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Gone Girl - Das perfekte Opfer: Roman (German Edition)

Gone Girl - Das perfekte Opfer: Roman (German Edition)

Titel: Gone Girl - Das perfekte Opfer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gillian Flynn
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natürlich erfunden (Madeline Elster, ha!), mein Foto stammt aus einer Popup-Werbung für Hypotheken (blond, lächelnd, von Zinssätzen auf historischem Tiefstand profitierend). Vor vier Monaten hat Madeline ganz beiläufig angefragt, ob sie Andies Freundin sein darf, und Andie hat das Freundschaftsangebot wie ein glückloses Hündchen akzeptiert, also kenne ich das kleine Mädchen ziemlich gut, ebenso wie ihre von Lappalien begeisterten Freunde, die gerne ein Nickerchen machen und griechischen Joghurt und Pinot Grigio lieben und das alles miteinander teilen . Andie ist ein gutes Mädchen, das heißt, sie veröffentlicht keine Fotos von sich, wie sie Party macht, und sie postet auch niemals laszive Nachrichten. Eigentlich schade. Wenn sie als Nicks Affäre entlarvt wird, wäre es mir lieber, wenn die Medien Fotos von ihr finden, wie sie sich einen Schuss setzt oder Mädchen küsst oder ihren Stringtanga präsentiert. Das würde sie ganz leicht als die Ehezerstörerin ausweisen, die sie ja nun mal ist.
    Ehezerstörerin. Meine Ehe war problematisch, aber noch nicht zerstört, als die kleine Nutte angefangen hat, meinen Mann zu küssen, ihm in die Hose zu fassen, mit ihm ins Bett zu steigen. Seinen Schwanz in den Mund zu nehmen, den ganzen Schaft bis zur Wurzel, damit er sich extragroß vorkommt, wenn sie würgen muss. Die ihn mit dem Arsch nimmt. Die von ihm eine Spermaspritze ins Gesicht und auf die Titten nimmt und das Zeug dann ableckt, mjam . Die nimmt und nimmt, definitiv. So ein Typ ist sie. Sie sind jetzt über ein Jahr zusammen. Jeden Feiertag. Ich hab mir seine Kreditkartenabrechnungen angeschaut (die echten), um zu sehen, was er ihr zu Weihnachten gekauft hat, aber da war er schockierend vorsichtig. Ich frage mich, was für ein Gefühl es ist, eine Frau zu sein, deren Weihnachtsgeschenke bar bezahlt werden müssen. Befreiend. Eine nicht dokumentierte Frau braucht auch nicht den Klempner zu rufen oder sich Gemecker wegen der Arbeit anzuhören oder ihn daran zu erinnern, dass er gefälligst Katzenfutter kaufen soll.
    Ich will, dass sie zusammenbricht. Ich will 1.) dass Noelle jemandem von meiner Schwangerschaft erzählt, 2.) dass die Polizei das Tagebuch findet, 3.) dass Andie jemandem von der Affäre erzählt. Vermutlich habe ich sie als zu klischeehaft gesehen – dass ein Mädchen, das alle fünf Minuten ein Update über sein Leben postet, das jeder lesen kann, nicht verstehen würde, was ein Geheimnis ist. Allerdings hat sie gelegentlich meinen Mann im Vorübergehen online erwähnt:
    Habe heute Mr. Hunky getroffen.
    (Oh, bitte erzähl!)
    (Wann lernen wir den Supermann denn endlich kennen?)
    Ein Kuss von einem Traummann macht alles besser.
    (Nur allzu wahr!)
    (Wann lernen wir den Traummann endlich kennen?)
    (Bridget gefällt das!)
    Aber für ein Mädchen ihrer Generation ist sie erstaunlich diskret. Sie ist ein gutes Mädchen (für eine Fotze). Ich kann sie mir vorstellen, das herzförmige Gesicht zur Seite geneigt, die sanft gefurchte Stirn. Ich möchte, dass du weißt, ich bin auf deiner Seite, Nick . Ich bin immer für dich da . Wahrscheinlich hat sie ihm Plätzchen gebacken.
    Die Kameras von Ellen Abbott schwenken jetzt über das Freiwilligenzentrum, das ein bisschen schäbig aussieht. Die Korrespondentin spricht darüber, dass mein Verschwinden »die ganze Stadt erschüttert hat«, und hinter ihr kann ich einen Tisch sehen, auf dem sich hausgemachte Aufläufe und Kuchen für den armen Nicky reihen. Selbst jetzt noch bringt das Arschloch die Frauen dazu, für ihn zu sorgen. Verzweifelte Frauen, die eine Nische wittern. Einen gutaussehenden, verletzlichen Mann – na gut, vielleicht hat er seine Frau umgebracht, aber das wissen wir nicht hundertprozentig. Im Augenblick macht es einfach Freude, für einen Mann kochen zu dürfen. Als Schulmädchen ist man zufällig mit dem Fahrrad am Haus eines süßen Knaben vorbeigeradelt, als Vierzigjährige wählt man diese Variante.
    Wieder wird das Handy-Foto gezeigt, auf dem der grinsende Nick zu sehen ist. Ich kann mir die biedere Kleinstadtschlampe in ihrer einsamen, blitzblanken Küche vorstellen – einer Trophäen-Küche, bezahlt mit Alimenten –, wie sie mixt und bäckt und dabei ein Phantasiegespräch mit Nick führt: Nein, ich bin dreiundvierzig. Doch, ehrlich! Nein, die Männer rennen mir nicht die Bude ein, echt nicht, die Männer in der Stadt sind nicht interessant, die meisten jedenfalls …
    Auf einmal bin ich eifersüchtig auf diese Frau, die

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