Gone Girl - Das perfekte Opfer: Roman (German Edition)
Sicherheit verantwortlich fühlt .
»Ich meine …« Ihre Stimme zitterte. »Mir tut das so leid, wegen Amy. Was verrückt ist. Ich weiß, ich hab nicht das Recht, ihretwegen traurig zu sein oder mir Sorgen zu machen. Und zu allem Überfluss fühle ich mich jetzt auch noch schuldig.« Sie lehnte den Kopf an meine Brust. Ich wich zurück und hielt sie auf Armlänge von mir weg, so dass sie mich anschauen musste.
»Hmm, das können wir in Ordnung bringen. Ich glaube, wir sollten es auch in Ordnung bringen«, sagte ich und nahm Tanners Worte zu Hilfe.
»Wir sollten zur Polizei gehen«, sagte sie. »Ich bin dein Alibi für den Morgen, wir sagen es ihnen einfach.«
»Du bist mein Alibi für ungefähr eine Stunde an dem Morgen«, korrigierte ich. »Niemand hat Amy nach elf Uhr in der vorangegangenen Nacht gesehen oder gehört. Die Polizei kann behaupten, ich habe sie getötet, bevor ich zu dir gefahren bin.«
»Das ist doch widerlich.«
Ich zuckte die Achseln. Eine Sekunde lang überlegte ich, ob ich ihr von Amy erzählen sollte – meine Frau will mich in die Pfanne hauen –, überlegte es mir aber schnell anders. Andie konnte das Spiel nicht auf Amys Ebene mitmachen. Sie würde meine Teampartnerin werden wollen, und sie würde mich mit sich in den Abgrund reißen. Andie war ein Risiko für meine Zukunft. Ich legte ihr wieder die Hände auf die Arme und begann meine Rede noch einmal.
»Schau, Andie, wir stehen beide unter einem unglaublichen Stress, und viel davon wird von unseren Schuldgefühlen verursacht. Andie, es ist doch so, dass wir gute Menschen sind. Wir fühlen uns zueinander hingezogen, glaube ich, weil wir beide ähnliche Wertvorstellungen haben. Wie man Menschen richtig behandelt, wie man das Richtige tut. Und momentan wissen wir beide, dass das, was wir tun, falsch ist.«
Ihr verletzter, hoffnungsvoller Gesichtsausdruck veränderte sich – die feuchten Augen, die sanfte Berührung, alles verschwand, stattdessen erschien ein seltsames Flackern auf ihrem Gesicht, etwas Dunkles, als wäre eine Jalousie heruntergezogen worden.
»Wir müssen unsere Beziehung beenden, Andie. Ich denke, das ist uns beiden klar. Es ist sehr schwer, aber ich glaube, es ist die einzig anständige Lösung. Ich denke, das wäre der Rat, den wir uns selbst geben würden, wenn wir vernünftig denken könnten. So sehr ich dich liebe, ich bin immer noch mit Amy verheiratet. Ich muss jetzt das Richtige tun.«
»Und wenn man sie findet?« Sie fügte weder tot noch lebendig hinzu.
»Darüber wir sprechen dann, wenn es so weit ist.«
»Wenn es so weit ist! Und was ist bis dahin?«
Ich zuckte hilflos die Achseln. Nichts.
»Was, Nick? Bis dahin soll ich mich einfach verpissen?«
»Das ist sehr unschön ausgedrückt.«
»Aber das ist es doch, was du meinst?« Sie grinste.
»Tut mir leid, Andie. Ich glaube einfach, es ist im Moment nicht richtig für mich, mit dir zusammen zu sein. Es ist gefährlich für dich, es ist gefährlich für mich. Es ist gegen mein Gewissen. So fühle ich mich einfach.«
»Ach ja? Und weißt du auch, wie ich mich fühle?« Auf einmal strömten ihr Tränen über die Wangen. »Ich komme mir vor wie das blöde College-Mädchen, das du gevögelt hast, weil es dir mit deiner Frau langweilig war, und weil ich es dir leichtgemacht habe. Du konntest zu Amy nach Hause gehen und mit ihr zu Abend essen und in deiner kleinen Bar rumspielen, die du mit ihrem Geld gekauft hast, und dann konntest du dich im Haus deines todkranken Vaters mit mir treffen und auf meine Titten abspritzen, weil deine fiese Frau dich das nie hat machen lassen, du Armer.«
»Andie, du weißt, das ist nicht …«
»Du widerliches Stück Scheiße. Was bist du nur für ein Mann?«
»Andie, bitte.« Behalt die Kontrolle, Nick . »Ich glaube, weil du über das alles nicht reden konntest, ist es in deinem Kopf immer größer geworden, Stück für …«
»Leck mich. Glaubst du, ich bin ein blödes kleines Mädchen, irgend so eine jämmerliche Studentin, die du einfach nach Belieben manipulieren kannst? Ich hab die ganze Zeit hinter dir gestanden – trotz des ganzen Geredes, du könntest ein Mörder sein –, und sobald es ein bisschen schwierig für dich wird, schickst du mich weg? Nein, nein. Komm du mir bloß nicht mit Gewissen und Anstand und Schuldgefühlen und dass man das Richtige tun muss. Verstanden? Weil du nämlich ein verlogenes, feiges, egoistisches Stück Scheiße bist.«
Laut schluchzend wandte sie sich ab, sog feuchte
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