten.
    »Okay … ich … äh, ich hab keine Ahnung, was los ist«, sagte er. »Kann sein, dass wir nie wieder zum Fischen rausfahren. Aber ich finde, wir sollten trotzdem zusammenhalten.«
    Für eine Ansprache war das ziemlich lahm, aber sie wirkte. Gefolgt von seinen Leuten ging er weiter und schlug den Weg zur Plaza ein.
    Lana hatte ihre Kapuze tief ins Gesicht gezogen. Sie wollte unerkannt bleiben. In die Stadt war sie nur deshalb gekommen, weil sie Caine fragen wollte, ob er ihr eine bewaffnete Eskorte zur Verfügung stellen würde. Stattdessen war sie in ein Horrorszenario geraten.
    Ungefähr zweihundert Kids, die mit Baseballschlägern, Brechstangen, Tischbeinen, Ketten, Messern und Äxten bewaffnet waren, standen einer barfüßigen, wilde Blicke um sich werfenden Furie und einem hübschen Jungen gegenüber, dem eine Alukrone auf den Kopf getackert war und dessen Hände in einem Zementblock steckten.
    »Lass ihn gehen! Lass ihn gehen!«, riefen die Kids im Chor.
    Sie standen auf Caines Seite. Ängstigten sich zu Tode und wollten ihren König zurück, wollten ihn zum ersten Mal wirklich, damit er sie rettete.
    »Lass ihn gehen! Lass ihn gehen!«
    Und dann: »Wir wollen den König! Wir wollen den König!«
    Die, die der Treppe am nächsten standen, fingen plötzlich an zu schreien. Lana sah, wie einige von ihnen hinfielen, aufheulten und die Hände in ihre Gesichter krallten.
    Penny hatte angegriffen!
    »Tötet die Hexe!«, brüllte jemand.
    Ein Knüppel flog durch die Luft. Er verfehlte Penny. Nun folgten ein Asphaltbrocken und ein Messer, doch auch sie flogen an ihr vorbei.
    Penny hob die Hände über ihren Kopf und warf mit Schimpfwörtern um sich. Etwas traf ihren Arm und hinterließ eine blutende Platzwunde.
    Die Kids, die ihren Schreckensvisionen ausgeliefert waren, gerieten in Panik. Sie wollten die Flucht ergreifen, wurden aber von den nach vorne Drängenden daran gehindert. Es entstand ein wüstes Gerangel, ein Durcheinander aus Armen und Beinen und Waffen und hysterischem Geschrei.
    Doch plötzlich tauchte von der anderen Seite der Plaza ein Keil aus diszipliniert, Arm in Arm gehenden Kids auf, der sich wie eine Wand zwischen die Stufen und die Menge schob.
    Als Lana den Jungen in der Mitte erkannte, musste sie grinsen.
    »Quinn«, murmelte sie. »Wer hätte das gedacht?«
    Penny starrte wie versteinert ihren blutenden Arm an, doch dann riss sie sich los und

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